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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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weggegangen, zurück zur Burg. Er hatte seinem stellvertretenden Wachtmeister den Befehl über die Truppen überlassen. Dieses Hermelin hatte nach Sylbers Wissen die Gesetzlosen noch nie gesehen. Es war ein Risiko, aber er hatte das Gefühl, dass er und Miniva zwischen den Hermelinsoldaten ganz gut aufgehoben wären. Es war der letzte Ort, an dem Magellan nach ihnen suchen würde.
    »Wir gehen rein«, sagte Sylber. »Wenn wir erkannt werden, dann hau so schnell wie möglich ab; ich treffe dich dann in der Lichtung vor der grünen Kapelle.«
    »Doch nicht noch einmal dort?«, stöhnte Miniva.
    »Sie wird keinen weiteren Versuch mehr wagen, nachdem der Hund sie bedroht hat«, sagte Sylber und bezog sich damit auf die Mufflon-Hexe. »Dessen kannst du sicher sein.«
    Die beiden rieben sich Schmutz und Erde ins Fell, rollten sich im trockenen Gras herum, damit sich kleine Zweige und Heu darin verfingen, und waren schließlich zufrieden in der Annahme, dass sie eher wie Hausierer und nicht wie Gesetzlose aussahen. Als sie fertig waren, marschierten sie ins Lager der Hermeline, wobei sie müde schlurften, als wären sie völlig erschöpft. Ein Soldat löste ziemlich verspätet den Alarm aus – Prinz Punktums Truppen waren nicht bekannt für ihre Wachsamkeit – und der Wachtmeister baute sich vor den beiden auf. »Wie konnte es diesen beiden gelingen, mitten in mein Lager zu gelangen, ohne sofort festgenommen zu werden?«, brüllte er.
    Keiner seiner Soldaten war geneigt, diese ziemlich ungeschickte Frage zu beantworten.
    Nachdem er hier keine Befriedigung erfuhr, wandte der Wachtmeister seine Aufmerksamkeit den Wieseln zu. »Was führt ihr beide im Schilde? Wer seid ihr? Mitglieder einer Gruppe von Gesetzlosen, wie?«
    Miniva bedachte ihn mit einem samtweichen Blick. »Würden wir in Euer Lager kommen, Wachtmeister, wenn wir Gesetzlose wären? Ich und mein Freund, wir sind Hausierer. Wir sind soeben von einer Bande von üblen Wieseln all unserer Habseligkeiten beraubt worden – ich glaube, einer hieß Slivo oder so ähnlich…«
    »Sylber?«, unterbrach sie der Wachtmeister, der die Augen weit aufriss. »War es vielleicht Sylber?«
    »Sylber, Slivo, so was Ähnliches«, antwortete Miniva. »Wie auch immer, sie haben uns all unsere Töpfe und Pfannen gestohlen. Ich möchte, dass Ihr sie gefangen nehmt – bitte. Wir sind völlig mittellos ohne unsere Waren.«
    Während der ganzen Zeit, da Miniva mit dem Wachtmeister redete, hielt Sylber den Kopf wie ein geschlagener Hund gesenkt, als ob er so schrecklich niedergeschlagen wäre, dass er es nicht ertragen konnte, irgendjemanden anzusehen.
    »Was ist denn mit dem da los?«, fragte der Wachtmeister und deutete dabei mit einem Stock auf Sylber. »Hat es ihm die Sprache verschlagen?«
    Miniva schüttelte kummervoll den Kopf. »Er ist nicht besonders helle«, erklärte sie vertrauensvoll. »Er hat heute Morgen einen schlimmen Schock erlitten. Sie haben ihn hart hergenommen, diese Gesetzlosen, nur weil er ein großes Wiesel ist und so aussieht, als wäre er keinem Kampf abgeneigt. In Wirklichkeit ist er so weich wie Pudding. Er könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. Und überhaupt ist er zu einfältig, um sich gegen irgendjemanden zu wehren.«
    Sylber fletschte die Zähne und versuchte so auszusehen wie der Einfaltspinsel, welcher der von Miniva gegebenen Beschreibung entsprach.
    »Ja, er macht einen ziemlich beschränkten Eindruck«, bestätigte der Wachtmeister, der versuchte, von unten Sylbers Gesicht zu mustern. »Ein bisschen schwachsinnig, wie?«
    »Ein schrecklicher Begleiter«, flüsterte Miniva mit seitwärts gewandtem Kopf. »Ihr habt ja keine Ahnung.«
    »O doch, ich glaube, das habe ich«, antwortete der Wachtmeister. »Die meisten meiner Soldaten sind nicht viel anders. So… wo, sagtest du, habt ihr diese Gesetzlosen zum letzten Mal gesehen? Draußen auf dem Weg, ja?«
    »In Richtung Norden«, antwortete Miniva, da sie wusste, dass Magellan nach Osten gegangen war, zu den Gelben Bergen, und die Gruppe mit der Tragbahre nach Westen. »In die Richtung – dahin sind sie weitergezogen.«
    »Ich weiß nicht so recht, ob ich das Lager ohne Befehl abbrechen soll«, sagte der Wachtmeister nervös. »Vielleicht sollte ich warten, bis mein Vorgesetzter zurückkommt.«
    »Bis dahin sind sie mit unseren Töpfen und Pfannen über alle Berge«, schimpfte Miniva mit gespielter Wut.
    »Mir geht es nicht um eure verdammten Töpfe und Pfannen, Wiesel«, gab das Hermelin zurück.

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