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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Zeiten nie leiden können, und das Lächeln, mit dem sie ihn nun bedachte, wäre scharf genug gewesen, um ihm die Luftröhre durchzuschneiden. »Aber ich habe auch festgestellt, dass sie nur sechs eigene Schlachtkreuzer entsenden, während Byng dreizehn davon hat. Glaubst du im Ernst, sie wären so dumm anzunehmen, dass ein solarischer Flaggoffizier sich zahm einem Verband ergeben wird, dem er zahlenmäßig um den Faktor zwei überlegen ist?«
    Sie schnaubte erneut, und MacArtney schüttelte den Kopf.
    »Das kann ich nicht beurteilen, Omosupe. Ich weiß aber, dass sie hoch pokern, wenn sie einen eigenen Admiral entsenden, um einer solarischen Kampfgruppe etwas zu übermitteln, das eindeutig Forderungen sind und keine Bitten. Falls Byng wirklich bereits auf ihre Kampfschiffe gefeuert hat und sie nun weitere Kriegsschiffe in das System schicken, um ihm Forderungen zu stellen, dann sind sie eindeutig bereit, es auf eine Eskalation ankommen zu lassen. In ihrer Note haben sie ganz richtig darauf hingewiesen, dass Byng bereits eine Kriegshandlung gegen Manticore begangen hat. Wenn sie uns darauf hinweisen und bereit sind, die Eskalation zu riskieren, dann muss ich sagen, dass ich keinen Grund sehe anzunehmen, warum sie mit dem Vorfall nicht irgendwann doch an die Medien gehen.«
    Sein Gesicht war ungewöhnlich ernst, bemerkte Kolokoltsov. Andererseits war er im Augenblick vielleicht ein bisschen zu nervös. Tatsächlich zog Kolokoltsov ein klein wenig Genugtuung aus dem Gedanken, dass MacArtney eine gewisse … Besorgnis empfand. Soweit es Kolokoltsov anging, gehörte das Amt für Grenzsicherheit eindeutig unter die Weisungsgewalt des Außenministeriums, denn schließlich befasste es sich mit Sonnensystemen, die noch nicht offiziell Teil der Liga waren. Leider hatte das Außenministerium diesen Kampf schon vor langer, langer Zeit verloren, und das OFS gehörte offiziell zum Innenministerium. Er verstand die Überlegung dahinter, auch wenn sie ihm nicht gefiel, denn wie die Gendarmerie – ebenfalls Teil des Innenministeriums – war die Grenzsicherheit im Grunde eine innere Sicherheitsbehörde der Liga.
    Und im Augenblick, in Anbetracht des Geschreis um die Affäre im Monica-System, war dies nach Innokentiy Kolokoltsovs wohlerwogener Meinung nicht unbedingt eine schlechte Sache. Jetzt, wo er darüber nachdachte, kam ihm der Gedanke, dass es darüber hinaus gut erklärte, weshalb Quartermain noch aggressiver war als üblich, was Manticore anging. Die Enthüllungen über Technodyne und seine Kollision mit Mesa hatte einige ihrer Kollegen im Handelsministerium arg auf die Palme gebracht. Justizministerin Brangwen Ronayne hatte tatsächlich mehrere Personen anklagen lassen müssen, und so etwas war nie angenehm. Schließlich wusste man nie, ob einer der Angeklagten nicht peinliche Verbindungen zu einem selbst oder einem anderen Mitglied des eigenen Ministeriums besaß. Die Leute im Justizministerium würden natürlich tun, was sie konnten, aber Ronayne war eben nicht die Hellste. Es bestand immer die Möglichkeit, dass sie etwas übersah, das dann sogar Abruzzi entging und in die öffentlichen Datennetze gelangte, was auch für einen Permanenten Leitenden Staatssekretär möglicherweise … unerquickliche Folgen zeitigen konnte.
    Dennoch, diese gelegentlichen Stürme im Wasserglas gehörten zum Leben in der Liga. Sie passierten einfach hin und wieder, und MacArtney und Quartermain mussten einfach durchhalten und weitermachen.
    »Wie gesagt«, fuhr er ein wenig lautstark fort und übernahm wieder die Herrschaft über das Gespräch, »die Tatsache, dass sie den Reportern nichts gesagt haben, weist wahrscheinlich auf eine von zwei Möglichkeiten hin. Entweder versuchen sie, wie Omosupe sagt, es zu vermeiden, Wasserstoff ins Feuer zu blasen, weil es möglich wäre, dass es vor ihrer Nase explodiert, oder sie versuchen es zu vermeiden, weil sie wollen, dass die Sache sich in Wohlgefallen auflöst, ehe die Öffentlichkeit je davon erfährt. Und tatsächlich schließen diese beiden Möglichkeiten einander noch nicht einmal gegenseitig aus, stimmt’s?«
    »Für mich jedenfalls nicht«, erwiderte MacArtney. »Aber das könnte sich schnell ändern, falls es zu einem weiteren Feuerwechsel kommt oder Byng zu dieser Admiral Gold Peak sagt, sie kann ihn mal am Arsch lecken.«
    »Ach, jetzt hör schon auf, Nathan!«, schnaubte Abruzzi. »Du weißt selber, dass Omosupe und ich uns nicht unbedingt immer einig sind, aber bleiben wir doch

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