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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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weit
schlechter. Kaeritha wurde bang ums Herz, als sie diese so genannte
Straße musterte, die sich hinter dem Tor erstreckte. Sie war schnurgerade, das schon, was angesichts der Flachheit der Ebene des Windes nicht sonderlich überraschte. Das war aber auch schon das einzig Gute, was man über dieses schlammige Band sagen konnte, das
da vor ihr lag.
Der Wachoffizier am Tor salutierte respektvoll, als sie an ihm vorbeiritt. Kaeritha erwiderte seinen Gruß freundlich. Ob der Mann sie
wohl auch gegrüßt hätte, wenn ihr Tellians Hofschneiderin nicht das
grüngoldene Emblem vom Orden des Tomanâk auf ihren Poncho
gestickt hätte?
Sie durchquerte den Torbogen und nach einem sanften Hackendruck trabte Wölkchen das letzte Stück des abfallenden Hangs zu
der Schlammpiste hinunter.
10
E NTSCHULDIGT DIE S TÖRUNG , Milord, aber jemand möchte Euch sprechen.«
    »Wirklich?« Baron Tellian wollte gerade sein Weinglas an den
Mund führen, hielt jedoch in der Bewegung inne und sah seinen
Majordomo fragend an. »Um wen handelt es sich, Kalan?« In seinem
Tonfall schwang noch eine andere, unausgesprochene Frage mit. Wie kann er wichtig genug sein, mich beim Essen zu stören?
    »Es handelt sich um Sir Yarran Sturmkrähe, Milord. Er sagt, er
habe eine dringende Mitteilung des Lordhüters von Kleinharrow für
Euch«, antwortete der Majordomo keineswegs eingeschüchtert. Tellian kniff die Augen zusammen und nickte.
    »Danke, Kalan. Führt ihn bitte in mein Arbeitszimmer. Sorgt dafür, dass er sich zuerst frisch machen kann, wenn er es möchte, und
versorgt ihn mit Speisen und Getränken. Ich empfange ihn, sobald
ich kann.«
    »Selbstverständlich, Milord.« Kalan hüstelte leise. »Ich habe mir
erlaubt, diese Anordnungen bereits zu geben.«
»Ihr seid entschieden zu einsatzbereit, Kalan«, bemerkte Tellian lächelnd. »Jedenfalls weit einsatzbereiter, als ich es verdient habe.«
»Sehr freundlich von Euch, Milord.« Kalan verbeugte sich und zog
sich zurück.
Tellian blickte einige Sekunden nachdenklich in sein Weinglas,
trank einen Schluck und stellte das Glas auf den Tisch. Er tupfte sich
sorgfältig mit der Leinenserviette den Mund ab und betrachtete seine Familie und seine Gäste, die mit ihm am Tisch saßen.
»Glücklicherweise sind wir ja fast fertig«, stellte er fest.
»Und selbst wenn nicht, wir würden doch alle vorgeben, wir wären es«, gab Baronin Hanatha zurück.
»Natürlich würdet Ihr das tun, Liebes. Und dabei so freundlich
sein, dass ich niemals auf die Idee käme, ich würde Euch aus Gründen der Staatsräson den Genuss dieser Mahlzeit beschneiden.«
Die Eheleute lächelten sich an, doch die grünen Augen der Baronin schimmerten besorgt. Tellian bemerkte es und drückte seiner
Gemahlin beruhigend die Hand. Dann sah er Bahzell und Brandark
an.
»Es bedarf keines Hexers oder Magiers, um den Grund für Sir Yarrans Besuch zu erraten. Ich halte es für angebracht, wenn Ihr beide
uns Gesellschaft leistet. Falls Euch das genehm ist.«
»Es wäre uns sicherlich genehm«, brummte Bahzell. »Aber möglicherweise hat Lord Festian Sir Yarran angewiesen, ein paar Worte
unter vier Augen mit Euch zu wechseln, ohne dass ausgerechnet wir
zuhören.«
»Vielleicht«, stimmte ihm Tellian zu. »Andererseits beginnt der
Graben in Kleinharrow. Das bedeutet, Euer Vater – und damit Ihr,
Bahzell – habt ein berechtigtes Interesse, alles zu erfahren, was dort
vorgeht. Vor allem wenn es den Nachfolger dieses Idioten Richthof
betrifft. Sagt mir nicht, dass Ihr seinen Boten nicht schon seit Wochen erwartet habt. Genau wie ich, im Übrigen.«
»Ehrlich gesagt, ich bin sogar überrascht, dass Lord Festian so lange gewartet hat, bevor er nach Hilfe schickte. Ich verfüge zwar nicht
über so ergiebige Quellen wie Ihr, aber die wenigen, die ich habe,
teilten mir mit, dass sich die Lage in Kleinharrow zusehends verschlechtern soll. Ebenso wenig wie Ihr, Lord Festian oder Sir Yarran
zweifle ich daran, dass Angehörige Eures Volkes hinter diesen Machenschaften stecken. Leute, die nicht sehr erfreut darüber sind,
dass Festian Mathian Richthof ersetzt hat.«
»… bei denen es sich zufälligerweise auch um dieselben handelt,
die nicht sehr erfreut darüber sind, dass Sothôii und Hradani in einem Zustand leben, den man fast Frieden nennen könnte«, warf
Brandark beiläufig ein.
»Sehr richtig.« Tellian nickte. »Folglich habt Ihr das Recht und
auch allen Grund zu erfahren, welchen Problemen sich unser Lordhüter gegenübersieht, damit Ihr

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