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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zwischen Landing und Nouveau Paris werden in jedem Disput zwischen uns und New Tuscany nachklingen, nicht wahr?«
    »Für die Sollys auf jeden Fall, Mylady«, stimmte Corvisart zu. »Für jeden solarischen Beobachter stehen wir, diplomatisch gesehen, in ziemlich trübem Lichte dar. Warum sollte man uns glauben und nicht New Tuscany, wenn wir plötzlich schon wieder in diplomatischem Gerangel stecken? Und wenn die Tuscanier auch noch Bildaufzeichnungen vorlegen können, die ihre Behauptungen beweisen? Ich glaube zwar nicht, dass irgendjemand von ihren ›Beweisen‹ besonders beeindruckt sein wird, aber das spielt auch keine Rolle. Betrachten Sie es einmal aus Verrochios Sicht. Wenn er diese Geschichte gegen uns wenden kann, sind wir plötzlich die Bösen … und dann erwacht wieder der Verdacht der Solarier, wir hätten ›imperialistische‹ Neigungen, auf den ja auch Nordbrandts Gräueltaten abgestellt waren. Vor allem aber kann Verrochio sich diesmal als strahlender Ritter auf weißem Ross in Szene setzen, der zur Rettung heranprescht. Vor der ganzen Galaxis wird er darauf hinweisen, dass es sich um einen völlig isolierten Zwischenfall mit einer offensichtlich unschuldigen dritten Seite handelte, und dann wird automatisch alles suspekt erscheinen, was wir über die Vorgänge im Monica-System ans Licht gebracht haben.«
    »Womit er sich in den solarischen Medien rehabilitieren könnte«, sagte O’Shaughnessy bedächtig nickend.
    »Und gleichzeitig hätte er die Genugtuung, uns kräftig was aufs Auge verpasst zu haben«, fügte Khumalo hinzu.
    »Lassen wir uns im Moment noch auf keine Verschwörungstheorien ein«, warnte Medusa. »Wie Gregor mir heute schon dargelegt hat, haben wir im Moment einfach nicht genügend Informationen, um bereits Schlüsse zu ziehen.«
    »Nun, wenn wir die Informationen bekommen können, dann sollten wir es aber tun, Mylady«, erwiderte Ambrose Chandler mit einem schiefen Lächeln.
    »Ich stimme Commander Chandler zu«, sagte Corvisart. »Gleichzeitig finde ich, wir sollten im Kopf behalten, dass wir, wenn jemand uns dumm dastehen lassen will, nichts Schlimmeres tun könnten, als allzu proaktiv zu werden, ehe wir alle Informationen besitzen. Mir scheint es, als wäre dies einer jener Fälle, wo es am besten ist, untätig zu bleiben, bevor man mehr Puzzlesteine gesammelt hat.«
    »Sie meinen, Cardots Note sollte gar nicht offiziell beantwortet werden?«, fragte Khumalo leicht unzufrieden.
    »Richtig, Admiral. Ich möchte nicht implizieren, dass wir an anderen Fronten nichts unternehmen sollten – zum Beispiel sollten wir uns Commander Chandlers zusätzliche Informationen beschaffen. Ich glaube aber, dass es ein Fehler wäre, New Tuscany eine offizielle Antwort zu erteilen, die es aus dem Zusammenhang reißen oder verzerren könnte.«
    »Ich glaube, das wäre sehr sinnvoll«, stimmte Medusa zu. »Das bringt uns an den Punkt, wo wir entscheiden müssen, wie wir uns diese zusätzlichen Informationen beschaffen. Hat jemand dazu einen Vorschlag?«
    »Als Erstes fällt mir dazu ein, jemanden mit höherem Rang als Commander Denton nach Pequod zu schicken, Mylady«, begann Khumalo nach kurzem Zögern. »Nicht dass ich Dentons Maßnahmen auch nur in geringster Weise kritisieren will. Nein, er hat die Situation bemerkenswert gut bewältigt. Trotzdem bleibt er ein Lieutenant Commander, und die Reprise ist nur ein Zerstörer – und noch dazu nicht gerade das neuste Modell. Hier haben wir es nicht mit einer Lage wie im Split-System zu tun, als wir die Hexapuma schickten« – er lächelte Medusa schief an –, »denn im Fall Pequod brauchten wir uns um die Reaktion der Systemregierung keine Gedanken zu machen, also brauchten wir auch n ur gerade so viele Schiffe zu schicken, wie für die eigentliche Aufgabe erforderlich war. Mittlerweile wünschte ich, wir hätten Pequod eine höhere Priorität gegeben, als wir die LACs verteilten, aber Pequod ist erheblich weniger exponiert als Systeme wie Nuncio oder Howard und sogar nach dem erheblichen Zuwachs an Verkehr in der Lage, seine Zollinspektionen alleine durchzuführen. Im Grunde ist die Anwesenheit der Reprise vor allem als Geste kaiserlicher Unterstützung für die Einheimischen zu verstehen.«
    Medusa nickte. Obwohl der Quadrant Priorität genoss, was die Versorgung mit LACs betraf, konnte die Verlegung nicht über Nacht erfolgen. Begrenzender Faktor war nicht nur die Zahl der LAC-Träger, die die Boote zu ihren neuen Stationen transportierten,

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