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Weg da das ist mein Fettnapfchen

Weg da das ist mein Fettnapfchen

Titel: Weg da das ist mein Fettnapfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Notaro Laurie
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sagst mir jetzt auf der Stelle, dass du Schokolade im Bett gegessen hast«, befahl er.
    In gewisser Weise hätte ich es schrecklich gern getan. Aber mir war klar, dass längst ein Film vor dem geistigen Auge meines Ehemanns ablief. Ein Film von ihm, wie er sabbernd über die Schokoladensterne geiferte, in Zeitlupe, und genüsslich den Kopf darin wälzte. Und in meiner Version lächelt er sogar noch dabei – obwohl ich weiß, dass er das nicht tut –, während im Hintergrund heiteres Konservenlachen ertönt.
    Es stimmte, und er wusste, dass es so war. Er hatte den Kopf so oft hin und her gedreht, dass das Kissen geradezu spiegeln müsste. Ich bot ihm an, Barnaby eine Reihe Schokosterne darauf pflanzen zu lassen, damit er sich von der Richtigkeit meiner Aussage überzeugen konnte, aber er lehnte eilig ab.
    »Ach, Schatz«, sagte ich und streckte tröstend die Hand nach ihm aus. »Es tut mir leid, dass ich dich nicht angelogen, sondern dir wieder und wieder die Wahrheit erzählt habe. Und dass du vier Nächte in Folge auf einem Kissen geschlafen hast, auf das dein Kater mit seinem undichten Ärschchen Sternchen gestempelt hat. Vielleicht solltest du ja den Kissenbezug wechseln.«
    »Halt die Klappe«, fuhr mein Mann mich an, stand auf und stapfte aus dem Schlafzimmer zum Wäscheschrank. »Wahrscheinlich kriege ich jetzt die Cholera.«
    »Das ist gut«, rief ich ihm hinterher. »In dem Glas im Kühlschrank ist auch noch ein Rest.«

Instant Karma
    Mein Zahnarzt betrachtete die Röntgenaufnahme, dann sah er wieder mich an.
    »Wie haben Sie es denn diesmal angestellt?«, fragte er.
    »Ich habe versucht, im Supermarkt einem Hippie eine Lektion zu erteilen«, antwortete ich.
    »Tja, das war nicht nur reine Zeitverschwendung, sondern zudem ein Spaß, der Sie schlappe zwölfhundert Dollar kosten wird.«
    Ich nickte und verdrehte die Augen. Klar. Ich hätte es wissen müssen, aber manchmal kommt man einfach an den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. Entweder du stehst deinen Mann, oder du knickst ein und hältst den Mund. Und zwar für immer.
    Als wir nach Eugene zogen, hielt ich es für meine Pflicht, mich meiner neuen Umgebung anzupassen statt umgekehrt. Was sich jedoch als weitaus schwieriger entpuppte als angenommen, denn wir mussten feststellen, dass Eugene Jahr für Jahr Veranstaltungsort einer Abartigkeit namens Faerieworld ist – bei diesem Festival können sich die Besucher für zwanzig Dollar Eintritt einen ganzen Tag lang an Buden die Zeit vertreiben, und zwar mit Leuten, die es für eine Bereicherung halten, Feenkronen aus Polyesterbändern und abgestorbenem Gras zu basteln, statt dass sie ihr Geld lieber in ein paar anständige Kurse an der Volkshochschule investieren. An jeder Ecke lungert ein Pan herum, am Stand mit den aufsteckbaren Elfenohren herrscht Ausverkauf, und keine der Frauen hier hat jemals was von Achselhaarrasur gehört. Faerieworld ist vergleichbar mit der Renaissance Fair, nur mit mehr Dämonen und Flöten (und sollten Sie mir rein zufällig den Unterschied erklären können, haben Sie gewonnen. Für mich sind beide nämlich in Wahrheit ein und dasselbe).
    Ich will damit nicht behaupten, dass alle Leute in Eugene so sind, aber es offenbart zumindest die tendenzielle Geisteshaltung, wenn man hier auf die Idee kommt, jedes Jahr etwas so Grandioses wie Faerieworld auf die Beine zu stellen. Wie gesagt – die Herausforderung, hier heimisch zu werden, erwies sich als größer, als ich anfänglich vermutet hatte. Doch ich sagte mir, dass ich sie bestimmt bewältigen würde.
    Phoenix mag nicht gerade der Inbegriff der Normalität sein – immerhin reden wir hier von einer Stadt, in der es per Gesetz erlaubt ist, überall bewaffnet hinzugehen, an jeden Ort, wohin man auch sein Baby mitnehmen würde –, aber es schien mir wesentlich einfacher, dort Freundschaften zu knüpfen. In Eugene fiel es mir zu Anfang nicht ganz so leicht, Anschluss zu finden, aber ich war sicher, dass ich irgendwann schon Leute kennenlernen würde, die zu mir passten. So jemanden musste es doch geben. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als mir dämmerte, dass ich ernsthaft in der Klemme steckte. Ich würde meine anfängliche Hoffnung, mich im Handumdrehen einzuleben, ganz schnell begraben müssen. Mein Ehemann, der ebenfalls versuchte, neue Freunde zu finden, hatte Bennet, einen Kollegen von der Uni und ausgewiesenen Shakespeare-Experten, zu einem Baseballspiel im historischen WPA -Stadium eingeladen, das sich

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