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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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sich aus dem gemütlichen Lehnstuhl und begrüßte Tellian, Bahzell, Brandark und Trianal mit einer Verbeugung,
die eher einem respektvollen Nicken ähnelte. Er hatte sich gewaschen und seine Reitstiefel ausgezogen, doch seine Hose wies noch
Spuren des allgegenwärtigen Schlamms auf, der die Ebene des Windes um diese Jahreszeit beherrschte. Auf einem Tablett auf dem kleinen Tisch neben ihm lagen die Reste eines reichhaltigen belegten
Brotes neben Apfelgehäusen und einer Schüssel, in der sich offenbar
eine kräftige Gemüsesuppe befunden hatte. Daneben stand ein fast
leerer Bierkrug aus Steingut. Als Yarran sich aufrichtete, wischte er
ein paar Krümel von seinem Wams.
    »Willkommen, Sir Yarran!« Tellian durchquerte das Arbeitszimmer und umklammerte Hand und Unterarm des älteren Mannes im
Kriegergruß. »Wie ich sehe, haben meine Bediensteten für Euer
Wohlergehen gesorgt?«
    »Das haben sie, Milord.« Yarran klopfte sich mit der Hand auf seinen muskulösen Bauch und grinste. »Sie wollten mir eine ganze
Mahlzeit servieren, ich konnte sie jedoch überzeugen, dass mir Brot
und Suppe genügten. Ich danke Euch.«
    »Herzlich gerne«, versicherte Tellian und drückte seinen Unterarm
ein letztes Mal, bevor er ihn losließ. Dann nahm der Baron auf seinem eigenen Lehnstuhl Platz und bedeutete Yarran mit einem Winken, sich ebenfalls zu setzen. Den Ritter freute diese Geste sichtlich,
er blieb jedoch stehen und nahm eine militärisch-entspannte Haltung ein, während sich die anderen ihm gegenüber setzten.
    »Zweifellos überbringt Ihr mir höchst unerfreuliche Nachrichten
von Lordhüter Festian«, fuhr Tellian fort. »Dennoch seid Ihr in meinem Haus immer willkommen. Ich weiß aus meiner Korrespondenz
mit ihm, dass er Euch vollkommen vertraut. Dasselbe gilt in diesem
Fall für mich.«
    »Danke. Danke, Milord Baron.« Dem grauhaarigen Ritter schien
dieses hohe Lob fast unangenehm zu sein. Er holte tief Luft und sah
dann an Tellian vorbei auf die anderen.
    »Das ist mein Neffe Sir Trianal, Sir Yarran«, beantwortete Tellian
die unausgesprochene Frage. »Er ist einer meiner Offiziere und hat
den vorletzten Sommer auf dem Gut von Sir Kelthys verbracht. Er
kennt sich in Kleinharrow aus. Prinz Bahzell und Lord Brandark
habe ich aus ähnlichen Gründen zu diesem Gespräch gebeten. Sie
kennen Kleinharrow ebenfalls. Wenn ich mich nicht irre, seid Ihr
den beiden bereits im Anschluss an diese… Expedition in den Graben begegnet, die der vormalige Lordhüter von Kleinharrow vom
Zaun gebrochen hat?«
    »Das habe ich allerdings, Milord.« Yarrans Lippen zuckten, als er
ein Lächeln unterdrückte. Unwillkürlich bog er den linken Arm.
»Prinz Bahzell und ich sind sogar während dieser… Expedition aufeinander getroffen.« Er bog noch einmal den Arm. »Ich hatte mehr
Glück als die anderen armen Teufel, die ihm an diesem Tag in die
Quere gekommen sind.«
    »Ich hoffe, Ihr habt keinen bleibenden Schaden davongetragen?«,
erkundigte sich Bahzell höflich, während er zusah, wie der Ritter
seinen Arm ein drittes Mal bog.
    »Nichts, was die Heiler nicht richten konnten, Milord Paladin«, erwiderte Yarran.
»Ich nehme an, dass Ihr auch keinen Groll übrig behalten habt«,
meinte Tellian. Yarrans Blick zuckte beinahe erschrocken zu dem
Baron.
»Selbstverständlich nicht, Milord!« Er unterstrich seine Worte mit
einem Kopfschütteln. »Für uns war das ja nichts Persönliches. Ich
unterstand schon damals Sir Festian, ich meine Lord Festian, und
habe von Anfang an nichts von dieser Idee gehalten. Außerdem bin
ich weit glimpflicher davongekommen, als jemand erwarten durfte,
der dumm genug gewesen ist, die Klinge mit einem Paladin des Tomanâk zu kreuzen!«
»Ich fürchte, für einige der Leute, die an diesem Tag dort waren,
war es eine sehr persönliche Angelegenheit«, widersprach Tellian
grimmig.
»Das stimmt«, lenkte Yarran ein. »Hass kann jeden blind machen,
Milord, und die Götter wissen, dass an beiden Enden des Grabens
immer wieder genug Hass aufflammt. Natürlich lässt sich nur ein
Narr von seinem Hass lenken, vor allem, wenn er dabei Blut vergießt.«
»Eine kluge Beobachtung.« Tellian warf seinem Neffen einen unauffälligen Seitenblick zu. »Ich wünschte, mehrere unseres Volkes
würden Eure Meinung teilen.«
»Ich kann keine Menschen ändern, die nur Pferdedung im Hirn
haben, Milord«, erklärte er drastisch und lachte. »Es sei denn natürlich, ich würde mit einem gezielten Tritt ihren Hintern aus ihren bequemen Stühlen

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