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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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rechtzeitig vorgewarnt seid, falls…
unerwartete Veränderungen Euch zwingen sollten, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Zudem könntet Ihr, was noch viel wichtiger
ist, Bahzell, jedenfalls von meinem höchst selbstsüchtigen Standpunkt aus betrachtet, möglicherweise Eure Kenntnisse beisteuern.«
Bahzell zuckte fragend mit den Ohren und Tellian lachte leise. »Zufällig weiß ich, dass Eure Schwester Marglyth in Kleinharrow weit
mehr Agenten unterhält als ich, trotz Eurer ausgesprochen diplomatischen Bemerkung über Eure spärlichen Quellen.«
»Ich will nicht leugnen, dass ich gelegentlich ein wenig Klatsch
oder Gerüchte aufgeschnappt habe«, gab Bahzell grinsend zu.
»Dessen bin ich mir gewiss«, erwiderte Tellian gelassen. »Deshalb
möchte ich, dass Ihr mich zu dieser Unterredung begleitet, ganz
gleich, ob Ihr etwas beizusteuern habt oder nicht. Und ich möchte
auch dich dabeihaben, Trianal«, fuhr er fort und sah den dunkelhaarigen jungen Mann an, der am Ende der Tafel saß.
Sir Trianal Bogenmeister war der älteste Sohn von Tellians jüngerem Bruder. Garlayn Bogenmeister hatte sehr früh geheiratet, war
aber auch schon immer der Inbegriff eines lebhaften Sothôii gewesen. Er war sehr jung gestorben, bei einem Trainingsunfall, den
letztlich eben dieses Temperament verschuldet hatte. Garlayn hatte
seine Frau, drei junge Söhne und eine Tochter zurückgelassen. Tellian hatte Trianal unter seine Fittiche genommen, als sein Neffe erst
zehn Jahre alt gewesen war, und ihn in der Kriegskunst ausgebildet.
Vor zwei Monaten hatte Trianal seinen neunzehnten Geburtstag gefeiert. Trotz seiner Jugend war er ein Denker – im Gegensatz zu seinem Vater – und hatte schon früh ein Verständnis für Taktik und
Strategie an den Tag gelegt, das sein jugendliches Alter Lügen strafte. Seine Erhebung in den Ritterstand war ihm nicht einfach in den
Schoß gefallen, sondern er hatte sie sich verdient, obwohl er über
wenig Erfahrung im Feld verfügte. Trotz all dieser guten Eigenschaften war Trianal erheblich konservativer als sein Onkel. Er hatte
lange gebraucht, um Tellians »Kapitulation« vor Bahzell zu dulden,
und Bahzell vermutete, dass er nach wie vor einige Vorbehalte dagegen hatte.
»Ich, Onkel?« Trianal wirkte überrascht. Tellian nickte.
»Du weißt so viel wie jeder meiner Offiziere über die Lage in
Kleinharrow und ich vertraue deiner Diskretion. Außerdem sähe ich
es gern, wenn du etwas mehr Gelegenheit bekommst, Lord Festian
zu unterstützen.«
»Jawohl, Milord«, erwiderte Trianal und errötete leicht.
Ihm ist der rügende Unterton seines Onkels nicht entgangen,
dachte Bahzell und unterdrückte ein Grinsen, als er sich daran erinnerte, wie oft sein Vater im gleichen Ton mit ihm gesprochen hatte.
»Ich prügele Verstand in sein Hirn«, nannte Prinz Bahnak diese Methode. Und es hat mir überhaupt nicht gefallen, dachte Bahzell. Deshalb überträgt Tellian dem Jungen gleichzeitig mehr Verantwortung, damit er diese Ohrfeige ohne zu zucken hinnehmen kann.
»Gut.« Tellian nickte seinem Neffen zu und faltete seine Serviette
zusammen. Er legte sie neben seinen Teller, schob seinen Stuhl zurück, stand auf und küsste seine Frau auf die Wange. Dann sah er
Leeana an und lächelte spöttisch.
»Dich lade ich diesmal nicht ein, geliebte Tochter«, sagte er. Ihre
grünen Augen blitzten enttäuscht, aber nur so kurz, dass niemand
hätte sagen können, ob er es sich nicht nur eingebildet hatte. Leeana
erwiderte das Lächeln ihres Vaters. »Zudem gehe ich davon aus«,
fuhr Tellian fort, »dass du über deine eigenen Quellen verfügst.
Komm heute Abend zu mir in die Bibliothek, bevor du zu Bett
gehst. Dann sehen wir, ob es dir gelungen ist, Einzelheiten über den
Grund des Besuchs von Sir Yarran herauszuspionieren.«
»Jawohl, Papa«, murmelte sie sittsam, doch ihre grünen Augen
funkelten mutwillig. Tellian lachte, strich ihr mit der Hand über ihr
glänzendes, rotblondes Haar und warf Bahzell und Brandark einen
vielsagenden Blick zu.
»Ist sie nicht ein fügsames Kind?« Fast bedauernd schüttelte er
den Kopf. »Sie hat keinen Funken Mutwillen und kein Gramm Courage im Leib.«
»Wohl wahr«, meinte Bahzell amüsiert, während ihm Leeana keck
die Zunge herausstreckte. »Es ist mir auch schon aufgefallen, wie
unterwürfig Eure Frauen sind, Milord.«
»Jede von ihnen.« Tellian seufzte ergeben, zuckte jedoch zusammen, als ihm sein »unterwürfiges« Eheweib geschickt ihren Finger
zwischen die Rippen bohrte.
    Sir Yarran wuchtete

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