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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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betrachten Sie Ihr Gegenüber unter normalen, alltäglichen Bedingungen und möglichst mit ethnologischer Distanz. Stellen Sie sich vor, Sie arbeiteten als Forscherin unter Primaten oder würden die Sitten und Gebräuche eines fremden, lange unentdeckten Stammes beobachten. Indem Sie von Ihrer Person einen Schritt zur Seite treten und den anderen aus der Distanz betrachten, können Sie bereits anfangs Eigentümlichkeiten bemerken, die eventuell weitere Investitionen zeitlicher und energetischer Art hinfällig machen!
Von wegen: Er ist ganz anders
    Zwei kleine Mäusedamen treffen sich an der Bar. Sagt die eine zur anderen: »Du, ich habe einen neuen Freund!« Fragt die andere: »Toll! Hast du ein Foto von ihm?« Die verliebte Maus zeigt es ihr. »Das ist aber doch eine Fledermaus!« Enttäuscht antwortet sie:
»Und zu mir hat er gesagt, er sei Pilot.« Liebe macht bekanntlich blind und manchmal auch blöd. Betriebsblind vor Liebe und voller Hoffnung, dass es diesmal der Richtige ist, täuscht frau sich immer wieder selbst! Lügt sich selbst in die Tasche, geht der eigenen verzerrten Wahrnehmung auf den Leim und hält das noch für ihre Intuition. »Ich habe eben mal ein ganz besonderes Exemplar erwischt! Der ist ganz anders als alle anderen!« Wenn frau das Glück hat, gute Freundinnen zu kennen, die wirklich noch den Überblick behalten, sollte man deren Urteilskraft ab und zu bemühen. »Er ist ganz anders, als er sich den Anschein gibt« ist ein oft ins Spiel gebrachtes Argument, wenn Außenstehenden irgendetwas faul vorkommt, wenn sein Verhalten in der Öffentlichkeit zu wünschen übrig lässt, wenn er schlecht mit Messer und Gabel klarkommt. Frisch verliebt und nicht ganz zurechnungsfähig, entschuldigt sie vor sich selbst und anderen sein Fehlverhalten, das sich natürlich durch seine anderen Qualitäten kompensieren lässt. »Wenn wir allein sind, ist er ganz anders.« Na ja, das mag in den ersten Monaten noch funktionieren, aber sucht man einen Menschen, mit dem man sich auch außerhalb der eigenen vier Wände zeigen möchte, sollte das Außen mit dem Innen übereinstimmen. Es kommt ziemlich häufig vor, dass Männer in trauter Zweisamkeit supersensible, kuschelige Kerle sind, vor der Tür zu kaltschnäuzigen, coolen Typen mutieren, denen schon Händchenhalten zu viel ist. »Das ist ihm peinlich« ist nur eine billige Umschreibung dafür, dass er nicht zu einem steht. Und wenn das schon anfangs der Fall ist, dann ist es ihm nach Jahren immer noch am liebsten, dass frau zwei Schritte hinter ihm geht oder sich nur auf sehr privater Ebene mit ihm trifft. »Er ist wirklich ganz anders« ist Sand, den sich Frauen selbst in die Augen streuen. Sein gespaltenes Verhalten in eine öffentliche und eine intime Persönlichkeit grenzt an Schizophrenie! Falls man mit einem solchen Menschen die Zukunft plant, der vor anderen, vor seinen Freunden, vor seiner Familie, nicht zu einem steht, sollte frau sich das gut überlegen. Ich rate nur: Finger weg von dieser Fehlinvestition!

Von wegen: Meine Liebe wird ihn verändern
    Manche Frauen sollten sich lieber einen Hund aus dem Tierheim holen, anstatt sich streunenden Männern zuzuwenden. Die Vorstellung, »wenn man sich erst mal richtig um sie kümmert, sie füttert und pflegt, bekommen sie nicht nur ein seidig glänzendes Fell, sondern liegen einem vor Dankbarkeit ein Leben lang zu Füßen«, entstammt einer kitschigen Liebesschnulze. Aus derartigen »Rettungsfantasien« heraus entstehen tatsächlich Beziehungen zu Alkoholikern, gescheiterten Existenzen, chronischen Fremdgehern. Widrige Umstände, eine egoistische Ehefrau, eine schlimme Kindheit oder die ungerechte Gesellschaft haben diesen Menschen in einen Abgrund gestürzt, aus dem ihn allein ihre Liebe retten kann! Vielleicht träumt der Frauentyp, der sich von dieser Sorte Mann angezogen fühlt, davon, etwas Großes zu leisten. Warum nicht die Eigernordwand bezwingen oder über den Nordatlantik mit dem Paddelboot? Ein Kinderspiel im Vergleich zum vorgenommenen »Rettet die Männer«-Projekt.
    Männliche Gebrechen betrachten Frauen als Herausforderung, die ihr Interesse anstachelt. Erwachsene und psychologisch ausgebildete Frauen nehmen die Arbeit auf sich, einen Alkoholiker trocken zu legen, der sie spätestens dann verlässt, wenn er wieder bei klarem Verstand ist. Wie kann man es sich erklären, dass Frauen sich mit Massenmördern im Gefängnis trauen lassen? Dies ist Dämlichkeit gepaart mit totaler

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