Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
sie in eine geschlossene Kugel hüllen, sodass auch ihr Heck gedeckt war, doch im Augenblick ruhte die ganze Aufmerksamkeit der Operationszentrale – und Heathers – auf dem Rand der überwachten Zone voraus.
    Die Transition der Reprise in den Normalraum lag fünfunddreißig Minuten zurück. Der Zerstörer hatte seine Annäherungsgeschwindigkeit relativ zur Sonne des Systems auf 20.296 Kps erhöht und war knapp zweiunddreißig Millionen Kilometer weiter systemeinwärts gekommen. In diesem Zeitraum waren die Geisterreiter mit einer (für sie) niedrigen Beschleunigung von nur fünftausend Gravos (um nicht geortet werden zu können) vorgeprescht und hatten bereits vor drei Minuten den Schubumkehrpunkt überschritten. Sie waren über sechzig Millionen Kilometer vor dem Zerstörer und hatten ihre Geschwindigkeit mittlerweile wieder auf 85.413 Kps gesenkt. Infolgedessen waren sie nur dreiundsiebzig Millionen Kilometer vom Planeten Meyers entfernt; und über vier Lichtminuten hinweg vermochten ihre passiven Sensoren schon detailliertere Informationen hereinzuholen.
    Heather wartete geduldig, denn Commander Denton hatte beschlossen, auf Richtstrahllaser zurückzugreifen, anstatt die Überlichtsender der Drohnen zu benutzen. Daher war alles, was Heather sehen konnte, bereits über vier Minuten alt, wenn sie es zu Gesicht bekam. Nicht dass sie erwartet hätte, dass diese Verzögerung irgendwelche spürbaren Folgen brachte, und schließlich war es nicht so, dass irgendjemand …
    Ein unerwartetes Icon trat blinkend in ihr Display. Ein weiteres folgte, dann flackerte die Datenkolonne daneben und veränderte sich.
    »Captain«, hörte sie sich ganz ruhig sagen, »ich fasse unerwartete Ortungen auf. Viele sogar.«
     
    »Sie sind sich da sicher, Captain?«
    »Ja, Mr. O’Shaughnessy, das bin ich«, sagte Lewis Denton. Sein Ton gegenüber dem persönlichen Vertreter Baronin Medusas war erheblich kühler als gewohnt.
    »Bitte verzeihen Sie«, bat O’Shaughnessy rasch. »Ich wollte nicht klingen, als stellte ich die Kompetenz von irgendeinem Ihrer Besatzungsmitglieder infrage, und ganz gewiss nicht die von Lieutenant McGill. Ich habe nur Schwierigkeiten, mir über alle Auswirkungen ihrer Entdeckung klar zu werden. Vermutlich stelle ich überflüssige Fragen, um mir die Zeit zu verschaffen, die mein Hirn braucht, um wieder mit der Arbeit zu beginnen.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte Denton in normalerem Ton. »Und dass Sie erstaunt sind, kann ich Ihnen nicht verübeln. Ich hätte nie damit gerechnet, hier draußen am Rand so etwas zu Gesicht zu bekommen. Und ganz unter uns, ich bin nicht besonders froh darüber.«
    »Erstaunlich, wie wir beide genau das Glei che denken, nicht wahr?«, entgegnete O’Shaughnessy, und Denton schnaubte laut, dann wandte er sich wieder dem aktualisierten taktischen Plot zu.
    Vor sechsundzwanzig Minuten hatte die Reprise die Beschleunigung abgebrochen und war in den freien Fall gegangen. Während dieses Zeitraums hatten die Aufklärungsdrohnen ihre neuen Positionen erreicht und eine Kugelschale von nur fünfzehn Lichtsekunden Radius um den Planeten Meyers geschlossen. Aus dieser Entfernung war kein Zweifel möglich: In der Umlaufbahn des Planeten befanden sich tatsächlich einundsiebzig solarische Superdreadnoughts, begleitet von sechzehn Schlachtkreuzern, zwölf Schweren Kreuzern, dreiundzwanzig Leichten Kreuzern und achtzehn Zerstörern.
    Ganz zu schweigen von drei Werkstattschiffen, wenigstens zwo Dutzend Flottenversorgern und offenbar zwo reinen Munitionstendern. Anscheinend ist New Tuscany nicht das einzige System hier draußen, das sich in letzter Zeit in der Aufmerksamkeit der Schlachtflotte sonnen darf, dachte er.
    »Darf ich eine Frage stellen, Mr. O’Shaughnessy?«
    »Captain, Sie dürfen mich alles fragen, was Sie möchten.« Der Auswertungsexperte wandte sich ihm mit ernster Miene zu. »Glauben Sie mir, in einer Situation wie dieser sind Sie ermächtigt, alles zu erfahren, von dem Sie glauben, Sie sollten es wissen.«
    »Vielen Dank, Sir. Ich weiß das zu schätzen. Was ich mich gefragt habe, ist, ob jemand eine bessere Theorie gefunden hat, wie ein Schlachtflottenadmiral zum Kommandeur einer Kampfgruppe der Grenzflotte werden konnte.«
    »Angesichts dessen, was wir über Byng wissen, jedenfalls nicht Zufall«, erwiderte O’Shaughnessy. »Byng hasst die Grenzflotte. Vielleicht nicht so sehr, wie er uns hasst, aber schon ausreichend. Er hat die nötigen Beziehungen,

Weitere Kostenlose Bücher