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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Verfügung zu haben, um New Tuscany so fest in das Netz des Alignments zu verstricken, dass Vezien unmöglich noch den Schwanz einklemmen könnte. Die Vernichtung der Raumstation hatte die Tuscanier jedoch weit mehr entsetzt als von der Missionsplanung erhofft, und Anisimovna war ohnehin davon ausgegangen, dass die Manticoraner rascher reagierten, als New Tuscany oder Byng es erwarteten. Im Gegensatz zu ihnen hatte Anisimovna von vornherein erwartet, dass die Manticoraner so intelligent wären, einen Wachhund jenseits der Hypergrenze zurückzulassen, und dass im New-Tuscany-System niemand in der Lage war, diesen Wachhund zu entdecken, hatte Anisimovna in dieser Annahme nicht erschüttert.
    Das war einer der Gründe, weshalb sie sich mit ihrer Jacht so früh so weit systemauswärts bewegt hatte. Es erschien ihr ratsam, sich für den Fall einer vorzeitigen Ankunft der Manticoraner außerhalb der Reichweite der tuscanianischen Behörden aufzuhalten – und der hässlichen kleinen Details, die sich aus der Gegenwart der Mantys ergaben. Und sie hatte stets die Absicht gehabt, sicher an Bord ihres Schiffes zu sein, wenn die Mantys eintrafen, denn es gehörte nicht zu ihrem Plan, im New-Tuscany-System festzusitzen, wenn Manticore Byng ausreichend in den Hintern getreten hatte und den tuscanianischen Hoheitsraum in Besitz nahm.
    Die einzige echte Frage, die sich Anisimovna zu diesem Zeitpunkt noch stellte, lautete, ob Byng sich so heftig in den Hintern treten ließe, wie das Alignment es hoffte, ehe er sich Gold Peaks Forderungen unterwarf. Der Idiot ahnte eindeutig nicht im Entferntesten, womit er es zu tun hatte. Berücksichtigte man seine Haltung gegenüber Manticoranern im Allgemeinen, konnte man davon ausgehen, dass er nicht nachgeben würde, ehe man ihn ausreichend … überzeugte. Anisimovna war ganz zuversichtlich, dass es Gold Peak ein Vergnügen wäre, diese Arbeit zu leisten.
    »Ich glaube, wir sollten aufbrechen, Kyrillos«, sagte sie zu ihrem Leibwächter.
    »Jawohl, Ma’am«, antwortete Taliadoros. »Ich richte es sofort dem Captain aus.«
    »Danke«, sagte Anisimovna, lehnte sich zurück und ging noch einmal die Möglichkeiten durch.
    Ihre Jacht war bei Weitem nicht das einzige Schiff, das die Umlaufbahn von New Tuscany verließ. Über die öffentlichen Informationskanäle hatten sich die Nachrichten bereits verbreitet, und kein ziviles Raumfahrzeug legte Wert darauf, in der Nähe zu sein, wenn Kampfschiffe Raketen aufeinander abfeuerten. Mittlerweile hatte die tuscanianische Verkehrsleitung bereits alle zivilen Schiffe angewiesen, als Vorsichtsmaßnahme den planetennahen Weltraum zu räumen. Das war ein weiterer Grund, weshalb Anisimovna dafür gesorgt hatte, dass sie bereits an Bord ihres Schiffes war. Und deshalb waren die Impelleremitter der Jacht auch ständig heiß gewesen. Dadurch konnte sie sich augenblicklich in Bewegung setzen und blieb trotzdem in dem Gewimmel der anderen Flüchtigen verborgen, genau wie geplant.
    Ich möchte wissen, ob wir noch in Sensorreichweite zum Planeten sind, wenn die erste Rakete fliegt?, dachte sie. In gewisser Weise würde es mir leidtun, das Schauspiel zu verpassen. Aber man kann wohl nicht alles haben.

19
    Tiefes Schweigen herrschte in dem Konferenzraum tief im Innern von Mount Royal Palace, nachdem der Bericht von Augustus Khumalo und Estelle Matsuko zu Ende gegangen und das Holodisplay erloschen war. Angesichts der Reisezeiten von Kurierbooten besaß das Prinzip der Gleichzeitigkeit über interstellare Distanzen hinweg normalerweise sehr wenig Bedeutung, doch diesmal lag der Fall etwas anders. Anhand der Entfernung konnte jeder Betrachter ausrechnen, dass sich Michelle Henke und Aivars Terekhov in diesem Augenblick auf ihre Alpha-Transition in den Normalraum vor der Hypergrenze von New Tuscany vorbereiteten. Und das hieß, dass noch während dieser Sitzung des Kronrates das Sternenimperium von Manticore vielleicht seine ersten Schüsse in einem Krieg abfeuerte, den keine zurechnungsfähige Sternnation jemals führen wollte.
    Mehrere Sekunden lang sagte niemand etwas, und dann räusperte sich, ganz erwartungsgemäß, Königin Elisabeth III.
    »Weißt du, Hamish«, sagte sie beinahe launig, »als Mike von dir und der Admiralität nach Talbott entsandt wurde, dachte ich eigentlich, wir würden sie zur Genesung in eine relativ ruhige Ecke der Milchstraße schicken.«
    Hamish Alexander-Harrington, der Earl von White Haven und Erster Lord der Admiralität, brachte ein

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