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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Keller oder in eine Krypta sein – oder in ein wie auch immer geartetes Verlies –, aber jedenfalls nicht in die Welt draußen.
    Unter ihm war alles schwarz. Er fand eine Kerze auf der Anrichte des Speisesaals; diese entzündete er mit der Glut, die noch im Kamin schwelte. Mit dem Licht in der Pfote stieg er die Steinstufen hinab, die sich um eine Mittelsäule abwärts wanden.
    Auf der Treppe war die Luft still, da es keine unterirdischen Fenster gab. Sylber nahm jede Stufe mit großer Vorsicht, da er an die groben Steinstufen nicht gewöhnt war. Als er schon eine ganz gehörige Strecke abwärts zurückgelegt hatte, aber den Grund immer noch nicht sehen konnte, rannte ein großer schwarzer Käfer quer über seinen Weg. Der Anführer der Wiesel-Gesetzlosen hielt instinktiv inne und fragte sich, wohin der Käfer wohl rennen mochte, und er sah, wie das Geschöpf über der Kante der nächsten Stufe verschwand – in der Dunkelheit.
    Sylber streckte die Pfote, die die Kerze hielt, weit nach vorn aus.
    Zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass es keine »nächste Stufe« gab – nur einen Abgrund ins Nichts. Nun, da er beinahe auf einer solchen Treppe zu Tode gekommen wäre, fiel ihm ein, dass er davon schon mal gehört hatte. Sie endeten in einer Senke, die mit Wasser gefüllt war und in die alle Opfer, die mit dem Gebäude nicht vertraut waren, fielen und sich das Genick brachen oder ertranken. Er sah den Käfer tief unten, der sich mühsam auf den waagerechten Ziegeln über einem Teich aus kalter schwarzer Flüssigkeit einen Weg bahnte.
    »Danke, mein Freund«, flüsterte Sylber dem Käfer zu, der ihm unwillentlich das Leben gerettet hatte. »Dafür bin ich dir was schuldig.«
    Sylber beleuchtete mit dem Kerzenschein eine Seite der Treppe und erkannte, dass eine scharfe Rechtsbiegung ihn weiterbringen würde. Jeder, der über die Falle Bescheid wusste, konnte die Stufen hinunter bis zu dieser Stelle zählen und dann einen Schritt nach rechts tun, wo die Treppe gefahrlos weiterführte. Sylber tat dies, und schließlich fand er den Weg zu einer Kammer im Erdgeschoss.
    Nachdem er die Kammer betreten hatte, entdeckte er, dass sie vollgestopft war mit Trommeln aller Größen und Farben. Der Mönch hatte also nicht gelogen, als er behauptet hatte, das Kloster sei an derlei Instrumenten interessiert. Vielleicht gab es wirklich den Heiligen Orden der Trommeln. Sylber trat tiefer in die Kammer und machte sich gleich daran, die Trommeln zu erforschen.
    Dabei rann ihm ein Schauder über den Rücken. Plötzlich wurde ihm klar, warum dem Mönch so sehr daran gelegen war, dass die Wiesel über Nacht blieben. Auch fiel ihm die erste merkwürdige Bemerkung des Mönchs wieder ein: »Wiesel mit hübschen Fellen.« Sylber war diese Äußerung seltsam vorgekommen, ebenso wie den anderen Mitgliedern seiner Gruppe. Jetzt begriff er zu seinem großen Entsetzen, was es mit dieser Bemerkung auf sich hatte. Sie war dem Mönch aus Versehen herausgerutscht, und bestimmt hatte er es gleich darauf bedauert.
    Als er weitersuchte, fand er in einer anderen Ecke der Kammer einen Stapel Knochen. Da lagen Schädel, Schienbeine, Oberschenkelknochen, Wirbelsäulen, Rippen, Beckenknochen – alles wild durcheinander auf einen Haufen geworfen. Genau wie die Felle auf den Trommeln erkannte er die Gebeine sofort.
    Sylber stieg die Treppe wieder hinauf und erinnerte sich an der richtigen Stelle daran, zur Seite zu treten. Schließlich kehrte er in den Speisesaal zurück. Er blies die Kerze aus und legte sie auf den Kaminsims. Als er den Raum durchquerte, öffnete sich eine der Türen, und der Mönch, ausgerüstet mit einer Fackel, betrat den Raum.
    »He!«, rief der Mönch. »Was ist das? Du hast deine Zelle verlassen? Hast versucht, ein leichtgläubiges, frommes Wesen seiner Schätze zu berauben, wie? Zweifellos wolltest du mein Gold und Silber stehlen. Ich sollte dich dafür in meinem Verlies einsperren, du Lump.«
    »Du wirst nichts dergleichen tun, Mönch, sonst lasse ich dich von meiner Gruppe von Gesetzlosen durch dieses sonderbare Kloster jagen und deinen Körper mit Pfeilen spicken. Ich hatte Durst. Ich habe lediglich ein Glas Wasser gesucht.«
    Der Mönch plusterte sich empört auf. »Und – hast du eins gefunden?«
    »Ja«, antwortete Sylber. »Am Fuße dieser Treppe hinter der Tür – dort unten gibt es einen ganzen Teich.«
    Mit diesen Worten ließ Sylber den Mönch stehen und ging zurück in seine Zelle. Sobald er wieder da war, drängten sich

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