Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
Vom Netzwerk:
Stich gelassen zu haben.«
    Ich flocht meine Finger in seine. »Nicht, du warst doch da -Alex, du hast mich nicht im Stich gelassen, du hast mich zurückgeholt.«
    »Gott sei Dank«, sagte er und berührte meine Haare. »Allerdings hat mir dein Engel gesagt, was ich tun musste – von allein wäre ich nicht daraufgekommen.« Er verstummte und ich konnte seine Anspannung spüren. Endlich schluckte er und sagte: »Ich habe gedacht … ich habe gedacht, du würdest sterben und dass es so wäre wie bei Jake.«
    Die Muskeln in seinen Armen waren verkrampft. Ich zögerte, war mir unsicher, ob ich fragen sollte – aber er hatte sich schon so lange damit herumgequält. »Alex … wie ist er gestorben?«
    Zunächst glaubte ich, er würde mir nicht antworten. Dann senkte er den Blick und räusperte sich. »Wir, ahm … wir waren auf einer Jagd in Los Angeles«, sagte er. »Manchmal spielten Jake und ich … dieses Spiel, bei dem einer von uns einen Engel anlockte und der andere ihn erschoss. Eigentlich durften wir kein solches Risiko eingehen. Hätte Cully davon gewusst, er hätte uns umgebracht. Aber … wir waren beide so gute Schützen, dass es irgendwie keine große Sache zu sein schien. Ist ja auch egal. Wir waren jedenfalls direkt neben einem der Canyons über der Stadt und Jake machte den Lockvogel. Und … der Engel ist auf ihn losgegangen und ich habe ihn erschossen … und dann bin ich zu Jake rübergegangen und wir haben uns … na ja, abgeklatscht, weißt du –«
    Er verstummte abrupt. Ich hielt immer noch seine Hand und wieder blitzte das Bild des dunkelhaarigen Jungen mit Alex’ Gesichtszügen in mir auf, wie er auf einer Mauer am Rande eines Canyons saß. Er grinste und reckte triumphierend die Hand in die Höhe. Gutgemacht, Bruderherz, Sie wusste nicht mal, wie ihr geschieht Ich spürte das Grauen, das die bloße Erinnerung daran in Alex auslöste, und bedauerte zutiefst, dass ich ihn danach gefragt hatte. Ich drückte mich an ihn, küsste ihn auf die Wange.
    »Ist schon gut«, wisperte ich. »Es tut mir leid, du musst es mir nicht erzählen.«
    »Nein, ist schon in Ordnung.« Er rückte ein bisschen von mir ab und fuhr sich mit zitternder Hand durch die Haare. »Also … lange Rede, kurzer Sinn, da war noch ein Engel … sie hatten zu zweit gejagt. Ich hatte die Umgebung nicht noch einmal gescannt, bevor ich meine Waffe wegsteckte. Ich habe ihn noch nicht einmal gesehen. Er kam … wie aus dem Nichts auf uns zugeflogen und Jake kippte hintenüber … und ich schaffte es, den Engel zu erledigen, aber Jake war in den Canyon gestürzt …«
    Alex schwieg. Noch nie hatte er so jung ausgesehen, so verletzlich. Mit den Tränen kämpfend umarmte ich ihn, so fest ich konnte, und spürte, wie sich seine Arme enger um mich schlossen. »Es war meine Schuld«, schluchzte er. »Er hat mir vertraut und ich habe ihn im Stich gelassen. Wir haben ihn ins Krankenhaus gebracht, aber es war zu spät. Er war zu –« Er brach ab.
    »Es war nicht deine Schuld«, murmelte ich mit dem Mund an seinem Hals. »Alex, das hätte genauso gut passieren können, wenn Jake die Waffe gehabt hätte. Es war einfach nur ein Versehen. Das hätte jedem passieren können.«
    Als er wieder sprach, klang seine Stimme erschöpft und tonlos. »Auf einer Jagd darf man keinen Fehler machen. Nicht so einen.«
    Ich lehnte mich zurück und sah ihm in die Augen. »Na gut«, sagte ich. »Aber mal angenommen, es wäre Jakes Fehler gewesen – würdest du ihm verzeihen?«
    Ohne zu antworten, starrte er mich an. Ich sah eine Bewegung in seiner Kehle.
    »Alex, du weißt, dass du ihm verzeihen würdest«, sagte ich, während ich über sein Tattoo strich. »Also, bitte vergib auch dir selbst, okay? Bitte.« Ich küsste seine Wangen, seine Augenbrauen, seinen Mund.
    Er saß ganz still da, während ich seine Haut mit Küssen bedeckte. Langsam spürte ich, wie seine Anspannung nachließ. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und sah mich an, keiner von uns bewegte sich. »Ich liebe dich«, sagte er.
    Die Worte schienen nicht genug zu sein, aber sie waren alles, was ich hatte. »Ich liebe dich auch, Alex. Ich liebe dich so sehr.«
    Er gab mir einen Kuss – einen zärtlichen, behutsamen Kuss zunächst, bei dem ich ganz schwach wurde –, doch dann küsste er mich heftiger und presste mich an sich. Ich schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn zurück, überließ mich seiner Wärme und Stärke. Ich spürte, wie seine Liebe mich umfing und wie meine ihm

Weitere Kostenlose Bücher