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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Soldat wieder den Korridor hinab, durch den er gekommen war. Er blickte sich nicht einmal um, überprüfte nicht, ob Alicia ihm wirklich folgte. Was sie natürlich tat, wenngleich nicht gerade voller Vorfreude. Bislang, so ging es ihr durch den Kopf, während Medrano sie mit forschen Schritten aus dem Bürogebäude führte, ist gar nichts an diesem Tag so gelaufen, wie ich das gehofft hatte.
    »Wo hast du denn deine Ausrüstung, Larve?«, fragte Medrano schließlich, ohne dem Neuzugang das Gesicht zuzuwenden.
    »Wird für mich am Landeplatz aufbewahrt«, erwiderte sie sofort.
    »Dann sollten wir wohl mal rüberstapfen und das Zeug abholen«, brummelte er, dann bog er nach links ab und marschierte eine der Rampen hinab.
    Schon bald zeigte sich, dass er mit dem Gelände wirklich gut vertraut war. Alicia hatte sich an der Karte orientiert, die ihr der Sergeant am Landeplatz auf ihren PersoKom übertragen hatte, um überhaupt ihren Weg vom Raumhafen von Zhikotse, der Hauptstadt von Gyangtse, zu den Büroräumen von Sergeant Major Winfield in der Kaserne der Planetarmiliz zu finden, die das Bataillon übernommen hatte. Der Weg, den Medrano nun einschlug, um wieder zu den Landebahnen und Landeplätzen der Shuttles zurückzukommen, war deutlich verschlungener und komplizierter; immer wieder bog der Private First Class in verwinkelte Seitengassen ein, statt sich an die neueren, breiten Hauptverkehrsadern zu halten. Doch der Weg war auch deutlich kürzer, und so erreichten sie den kleinen Raumhafen der Hauptstadt in lediglich etwas mehr als der Hälfte der Zeit, die Alicia gebraucht hatte, um vom Raumhafen zu Winfields Büro zu kommen.
    »Na such!«, sagte Medrano schließlich halblaut, als wolle er einen Hund das Apportieren lehren; dann ließ er sich lässig in einen der Sessel fallen, die vor der Gepäckabfertigung aufgestellt waren. Er deutete auf den einzigen besetzten Schalter, dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück und schlug die Beine übereinander.
    Alicia blickte zu ihm hinüber, dann durchquerte sie die Halle, bis sie den Schalter erreicht hatte. Hinter der Scheibe stand ein Zivilist. Auf den meisten Planeten wurde die Gepäckabfertigung mittlerweile von KIs übernommen, oder zumindest von einem selbständigen Computersystem. Aber Alicia hatte bereits bemerkt, dass die Welt Gyangtse wirklich auffallend arm war, zumindest im Vergleich zum generell recht wohlhabenden Imperium.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte der kleine, drahtige Zivilist sie freundlich. (Es war Alicia nicht entgangen, dass eigentlich alle Einheimischen hier klein und drahtig waren.)
    »Ich muss meine Ausrüstung abholen«, erklärte sie und schob ihren elektronischen Gepäckaufbewahrungsschein über den Tresen zu ihm hinüber. »Ich bin an Bord der Telford Williams gekommen.«
    »Ach, tatsächlich?«
    Der Gyangtsese grinste sie an, und Alicia bemerkte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss - zumindest ein wenig. Natürlich wusste er, dass sie mit der Williams gekommen war. Dieser Transporter war zweifellos das einzige Schiff, das in den letzten Tagen den Orbit von Gyangtse erreicht hatte. Aber obwohl der Mann unverkennbar belustigt war, ging er doch nicht weiter darauf ein, sondern nahm nur den Schein entgegen und schob ihn in sein Terminal.
    »DeVries, Alicia D., richtig?«, fragte er nach, als die Daten auf seinem Display erschienen.
    »Genau«, bestätigte sie.
    »Okay.« Er gab irgendetwas auf einem Tastenfeld ein, dann nickte er. »Fach elf«, erklärte er und deutete auf die Gepäckfächer, die eine ganze Wand bedeckten. »Kommt in wenigen Minuten.«
    »Danke sehr«, sagte sie, und wieder nickte er ihr zu.
    »Gern geschehen«, entgegnete er. »Ach ja, und natürlich willkommen auf Gyangtse.«
    »Danke.« Alicia erwiderte das Nicken, dann ging sie zu dem Gepäckfach hinüber, das man ihr angewiesen hatte.
    Die Ausrüstung traf fast so rasch ein, wie der Raumhafenmitarbeiter ihr das versprochen hatte. Alicia zog ihre Waffentransportkiste hervor und überprüfte sämtliche Anzeigen der Sicherungssysteme, um sich zu vergewissern, dass sich wirklich niemand daran zu schaffen gemacht hatte. Danach zerrte sie die beiden Seesäcke hervor, die ebenfalls zu ihrem Gepäck gehörten, und untersuchte sie genauso sorgfältig. Anschließend stapelte sie die beiden Säcke auf die Waffenkiste, befestigte sie mit einem Haltenetz und aktivierte dann die KontraGrav-Einheit der Kiste. Gehorsam hob das Gerät lautlos vom Boden ab, und Alicia

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