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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Systemverteidigungskräfte vernichten. Ihr ›Hinterland‹ verwüsten, ihre existierende, überholte Flotte und ihre geschulten Besatzungen auslöschen, die Werften ausradieren, in denen sie neue Schiffe bauen könnten. Mit anderen Worten müssten wir alles gegen die Liga mobilisieren, was wir haben, jeden Trick benutzen, den wir im Kampf gegen Haven gelernt haben, und demonstrieren, dass wir sie so schmerzhaft verletzen können, dass ihnen keine andere Wahl bleibt, als um Friedensverhandlungen zu bitten.«
    Elisabeths III. Miene war hart geworden, und ihre braunen Augen sahen düster aus, als sie Honors Blick suchte.
    »Aber selbst das würde nicht ausreichen«, fuhr Honor fort. »Wir könnten für die nächsten zwanzig Jahre jeden Dienstag eine solarische Flotte vernichten, ohne einem Gebilde von der Größe der Liga einen echten K. O.-Treffer zu versetzen. Die einzige Möglichkeit, sie wirklich zu besiegen – und sicherzustellen, dass wir ihr einen Pflock ins Herz gestoßen haben und sie nicht abzieht, eine neue Flotte aufbaut und ein paar Jahre später mit Rache im Herzen zurückkehrt –, besteht darin, sie zu zerschlagen.«
    Elisabeth riss überrascht die Augen auf, und Sir Anthony Langtry erstarrte auf seinem Stuhl. Selbst White Haven wirkte schockiert, und Honor zuckte erneut die Achseln.
    »Machen wir uns nichts vor«, sagte sie tonlos. »Die Zerschlagung der Liga wäre auf lange Sicht die einzige Überlebenschance für das Sternenimperium. Und offen gesagt halte zumindest ich dieses Ziel für erreichbar – unter den richtigen Rahmenbedingungen.«
    »Honor, bei allem schuldigen Respekt«, warf Langtry ein, »aber wir sprechen hier von der Solaren Liga !«
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst, Tony.« Ihr Lächeln war so düster wie ihre Stimme. »Und mir ist klar, dass wir alle gewöhnt sind, von der Liga als der gewaltigsten, mächtigsten, fortschrittlichsten, jeden erdenklichen Superlativ erfüllenden politischen Einheit in der Geschichte der Menschheit zu denken. Was zur Folge hat, dass wir sie als eine Art unzerstörbaren Leviathan betrachten. Doch nichts ist wirklich unzerstörbar. Wenn Sie mir nicht glauben, schlagen Sie irgendein Geschichtsbuch auf. Und ich sehe mehr als nur ein Anzeichen, dass die Liga an dem Punkt angelangt oder ihm sehr nahe ist, an dem ihr Niedergang beginnt – wenn sie ihren Zenit nicht sogar schon überschritten hat! Sie ist zu dekadent, zu korrupt, zu sehr von ihrer Unbesiegbarkeit und Überlegenheit überzeugt. Ihre Entscheidungsfindung ist zu unerklärlich, zu weit von dem entfernt, was die Bürger der Liga eigentlich wollen – oder dem, was sie zu bekommen glauben! Wir haben gerade von Gouverneur Barregos und Admiral Rozsak gesprochen. Ist denn außer mir niemandem der Gedanke gekommen, dass das, was im Maya-Sektor vorgeht, nur das erste fallende Blatt des Herbstes sein könnte? Dass es andere Sektoren gibt – nicht nur im Rand, sondern auch in der Schale und sogar in der Alten Liga –, die durchaus mit dem Gedanken an Separation spielen könnten, wenn die solarische Fassade der Unentrinnbarkeit erste Risse bekommt?«
    Alle blickten sie nun an, die meisten weniger schockiert als gespannt, und Honor schüttelte den Kopf.
    »Wenn wir in einen totalen Krieg gegen die Liga geraten, muss unsere Strategie ein genau definiertes politisches Element enthalten. Wir müssten klarstellen, dass dieser Krieg nicht unsere Idee gewesen ist. Wir müssten deutlich machen, dass wir nicht auf einen Straffrieden aus sind, dass wir keine Sonnensysteme annektieren werden und dass wir in keiner Weise den Wunsch verspüren, Repressalien gegen Menschen zu ergreifen, die nicht gegen uns kämpfen wollen. Wir müssen den Menschen sagen, und zwar bei jedem Schritt, dass wir auf einen Verhandlungsfrieden aus sind … und gleichzeitig müssen wir die Liga als Ganzes so hart treffen, dass die Haarrisse, die unter der Oberfläche bereits entstanden sind, aufklaffen. Wir müssen die Liga in getrennte Sektoren spalten, in Nachfolgestaaten, von denen keiner auch nur entfernt die Größe, konzentrierte Industriemacht und Bevölkerungszahl besitzt wie die gegenwärtige Liga. Nachfolgestaaten unserer Größe oder kleiner. Und wir müssten mit jedem dieser Nachfolgestaaten einen bilateralen Friedensvertrag schließen, sobald er seine Bereitschaft erklärt, auf jede weitere Beteiligung an den Kampfhandlungen zu verzichten, damit wir aufhören, auf ihn einzuprügeln. Und sobald wir diese Friedensverträge

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