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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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die anderen um ihn. Er erzählte ihnen kurz, was er entdeckt hatte, und versprach ihnen, die Einzelheiten am nächsten Morgen nachzuliefern. »Wenn ich nicht mehr so müde bin«, erklärte er. »In der Zwischenzeit müssen wir in Schichten schlafen. Achsl und Birnoria können die erste Wache übernehmen. Wir alle bleiben in dieser einen Zelle, während sie die Tür bewachen. Ich werde zusammen mit Kunicht die zweite Schicht übernehmen…«
    Nachdem er die Wachen für die Nacht eingeteilt hatte, legte sich Sylber auf etwas Stroh auf den Bodensteinen und schlief sofort ein, erschöpft von seiner nächtlichen Wanderung.
    Am Morgen gingen sie gemeinsam in den Speisesaal, wo der Mönch bereits auf seinem Stuhl saß und auf sie wartete.
    »Es ist Zeit für ein paar Erklärungen«, sagte Sylber, der sich vor dem Mönch aufbaute. »Ich weiß über die Trommeln Bescheid. Du stellst sie aus Wieselhaut her, stimmt’s?«, beschuldigte der Anführer der Gesetzlosen das heilige Tier. »Deshalb hast du uns in dein Kloster eingeladen. Damit du uns töten und häuten kannst. Du wolltest unsere Felle nehmen, um daraus noch mehr Trommeln herzustellen!«
    Der Mönch richtete sich auf, als ob er die Wiesel angreifen wollte, doch in null Komma nichts erschienen Steinschleudern und Wurfpfeile in ihren Pfoten.
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun, Mönch«, drohte Birnoria. »Ich denke, du solltest uns besser den Weg nach draußen zeigen.«
    »Die Türen sind dort«, antwortete der Mönch mürrisch. »Tretet hindurch.« Seine Stimme verwandelte sich in ein Wimmern. »Aber… geht noch nicht, liebe Wiesel. Draußen regnet es schrecklich. Ihr alle werdet durch und durch nass und holt euch den Tod durch Erkältung. Warum bleibt ihr nicht noch ein bisschen hier bei mir? Vielleicht gefällt es euch letztendlich doch noch. Ich verspreche, dass ich euch nichts antue…«
    »Hör mal zu, alter Bock«, sagte Sylber. »Irgendwie ist es dir gelungen, hier das Innerste nach außen zu kehren. Alle Türen, die aus dem Kloster hinausführen sollten, gehen jetzt in Richtung Speisesaal. Ich vermute, das hat etwas mit den runden Türmen zu tun. Dieses ganze Gebilde besteht aus runden Türmen.«
    Es hatte den Anschein, als würde sich die Miene des Mönchs unter seiner Kapuze verfinstern, doch schließlich erhob er sich. »Ja, Wiesel, du hast Recht. Es gibt einen geheimen Schalter gleich hinter den Haupttüren, den ich nach eurem Eintreten ins Kloster betätigt habe. Daraufhin haben sich die Türme gedreht, sehr langsam, bis alle Türen nach innen gerichtet waren…«
    »Das war also das knirschende Geräusch«, sagte Sylber. »Das habe ich mir fast gedacht.«
    »Aber ich bin kein Bock«, beendete der Mönch seine Ausführungen.
    »Was bist du dann?«, wollte Sylber wissen. »Ich bin mir sicher, dass ich etwas Langes, Weißes und Spitzes unter deiner Kapuze habe aufblitzen sehen, wie das Horn eines Ziegenbocks. Und gestern Abend habe ich einen gespaltenen Huf gesehen. Wenn du kein Bock bist, was bist du dann?«
    Der Mönch warf mit einer dramatischen Geste seine Kutte ab und stand auf den Hinterbeinen vor der Gruppe.
    Die Gruppe der Gesetzlosen japste einstimmig auf. Vor ihnen stand ein Wildschweineber mit großen weißen Hauern, die zu beiden Seiten aus seinem Mund hervorsprangen und bis zu den behaarten Ohren hinaufreichten. Seine Hufe wiesen ihn in der Tat als Paarzeher aus. Er war ein Ungeheuer, dunkelhaarig, zottelig und rotschnauzig mit kleinen rosafarbigen Augen. Es gab nur noch wenige wilde Eber in den Wäldern von Welkin, und dieser hier hatte seine Heimat zwischen den Bäumen verlassen und sich im Kloster eingenistet.
    »Du bist kein Mönch«, stellte Sylber fest. »Was machst du wirklich mit diesen Trommeln?«
    »Na ja«, sagte der Eber grinsend, und seine langen Hauer gaben seinem Gesichtsausdruck etwas Teuflisches. »Ich verkaufe sie an adlige Hermeline, die sie zur Wieseljagd benutzen. Sie schlagen auf die gespannten Felle und treiben die Wiesel vor sich her in Fangnetze; dann verkaufen sie sie als Sklaven. Bestimmt kennt ihr den Sklavenmarkt von Prinz Punktum. Nun, Wiesel werden sogleich von instinktiver Angst gepackt, wenn sie hören, dass eine Pfote auf die Haut eines toten Bruders oder einer toten Schwester schlägt – es ist, als ob jemand auf ihr eigenes Herz schlüge –, und ihr Gehirn befiehlt ihnen, in blinder Panik vor diesem Klang davonzulaufen – in die Netze der Hermeline!«
    »Du Schwein!«, flüsterte Alissa voller

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