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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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leiden können. Ein immer etwas zu gieriger und zu sehr von sich selbst überzeugter Haufen Neobarbaren, wenn Sie mich fragen! Wenn ich an Havens Stelle wäre, hätte ich auch nichts für sie übrig.«) Und der Erfolg der Regierung Cromarty, die Liga zum Embargo von Technologietransfer zur Volksrepublik zu bewegen, hatte die traditionelle solarische Abneigung weiter verschärft.
    Unter diesen Umständen dauerte es nicht lange, bis die solarischen Medien auf eine Haltung umschalteten, die zumindest Grantville immer als widerlich prohavenitisch betrachtete. Selbst der am wenigsten antisolarisch eingestellte Manticoraner musste zugeben, dass eine Voreingenommenheit gegen das Sternenkönigreich zu beobachten war, und etliche hätten Grantville zugestimmt, dass es innerhalb der solarischen Medien eine ferngesteuerte manticorefeindliche Lobby geben musste. Dennoch hatte sich Cromarty an seine Politik der Offenheit gehalten, von der er nur von Fall zu Fall und angesichts dringender operativer Erfordernisse abzuweichen bereit war.
    Deswegen war Cromarty für die Realitäten der Berichterstattung in der Solaren Liga längst nicht blind gewesen. In mancherlei Hinsicht hatten ihn die einseitigen solarischen Nachrichten genauso verbittert wie Grantville auch. Cromartys Politik jedoch zeigte seine Sorge über die Berichterstattung in den Medien der Allianz. Er hatte akzeptiert, dass das Sternenkönigreich in den Medien der Liga schlecht wegkam, egal was es tat, und solange er Premierminister war, konzentrierte sich die manticoranische PR vor allem darauf, dafür zu sorgen, dass auch eine gegenteilige Auffassung präsent war und den Solariern zumindest von seiner Seite akkurate Informationen zur Verfügung standen. Manticore hatte sich nie Mühe gegeben, die Brutalität der Systemsicherheit in den Informationen zu beschönigen, die es über eigene Kanäle in die Liga fließen ließ. Manticoranische Journalisten und Kommentatoren hatten auch nie höflich übergangen, dass das Sternenkönigreich Reporter nicht zensierte, die Volksrepublik dagegen sehr wohl … und dass solarische Korrespondenten auf Haven davon nie berichteten, weil die Volksrepublik umgehend mit ihrer Ausweisung reagiert hätte.
    In vielerlei Hinsicht hatte dies die selbst ernannten Herrinnen und Herren des solarischen Establishments sogar noch bitterer manticorefeindlich gemacht. Ihnen missfielen die Versuche des Sternenkönigreichs und seiner Stellvertreter, ihre besonders unverschämten Fehldarstellungen zu entlarven, und es machte sie wütend, wenn man sie ständig daran erinnerte, dass sie unkritisch die Propaganda des Komitees für Öffentliche Sicherheit wiederholten, anstatt die Zensur durch das Ministerium für Öffentliche Information zu verdammen – zumal sie wussten, wie sehr der Vorwurf zutraf. Dass die havenitische Propaganda ihnen in ihrer Abneigung gegenüber Manticore so viel mehr behagte als die Wahrheit, führte zusammen mit ihrer rachsüchtigen Wut, dass jemand es wagte, ihre Version der Wirklichkeit anzuzweifeln, unausweichlich zu Konsequenzen. Da ihre Darstellung den typischen solarischen Vorurteilen entsprach, hatte das Sternenkönigreich ständig gegen die Strömung ankämpfen müssen, die verstärkt wurde durch die mächtigen Interessengruppen sowohl innerhalb der Ligabürokratie als auch ihrer Wirtschaftskreise, die ihre ganz eigenen Beweggründe hatten, Manticore so finster wie möglich hinzustellen.
    Und dann folgte die Regierung High Ridge, die dem denkbar negativsten Zerrbild, das ein Solarier vom Sternenkönigreich haben mochte, nicht besser hätte gerecht werden können, selbst wenn sie gezielt darauf hingearbeitet hätte. Der Untergang der Volksrepublik, die Wiedereinsetzung der alten havenitischen Verfassung mit einer funktionierenden havenitischen Demokratie, High Ridges Verweigerung ernst gemeinter Verhandlungen (oder der Aufhebung kriegsbedingter »Noterhöhungen« des Transitzolls auf solarischen Schiffsverkehr) und der Umstand, dass weder High Ridge noch seine Außenministerin Elaine Descroix irgendeine Notwendigkeit sahen, die solarische öffentliche Meinung auf ihre Seite zu ziehen, führte zu vorhersehbar katastrophalen Ergebnissen, was die Medienberichterstattung über das Sternenkönigreich anging. Das war der Grund, weshalb eine von Grantvilles obersten Prioritäten als Premierminister darin bestanden hatte, hohe Geldmittel für den Wiederaufbau der PR-Organisation bereitzustellen, die High Ridge und Descroix hatten

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