Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
verspüre ich den dringenden Wunsch, die Havies zu Kleinholz zu verarbeiten.
    Doch jetzt haben wir das Problem mit der Solaren Liga, und selbst wenn wir es nicht hätten, brutale Vergeltung, so verführerisch sie kurzfristig auch erscheint, ist die schlimmste Grundlage für anhaltenden Frieden, die man sich denken kann. Wir sind nicht Rom, wir können nicht Karthago unterpflügen und den Boden salzen. Also beantworten Sie mir eine Frage, Mr. Außenminister: Wenn wir zeigen, dass wir die havenitische Zentralflotte aus dem All fegen und die gesamte Orbitalinfrastruktur in Eloise Pritcharts Zentralsystem vernichten könnten, und ihr dann versichern, dass wir bereit sind, so viele weitere Sonnensysteme zu verwüsten, wie nötig sind, damit sie zur Vernunft kommt, was würde sie dann wohl sagen?«

21
    »Ich gehe davon aus, dass wir noch nicht von Admiral Byng gehört haben, Bill?«
    »Nein, Ma’am«, antwortete Commander Edwards.
    »Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, Sie würden es erwähnt haben«, sagte Michelle mit mattem Lächeln. Dann wandte sie sich wieder an Adenauer und Tersteeg. »Impellerstatus des Gegners?«
    Operationsoffizier und ELO hatten die Geisterreiter-Sonden dichter an die solarischen Schiffe manövriert, um ein Auge auf sie zu halten. Auf Michelles Frage hin blickte Adenauer mit unzufriedenem Gesicht auf.
    »Wir haben gerade versucht, sie so nahe heranzuführen, dass wir eine Ablesung ihrer Emitter bekommen, Ma’am, aber ich glaube, das war überflüssig. Wir haben soeben das erste Stadium der Initiation ihrer Impellerkeile aufgefasst, und sie schalten gerade auf Raumstoßkraft. Die Sollys verlassen die Umlaufbahn.«
    »Verdammte Idioten«, brummte Michelle unhörbar und empfand erneut die Versuchung, es Gott dem Herrn zu überlassen, die Sünder von den Schafen zu trennen.
    »Also gut, Bill«, seufzte sie laut. »Eine letzte Chance sollten wir diesen Dumpfbacken noch geben. Zeichnen Sie auf.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Michelle sah in den Hauptplot, während sie wartete. Ihr Verband bewegte sich seit dreiundvierzig Minuten unter konstanter Beschleunigung von 603 g systemeinwärts auf den Planeten New Tuscany zu; die Nikes hatten damit noch siebzig Gravos Beschleunigung in Reserve. Michelles Verband hatte seine Aufschließgeschwindigkeit damit auf 21 271 Kps erhöht, der Abstand war von einhundertzweiundneunzig auf unter einhundertsechsundfünfzig Millionen Kilometer gefallen. Unter diesen Voraussetzungen betrug die effektive Reichweite unter Antrieb einer Lenkwaffe Typ 23, wie die Schlachtkreuzer sie in Gondeln auf den Außenhäuten ihrer Rümpfe mitführten, über zweiundsiebzig Millionen Kilometer gegen ein stationäres Ziel. Die effektive Reichweite gegen Byng und seine Schiffe würde sich weiter erhöhen, wenn er in Richtung des Verbandes beschleunigte und damit die Aufschließgeschwindigkeit erhöhte.
    »Mikro aktiv, Ma’am«, meldete Edwards, und sie nickte ihm zu und wandte sich vom Plot ab und dem Aufzeichner zu.
    »Ihre Zeit ist um, Admiral Byng«, sagte sie kühl und ohne Einleitung. »Ihrem gegenwärtigen Kurs und dem Umstand, dass Ihre Impellerkeile hochfahren, kann ich nur entnehmen, dass Sie beabsichtigen, mich anzugreifen. Ich rate Ihnen davon in aller Deutlichkeit ab. Ich weise darauf hin, dass ich die Möglichkeit besitze, Ihre Schiffe aus einer Entfernung zu vernichten, in der Sie uns bei Weitem noch nicht bedrohen können. Ich mache Sie darüber hinaus darauf aufmerksam, dass ich, sollten Sie nicht augenblicklich Ihren Versuch einstellen, zu meinen Schiffen aufzukommen oder aus dem System zu fliehen, statt die Forderungen meiner Regierung zu erfüllen und Waffenruhe einzuhalten, Ihnen unsere Fähigkeiten auf eine Weise demonstrieren werde, die selbst Sie nicht ignorieren können. Gold Peak Ende.«
    »Saubere Aufzeichnung, Ma’am«, bestätigte Edwards im nächsten Augenblick.
    »Dann senden Sie sie«, sagte Michelle tonlos.
    »Aye, aye, Ma’am.«
     
    Acht Minuten und dreiundvierzig Sekunden, nachdem es gesendet worden war, erreichte Michelles Signal SLNS Jean Bart, und Josef Byngs Gesicht lief vor Wut rot an, nachdem Willard MaCuill es auf seinen Schirm gelegt hatte.
    Dieses arrogante kleine Luder! Für wen hält sie sich eigentlich, so mit mir – mit der Solaren Liga! – so zu reden?
    Seine Kiefermuskeln schmerzten von der Anstrengung, ein Knurren zu unterdrücken, und seine Nase zitterte, als er einen tiefen, zornigen Atemzug nahm. Mehrere Sekunden lang herrschte

Weitere Kostenlose Bücher