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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sieht's halt nicht ganz so rosig aus. Keine Ahnung, wieso - vielleicht liegt's an der Wirtschaft, die läuft hier gerade nicht so gut. Oder vielleicht sind diese Gyangtsesen einfach zu blöde, oder sie mögen den Gouverneur nicht. Oder es liegt daran, dass die Echsen oder die FALA hier Unruhe stiften.« Wieder zuckte er mit den Schultern. »Ist ja auch egal. Das Wichtige hier ist, Larve, dass wir ganz genau ein Bataillon auf dem Planeten haben, und hier gibt es diese BFG-Spinner, die ständig herumkrakeelen, wie sehr sie gegen ›engere Beziehungen‹ mit dem Imperium sind - als ob die überhaupt eine Wahl hätten! Und die Einheimischen, die uns normalerweise ein paar dezente Hinweise über die ›Bösen Jungs‹ zukommen lassen, halten im Moment allesamt den Mund.«
    »Oh.«
    Alicia dachte über das nach, was Medrano gesagt hatte. Mit seiner ungezwungenen, fast schon respektlosen Art und seiner einfachen Sprechweise hatte er sie tatsächlich - zumindest anfänglich und kurzzeitig - verleitet, seinen Verstand zu unterschätzen. Aber lange hatte das nicht angehalten, und selbst wenn er es wirklich darauf angelegt gehabt hätte, wäre das ganze Kartenhaus der Täuschung jetzt in sich zusammengefallen, denn was er hier gesagt hatte, ließ auf einmal einige Dinge, die Alicia bislang nur aufgefallen waren, aus denen sie aber nicht recht schlau geworden war, sehr viel sinnvoller erscheinen.
    Das Terranische Imperium war aus der Asche der alten Terranischen Föderation erstiegen - nach den Liga-Kriegen und den Rish-Kriegen, die danach gekommen waren. Die riesigen Rishatha-Matriarchinnen mit ihrer gewaltigen Körperkraft waren natürlich keine richtigen ›Echsen‹. Eigentlich waren sie Schnabelsäugern oder den anderen eierlegenden Säugetieren von der Alterde in vielerlei Hinsicht deutlich ähnlicher, aber angesichts ihrer saurierartigen, massigen Körper war die Bezeichnung ›Echsen‹ wohl unvermeidbar. Und auch wenn sie nun wahrhaftig keine Echsen waren, so waren sie auch nicht gerade die bestmöglichen galaktischen Nachbarn. Sie waren noch deutlich aggressiver und kriegerischer als die Menschen (und Alicia war gerne bereit, zuzugeben, dass dazu wirklich einiges gehörte!), und so hatten sie nicht gerade freundlich darauf reagiert, dass die Menschheit im Jahre 2340 ihren interstellaren Vorgarten betreten hatte. Und von da an war ihr Verhalten rapide unfreundlicher geworden - vor allem, nachdem deren Analysten und Wissenschaftler erkannt hatten, wie ungleich produktiver die Wirtschaft der Menschheit war ... und welchen technologischen Vorsprung die Menschen hatten. Die Tatsache, dass die Menschen zudem auch noch fruchtbarer waren und es vorzogen, auf nicht allzu dicht bevölkerten Welten zu siedeln - was wiederum zu einem raschen Vorantreiben weiterer Erkundungs- und Kolonisierungsexpeditionen führte -, sorgte dafür, dass die Rishatha immer weniger Grund sahen, sich über den Besuch zu freuen.
    Und das erklärte auch, warum die von der Rishatha-Sphäre ausgehenden diplomatischen Bemühungen stets auf die unablässig schwärenden Spannungen zwischen der Terranischen Liga und der Terranischen Föderation ausgerichtet waren. Die ›Echsen‹ hatten zwar ein ganzes Jahrhundert sorgfältiger Vorarbeit benötigt, doch letztendlich gelang es ihnen, die Liga-Kriege auszulösen, die vom Jahr 2450 bis zum Jahr 2510 dauerten und mehr Menschen das Leben kosteten, als sämtliche anderen Kriege in der gesamten Menschheitsgeschichte zusammengenommen an militärischen und zivilen Opfern gefordert hatten.
    Diese sechzig Jahre unablässiger, tödlicher Kriegführung hatte die Terranische Föderation in das Terranische Imperium verwandelt, unter der Regentschaft von Imperator Terrence I. aus dem Geschlecht der Murphys. Zugleich hatten sie auch zur völligen militärischen und wirtschaftlichen Erschöpfung der Liga geführt ... und zu diesem Zeitpunkt begannen die freundlichen rishathanischen Nachbarn‹ den Ersten Rish-Krieg, indem sie deren Hinterland angriffen - mit verheerenden Folgen. Ihre Opfer waren völlig überrascht gewesen, und so eroberte die Rishatha-Sphäre innerhalb von kaum acht Jahren praktisch die gesamte Liga.
    Bedauerlicherweise erwies sich für die Rish, deren Pläne bis dahin mit einer Perfektion aufgegangen waren, die sogar Machiavelli persönlich grün vor Neid hätte werden lassen, das Terranische Imperium als deutlich härtere Nuss. Vor allem, da die Sphäre nach dem Ersten Rish-Krieg einiges an Zeit

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