Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
ich mir zum Ziel gesetzt habe, ist noch längst nicht zu Ende. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir unser Ziel bald erreichen. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung ganz genau, was man alles unterlassen sollte, wenn man eine neue Schiffsbesatzung einarbeitet.«
    Sie lächelte ihn zuckersüß an, und er lachte.
    »Eins zu null für Sie!« Er hob sein Glas und trank einen Schluck. Als er es wieder senkte, war seine Miene sachlicher geworden.
    »Aber im Ernst«, fuhr Terekhov fort, »macht sie so viel Spaß, wie Sie sich von ihr versprochen haben?«
    »In mancher Hinsicht schon«, antwortete Kaplan mit gleicher Nüchternheit. »Dann wieder ist es, ohne jeden Scherz, schwieriger als ich erwartet hatte, die rauen Kanten zu glätten. Ich war mir immer bewusst, dass meine Besatzung unerfahren ist, aber ich glaube, ich habe mir nicht klargemacht, wie grün einige meiner Leute wirklich sind. Und obwohl die Tristram keine so große Besatzung hat, sie ist absolut prima als erstes hyperraumtüchtiges Kommando, Sir!« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hoffe nur, dass ich es nicht vermassele.«
    »Wenn das in der Admiralität irgendjemand für wahrscheinlich hielte, hätten Sie die Tristram nicht bekommen«, erwiderte Terekhov. »Und da ich jemand bin, der Gelegenheit hatte, Sie im Gefecht zu beobachten, glaube ich ebenfalls nicht, dass es so kommt. Niemand kann wissen, welche Umstände sich ergeben und einem in den Hintern beißen – was bei unserer letzten Mission passiert ist, genügt wohl als Beweis dafür! Aber wenn man von einem größeren Desaster absieht, für das jemand anderer verantwortlich ist, glaube ich nicht, dass Ihnen die Tinte ins Schönschreibheft tropft, Commander.«
    »Danke, Sir«, sagte sie leise.
    »Nichts zu danken, ich sage nur die Wahrheit«, gab er mit einem schelmischen Gesichtsausdruck zurück. »Und wenn Sie unbedingt über die Möglichkeit sprechen wollen, es zu vermasseln, dann vergessen Sie bitte nicht, wem man ein brandneues Geschwader anzuvertrauen beschlossen hat!« Nun schüttelte Terekhov den Kopf. »Sich ein Geschwader unter den Nagel zu reißen, dass einem eigentlich niemand je geben wollte, das ist eine Sache. Ich habe entdeckt, dass es etwas ganz anderes ist, wenn man sich Sorgen macht, man könnte die Leute enttäuschen, die wollten, dass man es bekommt. Und wahrscheinlich habe ich Sie, wenn ich ehrlich bin, mit der Tristram nur deshalb so sehr aufgezogen, weil mir selber klar geworden ist, wie sehr ich das weiße Barett vermisse.«
    »Das kann ich verstehen.« Kaplan klang nachdenklich. »Ich habe die Tristram erst seit ein paar Wochen, und ich bekomme schon eine Vorstellung davon, wie sehr es mir wehtun wird, wenn ich sie jemand anderem geben muss. Man bekommt eben nie noch einmal sein erstes Sternenschiff, nicht wahr?«
    »Nein«, gab Terekhov ihr recht. »Und leider, Naomi, gibt es eines Tages aber auch ein letztes Sternenschiff. Erfreuen Sie sich an der Tristram, solange Sie sie haben.«
    »Oh, das habe ich mir fest vorgenommen!«, erwiderte Kaplan mit neu erwachtem Humor. »Und obwohl wir hier und da durch ein Schlagloch holpern, glaube ich doch, dass Alvin Tallman und ich die Leute im Griff haben. Und das ist noch nicht alles: Es war wirklich amüsant, mitanzusehen, wie Abigail mit einem dieser Schlaglöcher fertig wird.«
    »Abigail Hearns?« Terekhov zog eine Braue hoch, und Kaplan lachte stillvergnügt in sich hinein.
    »Abigail hat sich Sorgen gemacht, einige Offiziere könnten der Ansicht sein, sie hätte einen Posten bekommen, den sie nicht verdiente. Wie es scheint, waren diese Sorgen nicht ganz unbegründet. Lieutenant O’Reilly, mein Signaloffizier, scheint missbilligt zu haben, dass Abigail zum Taktischen Offizier der Tristram gemacht wurde.«
    »Tatsächlich?« Terekhov schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück.
    »Tatsächlich. O’Reilly hat sich zwar Mühe gegeben zu verhindern, dass es mir zu Ohren kommt. Trotzdem konnte ich feststellen, dass Sie vollkommen recht hatten, als Sie mir sagten, wie nützlich der Steward der Kommandantin ist, wenn man hören will, was in der Gerüchteküche brodelt. Natürlich ist Clorinda noch nicht so lange bei mir wie Chief Agnelli bei Ihnen, aber ich finde es schon bemerkenswert, wie wenig an Bord geschieht, ohne dass sie davon Wind bekommt. Und über sie dann natürlich auch ich. Deshalb wusste ich sofort Bescheid, als O’Reilly ihre Meinung zu verkünden begann, dass Abigail für ihr Ressort nicht so ganz

Weitere Kostenlose Bücher