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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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um zu wissen, wie man ein Schwert richtig hält.«
Die Stimme des jungen Mannes klang vollkommen sachlich, aber
Tellian lächelte hinter der vorgehaltenen Hand. Er hörte fast, wie
Dathian genau das sagte und konnte sich sogar das verächtliche Lächeln ausmalen, das der Lordhüter dabei aufsetzte.
»Verstehe«, antwortete er, als er seiner Stimme wieder trauen
konnte. »Aber du bist ihm begegnet?« Trianal nickte. »Gut. Deckt
sich dein Eindruck mit der Beschreibung, die uns Sir Yarran soeben
von Dathian gegeben hat?«
»Ich habe den Lordhüter nicht gesehen, als er mit Richthof den
Graben hinuntergeritten ist«, erwiderte Trianal vorsichtig. »Sondern
erst, nachdem ich mit Euch selbst und Hathan dort eingetroffen bin.
Aber so, wie ich ihn im Sommer davor erlebt habe, würde ich doch
behaupten, dass Sir Yarran ihn vermutlich noch viel zu höflich beschreibt.«
»Das ist wohl deutlich genug«, murmelte Tellian und hob die
Braue, als sich Bahzell auf seinem Stuhl rührte. »Ja, Milord
Paladin?«
»Verzeiht, dass ich mich in Eure Angelegenheiten mische, Milord
Baron«, brummte der hünenhafte Pferdedieb. »Ich habe ebenfalls einiges über diesen Dathian gehört. Nichts davon war sonderlich einnehmend.«
»Ich gebe zu, dass ich ebenfalls nichts Gutes von ihm berichten
könnte«, stimmte ihm Tellian zu. Er strich sich den Bart und sah
dann Yarran an.
»So wie ich Euch einschätze, Sir Yarran, bezweifle ich sehr, dass
Ihr jemanden anschwärzt, nur weil Euch seine Manieren nicht gefallen.«
»Jedenfalls versuche ich das zu vermeiden, Milord. Aber Dathian
hat sich nicht nur bei Mathian eingeschmeichelt, bevor Ihr diese ›Expedition‹ gestört habt. Wer auch immer unsere Rinder und Pferde
stiehlt, er hat uns bisher nur ein Schnippchen schlagen können, weil
er mit den gestohlenen Tieren in den Sümpfen verschwand. Dieses
Gebiet gehört zu den unangenehmsten Landstrichen der ganzen
Ebene des Windes. Es besteht nur aus Morast, Schlamm und Wasser
und einigen Bänken mit Treibsand. Wer auch immer diesen Weg als
Hohe Straße für den Rindertrieb benutzt, er konnte das bewerkstelligen, ohne auch nur ein einziges Rind zu verlieren, das uns auf seine
Spur gesetzt hätte.« Der Marshall schüttelte den Kopf. »Ich war
Lord Festians Stellvertreter, als er Richthofs Späher befehligte, Milord. Es war meine Aufgabe, Pfade durch unwegsames Gelände zu
suchen, und ich habe mehr Zeit in den Sümpfen verbracht als die
meisten anderen Männer von Lord Festian. Aber ich sage Euch geradeheraus: Ich wäre nicht in der Lage, so geschickt meinen Weg hindurchzufinden. Nur jemand, der die Sümpfe wie seine Westentasche kennt, vermag eine Herde von dieser Größe hindurchzutreiben,
ohne auch nur ein einziges zu verlieren. Nun liegt Dathians Gut mitten in den Sümpfen. Es ist eines Eurer Grenzgüter und liegt unmittelbar am Goldenen Tal. Das wiederum zum SüdGeläuf gehört.«
Sir Yarran verstummte und sah Tellian viel sagend an. Der Baron
runzelte die Stirn.
»Das Goldene Tal, hm? Es ist ein Lehen von Lordhüter Saratic,
richtig?« Dies war eine Feststellung, keine Frage, und Yarran nickte.
»Ihr bringt mich da auf einen sehr unschönen Gedanken, Sir Yarran«, fuhr Tellian nach einer Weile fort. »Was nicht bedeutet, dass
Ihr Unrecht hättet. Vor allem angesichts dessen, dass Saratic seinen
Cousin Mathian so bereitwillig aufgenommen hat, nachdem der König Richthof seiner Lordhüterschaft enthoben hatte.«
»Bereitwillig ist vielleicht ein klein wenig übertrieben, Milord.«
Yarran lachte grimmig. »Er war bereit, Mathian aufzunehmen, sicher, aber er war doch nicht sonderlich erfreut darüber. Außerdem
wusste er damals einige sehr freundliche Dinge über Euch zu sagen,
und auch über Euch, Prinz Bahzell.«
»Saratic ist doch einer von Baron Cassans Vasallen, richtig?«, erkundigte sich Brandark.
»Das ist er«, bestätigte Tellian. »Was, fürchte ich, wohl nur Sir Yarrans Einschätzung unterstreicht. Cassan und ich sind nicht gerade
Busenfreunde.«
Er schnaubte verächtlich. Bahzell und Brandark verzogen ihre Gesichter, Trianal dagegen ließ sich nichts anmerken, doch alle kannten die beinahe sprichwörtliche Feindschaft zwischen Tellian und
Cassan. Seit fast zwanzig Jahren rangen die beiden um die Vorherrschaft im Kronrat und bis zu Mathian Richthofs missglücktem Einfall in Hurgrum hatte Tellian langsam aber sicher die Oberhand gewonnen.
»Es würde mich nicht überraschen, wenn Cassan in eine solche
Teufelei verwickelt wäre«, fuhr Tellian

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