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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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versetzte dem Gepäck einen vorsichtigen Stoß, um zu überprüfen, ob das Gewicht auch wirklich gleichmäßig verteilt war. Kurz schwankte der Gepäckstapel hin und her, doch dann pendelte er sich auch wieder ein. Zufrieden nickte Alicia.
    Sie aktivierte die Traktor-Leine, koppelte die Waffenkiste mit dem kleinen Steuergerät an ihrem Gürtel und wandte sich wieder Medrano zu. Gehorsam folgte ihr die Waffenkiste mit den beiden Seesäcken; genau nach Vorschrift hielt sie exakt anderthalb Meter Sicherheitsabstand.
    »Ist das alles?«, fragte der ältere Private nach und erhob sich.
    »Alles«, bestätigte Alicia. Skeptisch beäugte der Mann den Gepäckstapel, doch er schien keinerlei Kritikpunkte finden zu können.
    »Dann holen wir uns jetzt ein Gefährt«, erklärte er schließlich, und Alicia folgte ihm aus der Wartehalle des Raumhafens heraus.
    Medrano nahm eines der wenigen RoboShuttles in Beschlag, die der Raumhafen zu bieten hatte, und gab Zielkoordinaten in den Bordcomputer ein, während Alicia ihr Gepäck in den Laderaum des kleinen Fahrzeugs verfrachtete. Schließlich schloss sie die Luke und setzte sich - auf eine barsche Geste des dienstälteren Private First Class hin - neben ihn, dann setzte sich das Shuttle auch schon mit einem leisen Summen in Bewegung und glitt rasch davon.
    Unauffällig blickte Alicia wieder zu Medrano hinüber. Nur zu gerne hätte sie ihm Fragen gestellt, doch jeder, dem sie an diesem Tag bislang begegnet war, schien viel zu beschäftigt damit, ihr jegliches Selbstbewusstsein austreiben zu wollen, als dass Alicia willens gewesen wäre, jetzt auch noch diesem PFC eine Gelegenheit dafür zu bieten. Also blickte sie stattdessen stur geradeaus durch die Windschutzscheibe des RoboShuttles und versuchte sich in Geduld zu üben.
    Medrano lehnte sich in seinem Sessel zurück und schwieg - vielleicht eine Minute lang. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
    »Ist schon in Ordnung, Larve«, sagte er.
    »Wie bitte?« Ein wenig skeptisch blickte sie ihn an, und er lachte leise in sich hinein.
    »Ach, du hast wirklich noch einen langen Weg vor dir, bis du richtig zum Nest gehörst, Larve«, erklärte er ihr fröhlich. »Und wir, die ganzen ausgewachsenen Wespen, werden dir das Leben zur Hölle machen, damit du das auch bloß nicht vergisst. Aber im Augenblick sind wir hier allein, und ich weiß ganz genau, dass du Fragen hast. Also mach schon. Ist in Ordnung.«
    »Also gut«, sagte sie. »Dann schlucke ich den Köder eben. Staff Sergeant Hirshfield hat etwas darüber gesagt, auf Gyangtse würde es sich ›aufheizen‹. Was geht denn hier vor?«
    »Wäre schon gut, das zu wissen, was?« Medranos Lächeln verwandelte sich in ein schiefes Grinsen. »Der Lieutenant kann diese Frage viel besser beantworten als ich, aber es läuft darauf hinaus, dass dieser ganze Sektor früher einmal der Liga angehört hat. Das bedeutet, es gibt eigentlich immer ein paar Gestalten, die Ärger machen wollen, und viele von denen glauben wirklich, sie könnten ›die Imps‹ wieder nach Hause zu deren eigenen Planeten schicken, wenn sie nur genug Ärger machen. Natürlich wird es nie so kommen, aber die ortsansässigen Trottel vergessen das hin und wieder, und für mich sieht es ganz danach aus, als wäre es hier bald wieder so weit.«
    »Hier gibt es wirklich so etwas wie eine Untergrundbewegung?« Es gelang Alicia nicht, ihre Überraschung zu verbergen, und wieder lachte der PFC in sich hinein.
    »Hör mal, Larve, auf Planeten wie diesem gibt es immer irgendeine Art ›Untergrundbewegung‹. Normalerweise sind die Kreise da ziemlich klein - die sind mehr eine Art Sammelbecken für die allergrößten Spinner -, aber geben tut es sie auf jeden Fall. Und manchmal kommt das nicht nur von den Gestalten auf dem Planeten selbst, weißt' was ich meine? Meistens sind die restlichen Einheimischen froh genug, uns hier zu haben, dass sie alleine den Spinnern hier das Leben schon schwer genug machen. Aber manchmal, so wie jetzt eben, ist das halt nicht der Fall.«
    »Wieso nicht?«
    »Wer weiß das schon, verdammt?« Medrano zuckte mit den Schultern. »Ich meine, Madam Lieutenant weiß es wahrscheinlich schon. Die ist ziemlich helle im Köpfchen ... für einen Offizier, meine ich. Aber es läuft eben darauf hinaus, dass Gyangtse jetzt gerade mitten im Umbruch steckt: Von einer ›Welt der Krone‹ zur vollständigen Eingliederung. Meistens halten die Leute das für eine gute Idee, wenn es endlich passiert, aber dieses Mal

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