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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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raufte sich das Fell mit den Pfoten. »Ich bin schon fast fertig. Wenn er das nächste Mal seine hässliche Schnauze zeigt…«
    »Was sagst du da?«, unterbrach ihn eine laute Stimme von oben, und der erschreckte Waldschratt machte einen Satz rückwärts. Der Eber war plötzlich zurückgekehrt, als er die aufgeregte Stimme von Waldschratt gehört hatte.
    Waldschratt beschloss, dass die Zeit gekommen war, sich zu beweisen. Er hatte das Gefühl, dass seine Magie endlich weit genug gediehen war, um einer Erprobung standzuhalten. Der Möchtegern-Wieselzauberer fixierte Knarrak mit einem eindringlichen Blick und hob einen Singsang an, während er gleichzeitig einen kleinen, bauchigen Weinschlauch aus einem Beutel an seinem Gürtel zum Vorschein brachte.
    »Schwein, Schwein, trink meinen Wein,
    altes Loch, sauf noch und noch!«
    Wie in Trance griff Knarrak nach dem Weinschlauch und zog den Korken heraus. Er schluckte den Inhalt des Lederbeutels in einem Zug. Dann ließ er den schlaffen, leeren Weinschlauch mit einem Klatsch auf den steingefliesten Boden fallen. Er stand einen Augenblick wie hypnotisiert da, das Gesicht zu einem Ausdruck tiefster Konzentration angespannt.
    Waldschratt setzte seinen Singsang in erregtem Ton fort, während die anderen Wiesel aufmerksam zuschauten, wie er seine Magie vollführte.
    »Keilerchen, das war’s für ein Weilerchen,
    Schwein, Schwein, ein Frosch sollst du sein.«
    Knarrak blinzelte und gab dann einen Laut von sich, der sich für die Wiesel wie ein allmächtiges Grunzen anhörte – was sie im Nachhinein jedoch für ein gewöhnliches Rülpsen hielten –, bevor er sich den Mund am Ärmel seiner Kutte abwischte.
    »Ein ordentlicher Tropfen Rotwein, den du mich da hast kosten lassen«, brummte der falsche Mönch. »Schade, dass nicht mehr davon da war.« Mit diesen Worten machte er auf den Hufen kehrt und entschwand aus dem Raum.
    Für eine Weile herrschte Schweigen bei den Wieseln, dann fragte Waldschratt kläglich: »Was ist passiert?«
    »Es hat wieder mal nicht funktioniert«, beschwerte sich Achsl voller Empörung, »das ist passiert! Wann wird jemals ein Zauberbann von dir das Richtige bewirken, Waldschratt? Du übst schon lange genug, aber immer läuft bei dir etwas schief.«
    »Aber ich habe gespürt , dass es diesmal funktioniert hat«, stöhnte Waldschratt. »Ich habe gespürt, wie mir das Kribbeln bis in die Schwanzspitze gefahren ist. Welches Tier auch immer es war, dessen Lippen diesen Zauberwein als Erste berührt haben, es müsste sich in einen Frosch verwandelt haben. Ich bin vollkommen sicher, dass ich alles richtig hingekriegt habe.«
    » Seht mal!«, rief Miniva und deutete zum Boden.
    Aller Blicke wandten sich dem leeren Weinschlauch am Boden zu. Er schwoll aus eigenen Stücken wie ein kleiner Ballon an. Bald darauf wuchsen ihm Zipfel und Zacken. Schließlich hockte er auf den Steinfliesen und ähnelte sehr stark einem hässlichen braunen Frosch. Zwei kleine Flecken, die die Augen waren, betrachteten die Wieselgruppe, bevor der Weinschlauch beschloss, mit mehreren Sprüngen davonzuhüpfen, zu einem Abfluss, der am Fuß der Brustwehr entlang verlief. Er quakte, während er außer Sicht hüpfte.
    Achsl sagte – mit noch mehr Empörung: »Der Wein hat den Weinschlauch berührt, bevor Knarrak ihn geschluckt hat. Daran hast du nicht gedacht, du Armleuchter, wie? Der Weinschlauch war aus Leder hergestellt – irgendwann einmal war er ein Tier gewesen.«
    »Also, was sollen wir jetzt tun?«, fragte Sylber praktisch. »Wir dürfen Waldschratt keinen Vorwurf machen. Er hat sein Bestes gegeben. Wir müssen etwas unternehmen, um den Klauen dieses teuflischen Ebers zu entkommen.«
    »Lasst mich versuchen, vernünftig mit ihm zu reden«, sagte Kunicht der Zweifler, während er bereits in Richtung des Klapperns davoneilte. »Vielleicht kann ich ihn zu einem Sinneswandel bewegen.«
    Kunichts Stimme bebte, als er dies sagte. Sylber wusste, dass der anfälligste seiner Gesetzlosen im Begriff war, dem Feind um den Bart zu gehen, um bessere Bedingungen für sich selbst herauszuschlagen. Leider hatte Kunicht einen schwachen Charakter. Ihm ging seine eigene Sicherheit über die der Gruppe. Seine einzige Sorge galt dem eigenen Überleben.
    »Komm zurück, Feigling!«, schrie Alissa. Sie alle durchschauten seine Absichten. »Komm sofort wieder hierher!«
    »Ich muss vernünftig mit ihm reden«, rief Kunicht zurück. »Ich muss scheinbar freundlich mit ihm tun, um… um uns allen zu

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