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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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durchaus Chancen besaß, angenommen zu werden?«
    »Ich fürchte, da muss ich Ihnen recht geben.« O’Shaughnessy seufzte. »Er müsste erheblich raffinierter gewesen sein, als er erwiesenermaßen ist, um zu versuchen, die Verfassung auf diese komplizierte Art zu Fall zu bringen. Es sei denn natürlich, jemand anderes hätte die Strippen gezogen.«
    »Und damit stehen wir wieder vor dem zeitlichen Problem«, sagte Medusa. »Man kann Informationen schlichtweg nicht schnell genug über interstellare Entfernungen übermitteln, um solch einen Plan in die Tat umzusetzen. Und wenn New Tuscany wirklich von Anfang an daran teilhatte, wieso hat es dann zuerst so krampfhaft versucht, sich einen Platz am Futtertrog zu sichern? Es bestehen keinerlei Zweifel daran, dass die Mehrheit der tuscanianischen Oligarchen ihre Reisschüsseln hinhalten wollte, als das Sternenkönigreich in den Sternhaufen zu investieren begann. Deshalb haben sie den Anschluss überhaupt erst unterstützt, bis sie schließlich feststellten, dass sie die politische Kontrolle über ihre Heimatwelt verlieren würden, wenn der Anschluss nach den Bedingungen Ihrer Majestät verliefe und nicht nach den ihren.«
    »Dann sind sie vielleicht so sauer, weil ihre Schüsseln leer blieben, dass sie das Ganze aus eigenem Antrieb tun«, sagte O’Shaughnessy achselzuckend.
    »Nein, Henri hat völlig recht. Yvernau ist vielleicht ein Idiot – nein, er ist ganz bestimmt ein Idiot –, aber es muss auf seinem Planeten und in seiner Regierung zumindest ein paar Personen geben, die einen höheren IQ besitzen als Pflaumenkompott. Diese Personen dürften mittlerweile gemerkt haben, dass Manpower die Strippen zieht, wie Sie es ausdrücken. Ich würde meinen, sie müssten sich von jemandem, der Nordbrandt auf den Sternhaufen losgelassen hat, sofort distanzieren. Aber gerade, weil Nordbrandt der tuscanianischen Unterklasse ein Beispiel für den Aufstand bietet, sollten die Oligarchen im Moment wirklich nicht unseren Zorn auf sich ziehen wollen. Es sei denn, sie glaubten, dass ihnen jemand Mächtiges den Rücken stärkt – jemand so Mächtiges, dass er uns ihnen vom Hals halten kann, wenn wir reagieren, und ihnen gleichzeitig erlaubt, den Stiefel im Nacken ihrer Unterschicht zu lassen. Und wo müsste dieser Mächtige sein?«
    »Irgendwo näher als Mesa. Darauf wollten Sie doch von Anfang an hinaus, richtig, Mylady?«
    »Ja«, gab Medusa zu und verzog das Gesicht. »Meyers ist New Tuscany näher als Mesa, und die Grenzsicherheit verfügt über erheblich größere Ressourcen als Manpower. Und entmutigend viel Erfahrung in der Hilfeleistung für alles andere als wünschenswerte Regimes, durch Unterdrückung der inneren Opposition an der Macht zu bleiben, fürchte ich. Dadurch ist das OFS für New Tuscany vielleicht attraktiver als unser verderblicher Einfluss. Ganz zu schweigen davon, dass die Grenzsicherheit sich mit den Sonnensystemen hier im Quadranten und drum herum weit besser auskennt als jemand von Manpower. Was Botschafterin Corvisart im Monica-System herausfinden konnte, deutet stark darauf hin, dass das Geschäft zwischen Manpower und dem Jessyk Combine einer- und Nordbrandt und President Tyler andererseits durch das OFS vermittelt wurde. Ich glaube nicht, dass irgendein Grund zu der Annahme besteht, Kommissar Verrochio könnte keine Geschäfte aushandeln, wenn er sich dazu entschließt. Und wenn sich jemand noch mehr als Manpower darüber ärgern dürfte, wie Terekhov die Monica-Operation aus dem All geblasen hat, dann Lorcan Verrochio.«
    »Ein hässlicher Gedanke«, stimmte O’Shaughnessy ihr zu und schürzte nachdenklich die Lippen. Dann jedoch schüttelte er den Kopf. »Ein hässlicher Gedanke, und vielleicht sind Sie auf der richtigen Spur, Mylady, aber mir will es so vorkommen, als gälten viele der Zeitprobleme, die in dem Fall auftreten, dass Mesa der Drahtzieher wäre, auch für Verrochio. Die Reisezeit für ein Kurierboot zwischen Meyers und New Tuscany liegt nur eine T-Woche unter der Reisedauer zwischen Mesa und New Tuscany. Folglich spart man hin und zurück nur einen halben T-Monat.«
    »Das stimmt. Ich vermute allerdings, dass Manpower erst irgendwann nach Admiral Websters Ermordung an New Tuscany herangetreten ist. Vorher jedenfalls nicht. Dann aber hätte Manpower nicht genug Zeit gehabt, New Tuscany auch nur ein Bündnis vorzuschlagen, ehe die Tuscanier damit begannen, die ›Zwischenfälle‹ zu fabrizieren. Wenn Verrochio jedoch damit in dem

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