Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
um etwas geht, das mit Gensklaverei zusammenhängt. Ich glaube, wir können darauf zählen – nein, ich weiß, wir können darauf zählen –, dass wir bei jeder von Mesa inszenierten Konfrontation eine mächtige solarische Lobby auf unserer Seite haben.«
    »Und das Ganze hat noch eine andere Seite, Eure Majestät«, warf Patricia Givens ein. »Dank des Wurmlochnetzes besitzen wir eine gewaltige Eindringtiefe in die Liga. Wenn sie versuchen, das Netz zu schließen, um uns vom Handel auszuschließen, schädigen sie sich selbst genauso sehr wie uns – womöglich sogar noch mehr –, indem sie das Speditionsgeschäft, von dem sie abhängig sind, effektiv zerstören. Solange sie es nicht schaffen, unseren technischen Vorsprung aufzuholen – mit anderen Worten also bis in absehbarer Zukunft –, sollten wir in der Lage sein, mit relativ geringen Kräften die entscheidenden Termini offenzuhalten. Das wiederum hätte zur Folge, dass wir weiterhin viel Kontakt mit der Liga hätten und wir wahrscheinlich erheblich größeren wirtschaftlichen Einfluss auf einige Ligasektoren hätten als die Ligabürokratie. Das läuft auf erheblich mehr Einfluss hinaus, als eine Eintagsfliege wie ein gewählter Politiker der Liga sich je erhoffen könnte. Wenn wir diesen Einfluss nützen könnten, immer mit dem Hintergedanken, unsere Feinde zu Freunden zu machen, statt um des kurzfristigen Überlebensinteresses willen zu Raubtieren zu mutieren, dann könnten wir wahrscheinlich eine ganze Menge Ligabürger auf unsere Seite ziehen.«
    Wieder herrschte Schweigen, und die Königin atmete tief durch.
    »Honor, ich muss sagen, deine Ideen lassen mich etwas weniger pessimistisch in die Zukunft sehen. Natürlich besteht noch immer ein gewaltiger Unterschied zwischen ›weniger pessimistisch‹ und etwas, das ich auch nur ansatzweise ›optimistisch‹ nennen würde, aber ich glaube, du hast mich in die richtige Richtung geführt.«
    Sie lächelte Honor an, doch dann wurde ihr Gesicht wieder ernst.
    »Kurzfristig allerdings müssen wir in Begriffen des Überlebens denken. Und in welche Richtung wir am Ende auch gehen, ich glaube, wir sind uns alle einig, dass wir zunächst Hamishs Vorschlägen nachkommen und die Sollys windelweich prügeln müssen. Das bringt mich auf einen weiteren Punkt, Sir Thomas.« Sie sah Caparelli an. »Wie sieht es mit unseren Neubauten aus?«
    »Wir sind dem Zeitplan um einiges voraus.« Caparelli rang um Fassung. Trotz des strategischen Plans, den Honor gerade dargelegt hatte, wirkte er noch immer erschüttert. Doch wenn sie in seinen Augen Schicksalsergebenheit vermutet hatte, so konnte Elisabeth III. nichts davon entdecken. »Fast zwohundert brandneue Wallschiffe verlassen im Augenblick die Werften oder werden in den nächsten vier bis sechs Wochen fertiggestellt«, fuhr er fort. »Alle sind mit Schlüsselloch-Zwo ausgerüstet, was sie apollotauglich macht. Zusammen mit den Schiffen in der Homefleet unter Honor und den Neubauten, die uns die Andermaner abtreten und die Graysons zur Verfügung stellen, besitzen wir damit in der dritten Februarwoche über dreihundertachtzig Wallschiffe – fast alle apollotauglich.«
    Offiziell benutzte das Sternenkönigreich von Manticore den manticoranischen Kalender, aber Caparelli – wie viele Menschen in der ganzen Galaxis (und die meisten Bewohner des Doppelsternsystems Manticore) – dachten in Begriffen des T-Jahres und des alten Kalenders von Alterde, obwohl auf allen drei bewohnten Planeten im Heimatsystem die Tageslänge deutlich vom Standard des T-Tages abwich. Es war einfacher, als ständig zwischen verschiedenen Kalendern hin- und herzurechnen, und angesichts der Tatsache, dass alle drei Gründungsplaneten des Sternenkönigreichs nicht nur unterschiedlich lange Tage, sondern auch unterschiedlich lange Jahre aufwiesen, waren Manticoraner noch stärker an die T-Standards gewöhnt als viele andere. Diese Gewohnheit würde sich bei den Bürgern des neuen Sternenimperiums von Manticore ohne Zweifel noch stärker ausprägen, das eine viel höhere Anzahl von Planeten – und genauso viele örtliche Kalender – umfasste. Nach manticoranischer Zeitrechnung sprach Caparelli vom Neunten Monat des Jahres 294 nach der Landung. Nach dem Standardkalender der Galaxis ging es um den Monat Februar im Jahre 1922 Post Diaspora. Und hätte er mit jemandem aus der Zeit gesprochen, ehe die Menschheit zu den Sternen aufbrach, hätte man das Jahr 4024 n. Chr. geschrieben.
    Doch seine Zuhörer

Weitere Kostenlose Bücher