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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass sie die Bemerkungen unserer Leute sogar noch sorgfältiger aus dem Zusammenhang gerissen hat. Aber immerhin haben sie ein wenig Bildmaterial. Das ist ein Grund, weshalb mir der Gedanke an erfundene Zwischenfälle solches Kopfzerbrechen bereitet. Ich meine, den Tuscaniern muss klar sein, dass wir durchschauen werden, dass sie in Bezug auf diese … Vorfälle lügen; für wen also erzeugen sie sie überhaupt? Es muss eine dritte Seite geben, und ich glaube, das ist auch die Erklärung dafür, dass Bildmaterial vorgelegt wird. Sie wissen selbst, wie leicht sich bei bestimmten Personen selbst die albernsten Anschuldigungen mit Bildmaterial untermauern lassen.«
    »Und diese bestimmten Personen gehören in diesem Fall der Grenzsicherheit an, vermuten Sie?«
    »Das befürchte ich«, gab sie zu. »Vor allem aber fürchte ich, dass die Tuscanier nicht ganz von allein auf diesen Gedanken gekommen sind – welchen Zweck sie auch verfolgen.«
    »Sie meinen, Manpower könnte dahinterstecken?«, fragte O’Shaughnessy, als ihm ein gewisses Gespräch mit Ambrose Chandler am Seeufer ins Gedächtnis trat, und Medusa zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht. Wenn es so ist, dann hat man reichlich schnell gehandelt. Selbst wenn wir annehmen, dass New Tuscany ein reifer Apfel war, der nur darauf wartete, Manpower in den Schoß zu fallen – wie zum Teufel konnte Manpower das Ganze innerhalb so kurzer Zeit aufziehen und ins Laufen bringen? Und woher in Gottes Namen nimmt selbst Manpower den Mumm her, so etwas zu versuchen, nachdem es bei Monica derart eins auf den Deckel bekommen hat?« Sie schüttelte den Kopf. »Eigentlich sollte sich Manpower bedeckt halten und abwarten, was aus Monica wird, statt woanders mit etwas zu zündeln, das ihm ebenso vor der Nase hochgehen kann. Und selbst wenn es zu dumm wäre, das zu begreifen, ich komme einfach nicht dahinter, wie sie all das so rasch in die Wege leiten konnten. Von Mesa nach New Tuscany sind es etwa dreihundertfünfundsechzig Lichtjahre. Selbst mit einem Kurierboot braucht man dazu fünfundvierzig Tage pro Strecke, und das Attentat auf Admiral Webster ist kaum drei Monate her. Seit der Schlacht von Monica sind kaum fünf Monate vergangen. Wie konnte Manpower bei einer dreimonatigen Kommunikationsverzögerung derart schnell eine Operation dieses Umfangs in Gang setzen?«
    »Die Burschen könnten von Anfang an mit New Tuscany in Verbindung gestanden haben, Mylady«, überlegte O’Shaughnessy langsam, mit nachdenklichem Blick. »Glauben Sie, Andrieaux Yvernau könnte versucht haben, den Konvent von Anfang an zu sabotieren?«
    Medusa schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein. Ich bin überzeugt, dass Yvernau genau der Idiot war, als der er damals erschien. Und ich kann keinen Augenblick lang glauben, dass Leute wie die tuscanianischen Oligarchen willentlich mit jemandem wie Nordbrandt zusammengearbeitet hätten. Nicht einmal mit Westman hätten sie sich eingelassen! Sie hätten viel zu große Angst gehabt, dass sich die Unzufriedenen auf New Tuscany an Nordbrandt ein Beispiel nehmen.«
    »Vielleicht sind die Tuscanier getäuscht worden«, erwiderte O’Shaughnessy. »Sie haben natürlich recht: Auf keinen Fall hätten sie mit Nordbrandt zusammengearbeitet. Wenn sie aber nicht geahnt hätten, dass sie mit Nordbrandt zusammenarbeiteten, wie auch Westman es nicht wusste, dann verschieben sich sämtliche Parameter unserer Analyse.«
    »Das wäre wohl denkbar, aber es ist nur eine entfernte Möglichkeit.« Medusa schwang den Sessel von einer Seite zur anderen und kaute auf ihrer Unterlippe, während sie nachdachte. »Ich halte es für unwahrscheinlich. Zum einen glaube ich nicht, dass Yvernau so subtil vorgehen könnte – oder intelligent genug wäre –, um mit Vorbedacht eine Plattform zu bieten, auf der die reaktionärsten Oligarchen des Sternhaufens sich vereinen können. Und das hat er getan, wie Sie wissen. Ich glaube, wenn er Befehl gehabt hätte, den Konvent scheitern zu lassen, dann wäre er von Anfang an stärker auf Konfrontation bedacht gewesen, anstatt zu versuchen, sich auf seine ölige Art in eine Position zu bringen, in der er bestimmt, wie der Verfassungsentwurf aussieht. Und seien wir ganz ehrlich, seine Forderungen waren erheblich gemäßigter als die, die Tonkovic erhoben hat. Wenn er wirklich den Konvent hätte scheitern lassen wollen, warum hat er sich dann nicht ihr angeschlossen? Wieso hat er dann seinen weitaus gemäßigteren eigenen Entwurf vorgelegt, der

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