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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Prestenbach
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frühe Vogel fängt den Wurm« sind viel gehört und ein gutes Gerüst für all die frühen Vögel und die, die es gern sein möchten. Ich bin eigentlich erst ab 18 Uhr in Topform und deshalb kann er mich wirklich mal, der frühe Vogel. Zwangsläufig. Aber Albert Einstein oder auch Descartes haben ebenfalls gern lange gepennt und siehe da: Aus Verpenntheit kann was Großes werden.
    Wann stehen Sie normalerweise auf und wie viele Stunden schlafen Sie, wenn Sie mal so richtig ausschlafen möchten?
    Ich stehe später auf als Menschen, die um acht im Büro sein müssen. Aber ich brauche auch wahnsinnig viel Schlaf. Wenn man mich ins Bett legt und nicht weckt, schlafe ich genau zwölf Stunden, und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Es ist also ein weitverbreiteter Irrtum, dass die innere Uhr nur bei Frühaufstehern richtig tickt.
    Gab es irgendwann in Ihrem Leben eine bewusste Entscheidung für eine langschläferfreundliche Karriere? Oder ist es Zufall, dass Sie weder Bäckerin noch Frühstücksmoderatorin geworden sind?
    Für mich gab es immer nur freiberuflich oder arbeitslos. In der Tat hat das Frühstücksfernsehen mal bei mir angeklingelt. Natürlich haben die mich geweckt. Allerdings mittags um zwölf. War dann auch relativ schnell klar, dass wir nicht zusammenkommen.
    Vor einigen Jahren führten Sie durch den 3sat-Thementag ausge SCHLAFEN . Ihre Moderation war gleichzeitig ein Experiment, bei dem man Sie 47 Stunden am Stück nicht schlafen ließ. Wissen Sie noch, was Sie dachten, als der 3sat-Koordinator Daniel Fiedler Ihnen das Angebot dazu unterbreitete?
    Ich hatte mich seinerzeit über schlechte Produktionsbedingungen beklagt, was damals hieß: weit unter sieben Stunden Schlaf. Ist ja frech, sagte ich, was sind das bitte für Arbeitsbedingungen? Daraufhin unterbreitete mir Daniel Fiedler das Angebot, den Thementag ausgeSCHLAFEN zu moderieren. Lautes Lachen. Warum ausgerechnet ich? Genau deshalb, sagte er.
    Welche Erfahrungen haben Sie während dieser Moderation gemacht und was war das Schlimmste dabei?
    Das Schlimmste ist die Müdigkeit. Irgendwann war mir nur noch schlecht vor Müdigkeit.
    Würden Sie das gleiche Experiment noch ein zweites Mal machen?
    Ich würde es immer wieder machen, mir wäre aber lieber, ich könnte etwas Neues ausprobieren. Im Fernsehen nicht schlafen ist ja Alltag.
    Mark Benecke
    Mark Benecke ist Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie. Er studierte Biologie, Zoologie und Psychologie an der Universität Köln und promovierte mit einer Dissertation über genetische Fingerabdrücke. In den Vereinigten Staaten absolvierte er diverse polizeitechnische Ausbildungen im Bereich Rechtsmedizin.
    Herr Dr. Benecke, auf einer Skala von eins bis zehn – wie wichtig ist Schlaf für Sie?
    Also wenn zehn das meiste ist, dann zehn!
    Wie lässt sich dieses Bekenntnis zum Langschläfertum mit Ihrem Job verbinden?
    Mittlerweile relativ problemlos. Ich habe kein Auto, fahre also grundsätzlich alle Strecken mit dem Zug und da gibt es ja immer genügend Gelegenheit zum Schlafen. Mein Arbeitsschwerpunkt hat sich in den letzten Jahren etwas verlagert. Früher, als ich noch viel für die Polizei gemacht habe, war das die Hölle. Die haben teilweise schon um 6 Uhr morgens angerufen. Heute lege ich mir einfach die Termine, wie es mir passt, und fertig.
    Kann man einem Langschläfer ruhigen Gewissens den Beruf eines Kriminalbiologen empfehlen?
    Also, ich hatte nie Probleme, genügend Schlaf zu bekommen. Im Wissenschaftsbetrieb macht eigentlich jeder, was er will, da man ja sowieso schon viel mehr arbeitet als in anderen Bereichen. Zu meiner Laborzeit war der 12-Stunden-Tag eher die Regel als die Ausnahme. Wann man morgens dann anfängt, ist jedem selbst überlassen.
    Dann ist der Wissenschaftsbetrieb wohl eine Ausnahme, denn in vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft ist man gezwungen, richtig früh anzufangen. Und in der Schule erwartet man, dass die Kinder schon um 8 Uhr fit sind. Wie finden Sie das?
    Das ist wirklich mies. Ich war auf einer Schule, die bereits um Viertel vor acht begann. Auf dieser Schule waren auch sehr viele Kinder von Musikern, die haben das zum Teil bitter beklagt. Genauso die Kinder, die jeden Morgen einen weiten Schulweg vor sich hatten. Ich bin grundsätzlich dafür, dass man selbst wählen kann, wann man morgens anfängt. Das geht

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