Weg damit
auf! Diese Idee ist ohne viel Aufwand von jedem sofort in die Tat umzusetzen. Der Mensch hat es lieber komplizierter. Er misstraut dem Einfachen.
Aber auch bei einer Neugestaltung führt kein Weg daran vorbei: Zunächst einmal ist ein Space-Clearing angesagt! Dieser dem Englischen entlehnte Begriff umfasst alle Schritte eines Prozesses, die hin zu mehr Klarheit führen - hin zum Endzustand: einem geklärten, gereinigten, klaren »Platz«, Raum oder Freiraum. Space-Clearing kann frei übersetzt werden mit
• Platz schaffen, indem man Altes entsorgt
• Freiräume schaffen
• Räume und Situationen klären
• Klarheit schaffen
Der gesamte Prozess steht für die Beseitigung von Unordnung wie auch für das »Ausmisten« und Entrümpeln von Räumen. Erst nach erfolgter Klärung kann dem Raum eine Aufgabe oder Funktion zugeordnet werden, kann er gestaltet, aufgeladen und entsprechend genutzt werden. Ähnlich wie in anderen Bereichen des Lebens ist zunächst einmal Klarheit durch erfolgte Klärung nötig, um die Voraussetzungen für eine Veränderung zu schaffen. Denn wenn nichts Altes geht, kann auch nichts Neues dazukommen!
Das Space-Clearing kann zunächst mit einer Entrümpelungsaktion beginnen, aber es ist noch viel mehr als das. Es ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein ständig währender Prozess. Wenn nicht der tägliche Umgang mit den Dingen verändert wird, wenn das Zuviel nicht unter Kontrolle gebracht wird und wenn mehr Dinge ihren Weg in den Raum finden, als ihn verlassen, so hat man nach wenigen Wochen das gleiche Chaos wie vorher. Darum müssen Strategien her, die die Balance zwischen Altem und Neuem bewahren können. Denn wenn das System kippt, dann können Sie in einigen Monaten mit dem Entrümpeln wieder von vorn beginnen.
Die Kisten-Methode
Mehr als die Bereitschaft, endlich Klarheit im Unternehmen zu schaffen, und ein paar Müllsäcke brauchen Sie nicht, um sofort anzufangen! Grob lassen sich die Dinge in zwei Lager teilen: Gerümpel und Wichtiges. Das Erstere fliegt raus, und der Rest braucht einen richtigen Platz. Also los geht’s! Sie sollten Raum für Raum von vorn nach hinten, Schrank für Schrank von unten nach oben durchgehen und sich bei jedem Objekt, das Sie in die Hand nehmen, die folgenden Fragen stellen:
• Brauche ich dich wirklich?
• Erleichterst du mir die Arbeit?
• Bist du noch auf dem aktuellen Stand der Technik?
• Bereicherst du mein Arbeitsleben?
• Muss ich dich aufbewahren?
• Machst du mich glücklich?
Haben Sie mindestens zwei dieser sechs Fragen mit Nein beantwortet, so ist der Gegenstand »fällig« für eine der folgenden Kisten: Kiste Nummer eins enthält den »echten« Müll, der hinausfliegt und endgültig entsorgt wird. Alle Kisten mit der Nummer zwei enthalten Dinge, die zwar noch gebrauchsfähig sind, aber schon länger nicht mehr benutzt wurden. Sie verlassen ebenfalls den Raum. Manche wandern ins Archiv, andere können verkauft oder verschenkt werden, wieder andere müssen endlich zu ihrem wahren Eigentümer zurückfinden. Wichtig ist Folgendes: Wenn eine Kiste Nummer zwei nach einem halben Jahr immer noch irgendwo im Haus herumsteht, »steigt« sie automatisch in die Kategorie eins auf und wird somit Müll! In die Kiste Nummer drei kommen vorübergehend alle Gegenstände, die wichtig sind und im Raum bleiben werden. Ihnen wird ein angemessener Platz zugewiesen: Das kann der alte, aber auch ein neuer sein. Wichtig ist nur, dass jedes Ding seinen eigenen Platz hat.
Kiste Nummer eins: Der echte Müll
Der Abfall, der sich Tag für Tag ansammelt, besteht sowohl aus Lebensmittelabfällen als auch aus anderen Materialien, wie Verpackungen,
Papier und Sonstigem. Fein säuberlich getrennt, sollte er jeden Tag sofort entfernt beziehungsweise bis zur Abholung entsprechend gelagert werden. Dieser Müll wie auch die Mülleimer oder -säcke sollten weder in Büro- noch in den Geschäftsräumen, aber auch nicht in den Eingangsbereichen aufgestellt werden und weder Auge noch Nase belästigen. Dieser Müll an sich stellt das kleinste Problem dar. Er wird normalerweise regelmäßig entsorgt.
Problematisch ist nur, dass vieles nicht zum Müll gezählt wird und in der vagen Hoffnung, man könnte es ja vielleicht noch einmal brauchen, irgendwo in der »Warteschleife« gelagert wird. Die Dinge, die schon auf dem Weg zum Mülleimer sind, wie beispielsweise uralte Ordner, sind plötzlich »eigentlich noch zu schade zum Wegwerfen« und landen dann in einem
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