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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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Prinzen als seinen engsten und
verlässlichsten Ratgeber zu betrachten.«
»Verstehe.« Der Besucher nickte. »Das deckt sich ziemlich genau
mit meiner eigenen Einschätzung, Milord. Was mich zu einer weiteren, ein wenig heiklen Frage bringt.« Er schwieg, bis der Baron höflich die Augenbrauen hob. »Ich bin neugierig, Milord«, erklärte er
dann beiläufig. »Habt Ihr zufällig bereits erwogen, Yurokhas aus
dieser Gleichung… herauszustreichen?«
»Ich bin bereit, im Dienste an diesem Königreich und seinen besten Interessen vieles zu tun«, erwiderte der Baron kalt und tonlos.
»Aber der König ist das Herz und die Seele dieses Reiches. Seine
Person vereint uns, und ohne diese Einheit würden wir in ein Flickwerk aus miteinander streitenden und kämpfenden Feudalherren
auseinander fallen, wie wir es zu Zeiten des Großvaters unseres Königs gewesen sind. Aus diesem Grund ist seine Person unantastbar,
ganz gleich, was ich von seiner derzeitigen Politik halte, und das unter allen – selbst den verheerendsten – Umständen, die man sich
vorstellen kann. Im Augenblick steht Prinz Yurokhas an fünfter Stelle der Thronfolge, nach den Söhnen des Königs. Aber durch seine
Adern fließt dasselbe Blut wie in denen von König Markhos. Für
wie fehlgeleitet und gefährlich ich ihn auch halte, ich werde doch
nicht zulassen, dass dieses königliche Blut vergossen wird, es sei
denn, es gäbe keine andere Möglichkeit mehr, unser Königreich zu
retten.«
»Verstehe«, wiederholte der unscheinbare Besucher. Er lehnte sich
zurück, verschränkte die Finger vor der Brust und sah den Baron gelassen an. Wie viel von deinen Worten meinst du wirklich ernst?,
dachte er. Und was davon ist nur eine geistreiche Haltung? Nicht
um die alles vereinende Person des Königs zu beschützen, sondern
um die Hierarchie zu wahren, welche dir, mein guter Baron, deine
eigene Machtgrundlage garantiert?
Allerdings spielte diese Überlegung keine Rolle. Der Besucher hatte erfahren, was er wissen wollte. Vorausgesetzt natürlich, dass der
Baron die Wahrheit gesagt hatte.
»Wohlan, Milord«, sagte er schließlich. »Ich glaube, wir haben uns
gegenseitig genug zum Nachdenken gegeben. Ich werde Euch auf
dem Laufenden halten, was meine Quellen über Festian, Tellian und
die anderen in Erfahrung bringen. Bis auf weiteres, denke ich doch,
werden Lord Saratic und seine Leute den Druck auf sie aufrechterhalten?«
Er hob fragend eine Braue und der Baron nickte bestätigend.
»Ausgezeichnet! Und während sie dies tun, werden meine Partner
und ich dabei helfen, so gut wir können. Ihr dürft davon ausgehen,
dass wir es sofort in die Tat umsetzen, falls uns etwas einfallen sollte, was Bahzell und Kaeritha ablenken oder anderweitig beschäftigen kann. Eure Zustimmung vorausgesetzt werde ich Euch in einer
Woche erneut besuchen, es sei denn, in der Zwischenzeit ergäbe sich
etwas Neues. Ihr wisst ja, wie Ihr mich erreichen könnt, falls Euch
etwas zu Ohren kommen sollte oder Ihr unsere bescheidene Hilfe
benötigt.«
Der Baron nickte beinahe brüsk und sein Besucher stand auf.
»Dann entbiete ich Euch eine gute Nacht, Baron«, sagte er liebenswürdig und trat durch die Glastür auf die regengepeitschte Terrasse
hinaus. Einer der zuverlässigsten Leibgardisten des Barons hielt
dort Wache, aber es ertönte weder ein Alarmschrei noch wurde der
Besucher gestellt. Dennoch kam der Baron nicht auf die Idee, seinem
Leibwächter wegen des Schweigens zu unterstellen, er wäre nicht
achtsam gewesen.
Nachdem sein Gast verschwunden war, schnaubte er gereizt,
stand auf und schloss hinter ihm die Glastür. Danach setzte er seinen Weg zur Schlafkammer fort, auf dem ihn sein Gast vorhin unterbrochen hatte, und dachte weiter über ihr Gespräch nach.
Wie der andere Mann gesagt hatte, es gab einiges, worüber er
nachdenken musste, bevor er sich schlafen legte.
8
    V ERGISS NICHT , Soumeta. Wir brauchen den freien Zugang zu Herian
und seinem Markt.«
»Das verstehe ich, Theretha.«
»Wenn die Lage wirklich so schlimm steht, wie Jolhanna behauptet, werden wir Meister Manuar nicht überzeugen können, uns Zutritt zu gewähren. Oder die Forderungen der Charta durchzusetzen,
die uns freien Zugang und den vollen Schutz der Behörden zusichern, solange wir hier sind.«
»Theretha«, erklärte Soumeta mit erzwungener Geduld, »ich war
dabei, als Domina Yalith den Zweck dieser Reise mit dir besprochen
hat. Also weiß ich auch, warum wir hier sind, in Ordnung?«
Theretha Maglahnfressa biss sich auf

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