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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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uns sehr genau überlegen müssen, wie wir unseren Protest an die Liga richten.«
    »Zumindest können wir als Erstes eine Protestnote einreichen«, sagte sein Bruder. »Über Manticore und den Wurmlochknoten ist eine Nachricht von New Tuscany nach Alterde nur etwa fünfundzwanzig Tage unterwegs. Wenn jemand versucht, uns zu umgehen, dauert es erheblich länger. Von New Tuscany nach Meyers braucht ein Kurierboot mehr als fünf T-Wochen, und eine Depesche von New Tuscany ist über sechs T-Wochen nach Mesa unterwegs.« White Haven verzog das Gesicht, als hätte schon der Name des Systems einen üblen Beigeschmack. »Von dort dauert es über den Visigoth-Wurmlochknoten und Beowulf etwa dreizehn T-Tage bis Alterde. Wenn sie ihre Zeit verschwenden, indem sie das Protokoll einhalten und erst nach Meyers berichten, dauert es ziemlich genau sechsundachtzig Tage – also fast drei T-Monate –, bis der erste Bericht das Sol-System erreicht. Wenn wir natürlich richtig vermuten und Manpower wirklich beteiligt ist, sendet man wahrscheinlich Depeschen direkt über Mesa und Visigoth, sodass es nur siebenundsiebzig T-Tage dauert, aber dennoch wird unsere Note in weniger als der halben Zeit bei der solarischen Regierung sein.«
    »Das weiß ich«, sagte Grantville, »aber damit ergibt sich für uns ein interessantes Dilemma.«
    »In welchem Umfang wir es veröffentlichen wollen«, schloss Langtry, und der Premierminister nickte.
    »Genau. Im Augenblick ahnt niemand, was dort draußen vor sich geht. Nur dass etwas im Argen liegt. Ich glaube nicht, dass jemand von uns wirklich bereit ist, genau zu sagen, was geschieht.« Er lächelte dünn. »Also entscheiden wir uns für eine sehr stille Protestnote an das solarische Außenministerium, oder übergeben wir die Sensordaten der Tristram an die Medien?«
    »Was für eine wunderbare Auswahl«, sagte Elizabeth verdrossen, und ihr Premierminister zuckte die Achseln.
    »Ich bin darüber selbst nicht besonders glücklich, Eure Majestät. Leider sind es unsere einzigen Alternativen. Versuchen wir also, die Sache so leise abzuhandeln wie möglich, in der schwachen Hoffnung, dass die herrschenden Kreise in der Liga mit uns zusammenarbeiten, wenn wir sie nicht offen bloßstellen, oder zielen wir auf maximale Öffentlichkeit ab? Eröffnen wir eine Offensive gegen die Nachrichtenagenturen der Liga, weil wir hoffen, sie zur Vernunft zwingen zu können?«
    Mehrere nachdenkliche Sekunden lang sagte niemand etwas. Dann atmete Honor tief durch und schüttelte den Kopf.
    »Angesichts dessen, wie abgehoben die eigentlichen Entscheidungsträger in der Liga von allem sind, was auch nur entfernt an Wahlen erinnert, bezweifle ich, dass eine Propagandaoffensive kurzfristig große Wirkung zeigen kann. Wenn wir aber an die Öffentlichkeit gehen, treiben wir diese Entscheidungsträger gleichzeitig in eine Ecke. Zumindest werden sie es so sehen.
    Wie Hamish schon sagte, sind ihre Depeschen weit länger nach Alterde unterwegs als unsere, es sei denn, Byng ist klug, streckt die Waffen und schickt seinen eigenen Nachrichtenverkehr durch den Wurmlochknoten. Daher glaube ich nicht, dass es irgendeinen Sinn hat zu erwarten, dass die Liga, selbst wenn sie es wollte, rasch zu irgendwelchen Entscheidungen bezüglich ihrer möglichen Reaktion findet. Und offen gesagt glaube ich auch nicht, dass sie zu schnellen Entscheidungen finden will. Ihre schiere Arroganz würde bereits dafür sorgen, aber wie Tony schon angedeutet hat, wird man auch in Begriffen von Präzedenzfällen denken – an das, was geschieht, wenn sie uns solch eine Reaktion ›durchgehen‹ lassen. Falls wir die öffentliche Meinung aufrühren, wird man sich nur umso halsstarriger gegen jedes Eingeständnis sperren, dass Byng einen Fehler gemacht hat.«
    »Das ist alles wahr«, sagte Elisabeth. »Andererseits wird wohl niemand in diesem Raum etwas anderes erwarten, als dass die Liga sich halsstarrig gegen jedes Geständnis sperrt, im Unrecht zu sein.«
    »Nein«, gab Langtry zu. »Das heißt aber nicht, dass wir nicht so vernünftig wie möglich erscheinen sollten, Eure Majestät.«
    Er verzog das Gesicht. Offenbar missfiel es ihm, mäßigend einwirken zu müssen. Leider kam die Pflicht dazu mit seinem gegenwärtigen Job, und er legte sich voll ins Zeug.
    »Dass wir die zumindest vorübergehende Übergabe ihrer Kampfschiffe verlangen und unsere Befehlshaberin vor Ort ermächtigt ist, tödliche Gewalt einzusetzen, sollten sie sich weigern – das wird sie

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