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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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lebenswichtig ist, Manpower langfristig als eine weit größere Bedrohung zu betrachten als Haven, heißt das noch lange nicht, dass wir uns nicht mit den Havies befassen müssen, bevor wir dann auf die Sollys reagieren. Und obendrein müssen wir uns Gedanken machen, wie Pritchart sich wohl verhalten wird, wenn sie erfährt, was im Quadranten vorgeht. Wenn sie herausfindet, dass uns ein Krieg gegen die Solare Liga droht, wird sie mit Sicherheit begreifen, dass wir nicht gegen beide auf einmal kämpfen können. Nach dem, was in der Schlacht von Manticore passiert ist, nach so vielen Gefallenen, wer kann da wissen, was sie unter diesen Umständen fordern wird – oder tut? Wir wissen nicht einmal, was sie auf dem Gipfel, den sie vorgeschlagen hat, anbieten oder verlangen wollte, und schon gar nicht, welches Kilo Fleisch sie nun als ihren Preis des Friedens fordern würde. Du sagst, es ist unsere Pflicht, davon auszugehen, dass diese Superdreadnoughts wirklich existieren. Nun, meine Pflicht ist es anzunehmen, dass die Havies einen Sieg der Niederlage vorziehen würden.«
    »Jawohl, das ist richtig«, stimmte Honor ihr ruhig zu. »Aber einmal angenommen, es gelingt dir, Frieden zu deinen Bedingungen zu erzwingen. Worin würden diese Bedingungen bestehen? Erinnere dich an das, was wir vor noch keinem Monat hier besprochen haben. Sir Thomas legte dir den Plan der Admiralität zur Unterwerfung und Okkupation der Solaren Liga vor. Glaubst du, wir könnten so etwas auch noch mit Haven machen? Besonders, wenn wir versuchen müssten, beide auf einmal zu besetzen?
    Wir wissen nicht einmal, wo ›Schlupfloch‹ ist, Elizabeth, und selbst wenn wir verlangen würden, dass Haven seine gesamte existierende Flotte verschrottet, könnten wir trotzdem nicht die größte und beste Werft der Republik mit einem Langstreckenangriff ausschalten. Sobald wir der Republik den Rücken kehren, um uns um die Sollys zu kümmern, würde Haven also wieder eine Flotte aufbauen – und zwar die einzige andere große Flotte mit ›Podnoughts‹. Wir wissen alle, wie gut das beim letzten Mal funktioniert hat. Aber angenommen, wir wüssten, wo Schlupfloch ist – dass wir seine Position als Teil der Kapitulation verlangen und dann hingehen und es zusammenschießen. Was passiert dann? Wenn du Haven das Messer an den Hals setzt und Friedensbedingungen mit Strafcharakter auferlegst, weil der zeitweilige Vorteil durch Apollo es dir gestattet, müsstest du dir dennoch die nötigen Schiffe und Besatzungen verschaffen, um die Bedingungen weiter durchzusetzen – in dem gleichen Moment, in dem du gegen die Liga um dein Leben kämpfst.
    Möchtest du wirklich darauf setzen, dass wir irgendwie in der Lage sein werden, eine Flotte aufzubauen, die groß genug ist, um beide Aufgaben gleichzeitig zu versehen? Und glaubst du wirklich, dass Pritchart – oder, was wahrscheinlicher ist, eine andere havenitische Regierung – dir nicht bei der ersten Gelegenheit in den Rücken fallen würde? Oder noch einfacher den Sollys ›technischen Beistand‹ leistet, der ihnen helfen soll, die Lücke zwischen unseren und ihren Möglichkeiten rascher zu schließen? Und wenn du deine Bedingungen durchsetzt, indem du die Infrastruktur des Haven-Systems in Stücke schießt und noch Abertausende Navyangehörige tötest, während sie sich effektiv nicht wehren können, dann garantiere ich dir, dass jede havenitische Regierung nur ihre Wunden lecken wird, während sie auf den günstigsten Augenblick wartet, um dir einen Dolch in den Rücken zu stoßen.«
    »Was schlägst du anstelle dessen vor?«, fragte Elizabeth. Honor machte leicht große Augen, als die Stimme der Königin verriet, dass sie der Vernunft zugänglich war, und Elizabeth lachte rau auf. »Dann stell dich mal hin und sprich, wie es auf Grayson wohl heißt, Herzogin Harrington. Du hast mir gerade sozusagen vor aller Augen den Hosenboden stramm gezogen, und vielleicht hatte ich das sogar verdient. Aber wenn du mir sagen darfst, dass ich falsch liege, dann darf ich von dir wohl verlangen, dass du etwas Besseres vorschlägst!«
    »Also gut«, begann Honor nach kurzem Nachdenken. »Ich stimme dir zu, dass wir uns einem Gegner nach dem anderen stellen sollten. Ich glaube nicht, dass jemand in diesem Raum oder irgendjemand in der gesamten Navy gegen die Sollys kämpfen möchte. Jedenfalls niemand, der sich auch nur die leiseste Vorstellung davon macht, wie groß und wie mächtig die Liga wirklich ist. Mir ist gleichgültig, was wir

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