Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
Vom Netzwerk:
fast nichts. Ich kann den schwachen Geruch, den das Wesen verströmt, einfach nicht zuordnen. Füchse können ziemlich heftig stinken, wisst ihr – ganz besonders an einem so warmem Ort wie diesem hier. Wir würden einen Fuchs auf eine Meile Entfernung riechen.«
    »Können wir nicht umkehren und einen anderen Weg einschlagen?«, fragte Miniva. »Das Geschöpf bewegt sich nicht. Es starrt uns einfach nur an.«
    »Das ist die Richtung, in die wir gehen wollen«, entgegnete Sylber. »Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen. Ich gehe weiter. Ihr bleibt hier, bis ich herausgefunden habe, mit wem oder was wir es zu tun haben.«
    »Vielleicht ist es eine Riesenkröte«, sagte Kunicht, wiederum sehr hilfreich. »Oder ein geschrumpftes Reh.«
    »Danke, Kunicht«, murmelte Sylber. »Ich bin sicher, wir werden es bald genug herausfinden.«
    Und so geschah es. Er hatte erst ein paar weitere winzige Schritte gemacht, als das Geschöpf ihm böse ins Gesicht fauchte. Eine gespaltene Zunge zuckte nur wenige Zentimeter von Sylbers Nase entfernt nach vorn. Sylber wich schnell zurück. »Eine Schlange«, flüsterte er und sein Herz klopfte schneller. »Wenn das mal keine Natter ist! Grasschlangen sind im Allgemeinen nicht so aggressiv, oder? Nein, das, womit wir es hier zu tun haben, ist eine miese alte Natter, die nicht aus dem Weg gehen wird.«
    »Zurück!«, rief Miniva. »Lass uns umkehren!«
    »Einen Augenblick noch – vielleicht fällt uns noch etwas anderes ein«, sagte Sylber. »Es würde uns zu viel Zeit kosten, wenn wir die ganze Strecke wieder zurückgehen müssten. Hat irgendjemand einen Vorschlag zu machen? Waldschratt? Lukas?«
    »Ich nicht«, sagte Waldschratt. »Ich mag keine Schlangen.«
    »Wer mag die schon?«, erwiderte Lukas verächtlich. »Hört mal, ich habe in einem von Lord Hohkinns Büchern gelesen, dass Schlangen schreckliche Angst vor Mondgänsen haben.«
    »Was ist denn eine Mondgans?«, wollte Sylber wissen.
    »Nun ja, das ist ein Geschöpf ähnlich wie wir, könnte man sagen, nur dass ihre Art ganz offenkundig nicht auf Welkin lebt, sonst hätten wir bestimmt davon gehört. Nein, sie leben in irgendeiner Gegend jenseits des Meeres. Sie springen auf Schlangenhälse und beißen hinein. Ich habe gehört, sie sind schneller als der Blitz, eingetaucht in Schmierfett.«
    »Ein geölter Blitz«, erläuterte Waldschratt murmelnd.
    »Ja«, bestätigte Lukas, dem es ganz gut gefiel, dass er jetzt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand und alle anderen Wiesel hoffnungsvoll von ihm erwarteten, dass er einen Ausweg aus ihrer gegenwärtigen Lage fände. »Genau, diese Art von Blitz.«
    »Worin besteht also nun dein Plan?«, fragte Sylber.
    »Mein Plan besteht darin«, antwortete Lukas, »dass du so tust, als wärst du eine Mondgans.«
    »Und wie mache ich das?«
    »Frag mich was Leichteres«, gab Lukas spitz zurück. »Man kann doch nicht von mir erwarten, dass ich alle Probleme dieser Welt auf einmal löse, oder?«
    Sylber pflichtete ihm bei, dass man dies nicht von ihm erwarten könne. Es oblag dem Anführer der Gruppe, mit einer Lösung aufzuwarten. »Versuch doch bitte, dir noch etwas mehr von dem, was du gelesen hast, ins Gedächtnis zu rufen, Lukas, während ich mich mit dieser Natter beschäftigte.«
    Dann drehte er sich um und gackerte: »Ich bin eine Mondgans, du kannst mich nicht aufhalten, Schlange. Wenn du nicht aus dem Weg gehst, dann beiße ich dir ins Genick.«
    Der Kopf der Natter schoss ein paar Zentimeter nach vorn. Sie zischte Sylber zornig ins Gesicht. Die hellen, funkelnden Augen bohrten sich mit unheimlichem Hass in ihn. Die Kiefer der Schlange klafften auseinander, und in dem schwachen Lichtschein, der durch einen Luftschacht weiter vorn hereinfiel, sah Sylber zwei lange weiße Reißzähne, die feucht glänzten. Die Nüstern der Schlange bebten. Es hatte nicht den Anschein, als würde Lukas’ Trick auch nur im Geringsten erfolgreich sein.
    »Weitere Vorschläge?«, krächzte Sylber, während die Nase der Schlange beinahe die seine berührte. »Wir brauchen ein paar neue Ideen, und zwar sehr schnell.«
    »Ich könnte es mit meiner Steinschleuder versuchen«, rief Ohnforcht. »Vielleicht kann ich ihr eins verpassen, aber es ist hier ein bisschen eng.«
    »Wahrscheinlich würdest du mich treffen«, sagte Sylber, »obwohl du der beste Schütze in der Gruppe bist.«
    Lukas stieß plötzlich einen kleinen Schrei aus. »Augenblick mal, mir ist wieder eingefallen, wie sich der Schrei einer

Weitere Kostenlose Bücher