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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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unsere Staatseinkünfte nicht versiegen.«
    Grantville nickte nachdrücklich, und Caparelli zuckte die Achseln.
    »Unterm Strich sollten wir aber die Besatzungsbedürfnisse der neuen Flotte erfüllen können. Ohne die geringeren Kopfzahlansprüche der Neukonstruktionen wäre das schlechterdings unmöglich. Wir waren schon einmal so weit wie jetzt, bis Tourville daherkam und so ungefähr unsere halbe Navy vernichtete. Wir brauchen Zeit, neue Leute anzuwerben und uns von dem riesigen Loch, das er gerissen hat, zu erholen, und deshalb glaube ich nicht, dass wir so bald noch eine weitere Welle der Flottenexpansion verkraften könnten. Auf kürzere Sicht haben wir die Leute, die wir brauchen – wenn auch nur knapp –, aber dafür muss die Einarbeitungszeit erhöht werden. Vor dem Krieg war es Faustregel, dass die Crew eines brandneuen Wallschiffes drei bis vier Monate brauchte, bis sie sich zufriedenstellend eingearbeitet hatte und man sie guten Gewissens in ein Gefecht schicken konnte. Während des Ersten Havenkrieges kamen wir mit erfahrenen Offizieren, die einiges erlebt hatten, auf ungefähr zwoeinhalb Monate. Doch in der Situation, in der wir jetzt sind, wäre ich überrascht, wenn es sich in weniger als vier Monaten bewerkstelligen ließe, und ich wäre auch nicht erstaunt, wenn es sogar fünf dauert, denn wir haben unterwegs auch noch zahlreiche kleinere Konstruktionsfehler auszumerzen. Für die absehbare Zukunft zählen Sie also besser nur auf das, was Honor jetzt zur Verfügung steht – hier bei der Homefleet und bei der Einarbeitung bei Trevors Stern –, plus ungefähr sechzig weitere apollotüchtige Lenkwaffen-Superdreadnoughts in den Werften. Und die Neu- und Umbauten der Andys natürlich … nur dass wir nicht wissen, ob Gustav uns wirklich den Rücken stärkt, wenn wir es mit der Liga aufnehmen.«
    »Wird das genügen, um aufzuhalten, was die Sollys uns im gleichen Zeitraum entgegenstellen können, Hamish?«
    »Wahrscheinlich … wenn wir alle Schiffe gegen die Liga schicken könnten«, antwortete Grantvilles Bruder. Er blickte Caparelli an, eine Augenbraue hochgezogen, und der Erste Raumlord stimmte seiner Einschätzung mit einem Nicken zu.
    »Um brutal aufrichtig zu sein«, fuhr White Haven fort, »und auf die Gefahr hin, ein wenig selbstgefällig zu klingen, wird unser Munitionsnachschub wahrscheinlich unser Hauptproblem bei den ersten Gefechten gegen die Sollys sein. Aber wenigstens fünf oder sechs Monate lang sollten wir unter der Voraussetzung, dass wir entweder nahe an der Heimat und unserer Industrie kämpfen oder ein brauchbares Nachschubsystem eingerichtet haben, genügend Raketen besitzen, und mit so vielen Lenkwaffen-Superdreadnoughts alles aushalten können, was sie uns entgegenstellen, selbst ohne die Andys. Leider wäre da noch das kleine Problem, dass wir uns auch über den Krieg gegen Haven Gedanken machen müssen.«
    »Vielleicht ja, vielleicht auch nicht«, erwiderte Grantville grimmig und richtete den Blick auf Langtry. »Ihre Majestät und ich haben bereits vor zwei Tagen kurz darüber gesprochen, Tony«, sagte er, »aber das war eher Brainstorming. Nun sieht es so aus, als müssten wir unser Brainstorming vielleicht in die Tat umsetzen.«
    »Wieso nur erfüllt mich das mit plötzlichem Entsetzen?«, murmelte Langtry.
    »Das kommt wahrscheinlich von der Erfahrung«, erwiderte Grantville mit einem flüchtigen, gepressten Lächeln, das genauso schnell verschwand, wie es gekommen war, als der Premierminister sich zum Außenminister hinüberbeugte.
    »Der Stärkenabschätzung zufolge, die Sir Thomas uns gerade vorgelegt hat, sind wir wahrscheinlich in der Lage, das Haven-System selbst auszuschalten«, sagte er. »Den Havies das anzutun, was sie uns antun wollten. Aber wir haben Apollo, sie nicht, was bedeutet, dass wir überhaupt nicht in ihre Reichweite eintreten müssen. Und dass wir weitermachen und jedes einzelne ihrer Systeme mit auch nur einer Flottenwerft angreifen könnten. Wir könnten jedes System der Republik in die Steinzeit zurückbomben.«
    Um den Konferenztisch war es wieder sehr still, und diesmal war die Stille angespannt, fast spröde.
    »Um ganz ehrlich zu sein«, fuhr Grantville fort, »genau das würde ich gern tun, und ich bezweifle, dass ich mit diesem Wunsch allein bin. Im Heimatsystem gibt es wahrscheinlich keine einzige Familie, die in der Schlacht von Manticore niemanden verloren hat, und das berücksichtigt noch nicht die vielen Toten davor. Ja, irgendwo

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