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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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»Mir liegt daran, Sylber nicht zu verlieren.«
    »Wenn das so ist, dann folgt ihnen«, erwiderte Miniva. »Bitte um Vergebung, Wachtmeister.«
    »Das meine ich auch«, murmelte der Wachtmeister und blickte nachdenklich in die angegebene Richtung. Allem Anschein nach traf er eine Entscheidung. »Glaubst du, du kannst uns zeigen, wo ihr angegriffen wurdet?«, fragte er. »Wenn wir mit euch kommen?«
    »Aber sicher«, sagte Miniva. »Und Ihr bekommt eine Sauciere von uns geschenkt, wenn Ihr sie schnappt.«
    »Steckt euch eure verdammte Sauciere sonst wo hin«, fauchte der Wachtmeister, während Sylber Mühe hatte, seine Heiterkeit zu verbergen. »Also, dann wollen wir ihre Spur verfolgen. Auf, Hermeline, baut das Lager ab. Und zwar schnell.«
    Innerhalb einer Stunde waren sie auf dem Weg nach Norden.



Fünfundzwanzigstes Kapitel
    Alissa, Grind und Kunicht der Zweifler näherten sich vorsichtig der grünen Kapelle. Nachdem sie einmal Gefangene des Mufflons gewesen waren, verspürten sie kein Verlangen danach, diese Erfahrung zu wiederholen. Alissa ging voraus zu einem der beiden unterirdischen Eingänge und dann weiter in die nasskalte, muffige Erdigkeit der eigentlichen Kapelle. Sie blieb kurz stehen, damit sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen konnten.
    »Hier entlang«, flüsterte Alissa und führte sie in einen der vielen abzweigenden Tunnel. »Uns bleibt nichts anderes übrig, als einige dieser Gänge einfach auszuprobieren, bis wir den richtigen erwischt haben.«
    »Großartig«, murmelte Kunicht. »Wir verlaufen uns noch ein paar Mal, bevor wir endlich sterben…«
    In diesem Augenblick kamen sie an einer Seitenkammer vorbei. Alissa spähte hinein und sah die Hexe Maghatsch, die eifrig damit beschäftigt war, einen ihrer Zaubertränke herzustellen. In der Höhle herrschte ein trübes grünes Licht, das von qualmenden Öllampen herrührte. Purpurnes Zeug sickerte wie Saft aus etwas Schwarzem und kräuselte sich; die Hexe ließ es mit Hilfe eines Stück Fadens in ihren Sud tropfen. Dieses Schwarze mochte eine uralte Feige oder auch ein getrocknetes Menschenohr sein – das war schwer zu unterscheiden in dem grünen Dunst der Kammer.
    Die Kammer an sich war gewaltig. Sie war riesig und kalt, mit eisigen Luftzügen, welche die reihenweise einzeln zum Trocknen aufgehängten Fledermausflügel flattern ließen. Die Wurzeln einer Eiche hatten sich durch die Decke gebohrt und bildeten Schlaufen, an denen Maghatsch allerlei Zubehör aufgehängt hatte: Messer, Hackbeile, Glasampullen, Rattenschwänze, Froschinnereien, Kräuter, Päckchen mit Ringelblumensamen, Stücke von Schnur, Siegelwachs, getrocknetes Gemüse.
    Hier war Maghatschs Werkstatt, ihre Höhle, und das Durcheinander von diesem und jenem und noch allerlei anderem an den Wänden und auf dem Boden war unglaublich. Aber alles war sauber und ordentlich. Der Unrat war hoch aufgetürmt, aber in ordentlichen Stapeln – alles von Lumpen bis zu Uhrrädern.
    Maghatsch murmelte in irgendeiner seltsamen Sprache vor sich hin. Plötzlich versteifte sie sich und erblickte die drei Wiesel in der Tür. Für einen Augenblick waren sie alle auf der Stelle erstarrt; die Wiesel starrten Maghatsch an und sie ihrerseits starrte die Wiesel an. Die Spannung in der Luft war unerträglich und Kunicht erlitt einen lautlosen Herzanfall hinter Grind.
    Schließlich richtete die Hexe das Wort an Alissa. »Deine Nase läuft«, sagte sie.
    Alissa schniefte automatisch und führte eine Pfote zur Nase, doch sie stellte fest, dass diese trocken war. »Nein, tut sie nicht«, erwiderte sie leicht beleidigt.
    »Wie hättest du es denn gern, dass sie läuft? In einen Kaninchenbau, durch den Wald, weit weg von deinem Gesicht?«, fragte die Hexe mit stiller Freude.
    Kunicht gab ein seltsames Schluchzen von sich.
    Alissa sagte düster: »Du weißt, was passiert ist, als du uns das letzte Mal in die Quere gekommen bist.«
    Maghatsch furchte verärgert das Gesicht. »Ach ja? Ich habe euch nur gefoppt. Könnt ihr keinen Spaß vertragen? Auch Hexen haben einen gewissen Sinn für Humor, müsst ihr wissen.«
    »Das ist eine, die da, was?«, sagte Grind und schüttelte den Kopf voller Bewunderung. »Der musst du es geben!«
    Als die Hexe Grinds ziemlich verwahrloste Erscheinung bemerkte, nickte sie ihm zu und klapperte mit den Zähnen. »Dieses Wiesel gefällt mir.« Dann nahm sie ihren üblichen Tonfall wieder auf. »Ihr stört mich. Ich bin damit beschäftigt, die Welt zu zerstören. Kommt morgen

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