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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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»Weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht vielleicht doch an Paranoia im Endstadium leide, aber nach allem, was im Quadranten und bei Monica vorgefallen ist, erscheint es mir doch als außerordentlich beunruhigender Zufall, wenn ausgerechnet in dem Moment, in dem bei New Tuscany alles zum Teufel zu gehen scheint, in unserem eigenen Hinterhof plötzlich Manpower-Schergen unglaublich rührig werden.«
    »Willst du wirklich andeuten, dass Manpower alles daran setze, uns in einen heißen Krieg gegen die Solare Liga zu treiben, Willie? Dass es das ist, worauf sie bei Monica wirklich aus waren?«, fragte Langtry, und Grantville zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht, Tony. Manpower könnte in die Sache auch einfach hineingestolpert sein. Es mag nicht von vornherein ein konzertierter Plan gewesen sein. Nach allem, was ich weiß, improvisiert Manpower in Reaktion auf die Ereignisse, und alles, was geschehen ist, könnte aus seiner Sicht glücklicher Zufall gewesen sein. Doch ob Manpower nun hinter den Vorgängen bei New Tuscany steckt oder nicht – die Ähnlichkeit zur Monica-Affäre springt einem aber ins Auge, was? –, wir müssen uns den Folgen stellen. Ich glaube nicht, dass jemand an diesem Tisch Admiral Gold Peak, Admiral Khumalo oder Baronin Medusa für ihre Reaktion auf die Vernichtung von Commodore Chatterjees Schiffen kritisieren wird. Ich tue es ganz gewiss nicht, und ich weiß, dass ihre Majestät es nicht tut. Sie haben vollkommen recht; als dieser Byng das Feuer eröffnete, beging der Idiot eine Kriegshandlung.«
    Er hielt inne, damit den Übrigen der letzte Satz wirklich bewusst werden konnte, und fuhr achselzuckend fort:
    »Ich weiß, dass keiner von uns wirklich über die Implikationen nachdenken möchte, aber Mike, Medusa und Khumalo blieb keine andere Wahl. Und offen gesagt bin ich der Ansicht, dass sie sich richtig entschieden haben.«
    Er warf einen Blick auf die Queen, die zustimmend nickte. Sie wirkte nicht glücklich, doch ihr Nicken zeigte großen Nachdruck.
    »Mit allem, was sie fordern, halten sie sich streng an unsere existierenden, klar erklärten Richtlinien und Positionen. Außerdem steht es in völligem Einklang mit interstellarem Recht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Solarier damit gerechnet hätte, dass ›Neobarbaren‹ je so dreist sein könnten, auch nur daran zu denken, dieses Gesetzeswerk auf die Liga anzuwenden, doch das ändert nichts daran, dass die Verantwortlichen für die Entscheidung, was wegen der Kriegshandlung zu unternehmen sei, die richtige Wahl getroffen haben. Wahrscheinlich ist es möglich, dass sogar Sollys das erkennen, und offensichtlich besteht unsere ganze Hoffnung darin, dass die solarischen Einheiten im New-Tuscany-System – vorausgesetzt, sie sind noch dort, wenn unsere Schiffe eintreffen – sich Mikes Forderungen beugen, ohne dass es zu weiteren Verlusten an Menschenleben kommt. Leider können wir darauf nicht bauen.
    Selbst wenn wir es könnten, gäbe es Sollys zuhauf, denen es völlig egal wäre, was zuerst mit unseren Zerstörern geschehen ist«, sagte Langtry. »Und für solche Leute ginge es gar nicht darum, ob noch weitere Schüsse abgefeuert wurden. Für sie wären wir immer die ›Neobarbaren‹, von denen du gerade gesprochen hast, Willie, und unsere ›Arroganz‹, es zu wagen, ihnen Forderungen zu stellen, bedeutet für sie eine Kriegshandlung unsererseits, auch wenn kein einziges solarisches Schiff dabei auch nur einen Kratzer im Lack davonträgt!
    Schließlich sind sie die Solare Liga! Sie sind wichtig !Nein, wenn die Allmacht ihrer Navy jemals infrage gestellt würde, wäre es das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen! Immer vorausgesetzt natürlich, die Pietätlosigkeit, dass jemand die Frechheit besitzt, auch nur anzuregen, dass sie für eine Kleinigkeit wie Massenmord zur Verantwortung gezogen werden sollten, würde nicht ohnehin das Ende des Universums heraufbeschwören, denn schließlich weiß ja jeder, dass Gott selbst ein Solarier ist!«
    Manchmal trat eben sehr deutlich zutage, dass Sir Anthony Langtry ein Offizier der Royal Manticoran Marines gewesen war, ehe er Diplomat wurde, überlegte Grantville. Der Zorn des Außenministers war heftig, aber die trockene Ironie seines Tons hätte einen sphinxianischen Wald verdorren lassen. Trotzdem hatte er die wahrscheinliche Reaktion der Solaren Liga mit seinen Sätzen meisterhaft zusammengefasst.
    »Du hast natürlich recht«, räumte er ein. »Und das heißt, dass wir

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