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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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fort. »Ich bin sogar ziemlich
sicher, dass er sich Saratics bedient hat, um dessen Cousin Mathian
zu ermutigen, diese… Indiskretion im Graben zu begehen. Ob er
nun bei diesem Fiasko die Hand im Spiel hatte oder nicht, ich denke
mir, er hätte einer solchen Versuchung kaum widerstehen können.
Doch wenn er tatsächlich daran beteiligt war, hat er ganz gewiss alle
seine Spuren sehr sorgfältig verwischt.«
»Ich glaube, diesen Baron Cassan mag ich nicht besonders«, sinnierte Bahzell vernehmlich.
»Das kann ich Euch nicht verdenken«, erklärte Tellian. »Für
Cassan ist ein guter Hradani einer, der nur als gründlich verwester
Dünger verwendbar ist.«
»Trotzdem«, wandte Brandark nachdenklich ein, »der Baron geht
ein großes Risiko ein, wenn er sich persönlich an diesen Überfällen
beteiligt, wie gut er seine Spuren auch verwischt haben mag. Ich
weiß, dass Ihr Sothôii Euch beinahe ebenso gern Blutfehden widmet
wie wir Hradani. Und man hat mir gesagt, dass Rinder- und Pferdediebstähle die Lieblingsbeschäftigung Eurer niederen Lordhüter ist.
Sollte jedoch jemals ans Licht kommen, dass einer Eurer Barone die
Ländereien eines anderen Barons angegriffen hat, so könnten die
Konsequenzen für alle ziemlich… heftig sein.«
»Ihr versteht es wirklich sehr geschickt, mit Worten umzugehen,
Lord Brandark«, meinte Yarran trocken. »Es könnte uns leicht wieder in die Zeiten der Zerrüttung zurückwerfen, die wir unter dem
Großvater von König Markhos erlebt haben. Damals haben sich alle
Feudallords gegenseitig bekämpft.«
»Ich glaube nicht, dass es Cassan so weit treiben würde, jedenfalls
nicht absichtlich.« Tellian schüttelte den Kopf. »Deshalb bin ich davon überzeugt, dass er seine Beteiligung sorgfältig versteckt hat,
falls er denn überhaupt daran beteiligt ist. Trotzdem sehe ich,
warum es ihn reizen könnte. Vor allem, wenn Dathian die Überfälle
selbst ausführt.«
Yarran nickte eifrig. »Wenn Cassan Lord Festian in Misskredit
bringt, wirft dies auch kein gutes Licht auf Euch, weil Ihr bereit
wart, anstelle dieses schwachsinnigen Mathians einen einfachen Ritter zum Lordhüter zu ernennen. Und wenn er Euch auf diese Weise
diskreditieren kann, hält er einen Keil in der Hand, mit dem er Euch
auch an anderer Stelle schaden wird. So lange dient Dathian als sein
Sündenbock, falls etwas schief geht. Und selbst wenn es nicht genügt, Dathian den Hunden zum Fraß vorzuwerfen, wird er als
Nächstes Saratic opfern. Saratic wäre ein großartiger Köder. Er ist
Mathians Cousin und der so genannte Patriarch des Hauses Richthof. Er hat auch schon so Grund genug, Festian zu hassen, und
Cassan hat mehr als genug Ratsherren des Kronrates in der Tasche,
dass er Saratic vor ernsthaften Folgen schützen kann, jedenfalls solange Saratic über Cassans Verwicklung in diese Angelegenheit
schweigt.«
»Ihr habt Recht, Sir Yarran«, sagte Tellian und betrachtete den
grauhaarigen Krieger interessiert. Yarran bemerkte den forschenden
Blick des Barons und diesmal schnaubte er abfällig.
»Ihr braucht mich nicht so nachdenklich anzusehen, Milord Baron.
Schließlich weiß jeder in diesem Königreich, wie abgrundtief Cassan
Euch hasst. Es gebührt mir vielleicht nicht, meine Meinung so deutlich zu äußern, aber man muss ja kein Genie sein, um zu erkennen,
wie er seine Verteidigung aufgebaut hat, falls seine Pläne scheitern
sollten.«
»Vielleicht nicht«, meinte Tellian. »Stellt Euer Licht dennoch nicht
unter den Scheffel, Sir Yarran. Es gibt viele Angehörige des Kronrates, die diese Logik nicht erkennen… oder sie nicht sehen wollen.«
»Vielleicht, weil sie nicht ihr ganzes Leben an Eurer Grenze zu
Cassans Baronie gelebt haben«, erwiderte Yarran grimmig. »Es ist
wirklich verblüffend, wie das die Gedanken zu… schärfen vermag.«
Tellian nickte anerkennend, aber der Blick seiner grauen Augen
war in die Ferne gerichtet. Die anderen konnten beinahe spüren, wie
angestrengt er nachdachte. Er blieb geschlagene zwei Minuten so
sitzen, dann schüttelte er sich wie ein Hund, der soeben aus dem Regen ins Trockene gekommen war.
»Wohlan, Sir Yarran«, er richtete den Blick wieder auf den Ritter.
»Ich verstehe, warum Lord Festian Euch entsendet hat. Und zwar in
jeglicher Hinsicht.« Er lächelte unter seinem buschigen Schnurrbart,
als Yarran die Brauen hob. »Er musste jemanden schicken, der erklären kann, welche Hilfe Festian braucht – und auch warum«, fuhr der
Baron fort. »Dass ihm dieses Kunststück gelang, spricht

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