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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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benötigte, um all ihre Eroberungen auf dem Territorium der Liga zu verdauen, und das verschaffte Terrence I. die Zeit, die erforderlich war, um auf seinen eigenen Welten wieder für Ordnung zu sorgen und seine Navy umzuorganisieren, neu aufzubauen und zu vergrößern.
    Der Zweite Rish-Krieg hatte vierzehn Jahre gedauert, nicht nur acht. Und trotz der Kriegsmüdigkeit und des politischen Chaos, die jene sechs Jahrzehnte des Liga-Krieges mit sich gebracht hatten, war das Imperium unter der Führung ihres neuen, charismatischen Imperators fest vereinigt. Abgesehen davon hatte die Menschheit mittlerweile herausgefunden, wer in Wahrheit für diese sechzig entsetzlichen Jahre des Todes und der Zerstörung verantwortlich gewesen war. Als der Zweite Rish-Krieg zu einem Ende kam, hatte das Imperium den Rish zwei Drittel sämtlicher Sonnensysteme des Liga-Territoriums entrissen und die Sphäre bis an den Rand einer völligen militärischen Niederlage getrieben. Der Friedensvertrag von Leviathan, der das Ende dieses Krieges auch formal besiegelte, zwang die Rishatha-Sphäre, sich auf das Territorium zurückzuziehen, das sie vor dem Ersten Rish-Krieg ihr Eigen genannt hatte, und das verbleibende Drittel der Liga - all die Welten, die nicht bereits in das Imperium eingegliedert worden waren -, sahen sich mit einem Mal zumindest formal in völliger Unabhängigkeit. Sie wurden jetzt als die ›Freiwelten‹ bezeichnet und fungierten als Pufferzone zwischen den beiden interstellaren Großmächten; sie selbst gehörten keiner der beiden an.
    Doch diese sechzig Jahre des Krieges Mensch gegen Mensch, der dann die ›Befreiung‹ (oder auch ›gewaltsame Besatzung‹, je nachdem, von welchem Blickwinkel aus man die Lage betrachtete) so zahlreicher Sonnensysteme der Liga durch die Streitkräfte des Imperiums zur Folge hatte, hatten dafür gesorgt, dass auf dem Territorium des Imperiums selbst unablässiger Unmut schwärte. Selbst jetzt noch, vierhundert Jahre später, war dieser Unmut zumindest für zwei Drittel sämtlicher Situationen verantwortlich, die den Marines und der Navy Kopfschmerzen bereiteten, das wusste Alicia genau. Allzu viele der alten Liga-Welten stellten immer noch ›Welten der Krone‹ dar; nach wie vor wurden sie von Gouverneuren verwaltet, die das Ministerium für Außenweltbelange ernannte, obschon zahlreiche dieser Welten eine hinreichend hohe Bevölkerungsdichte aufwiesen, um sich für eine vollständige Eingliederung in das Imperium zu qualifizieren. Doch dieser Schritt, von einem imperialen Protektorat unter Verwaltung der Krone zur vollständigen Eingliederung in das Imperium selbst - bei der die betreffenden Welten dann auch eigenständig Senatoren stellen konnten -, war stets recht heikel. Vor allem bei Welten wie Gyangtse, deren ursprüngliches Bündnis mit dem Imperium nicht gerade freiwillig geknüpft worden war.
    »Diese BFG, die Sie erwähnt haben - wofür steht das? ›Befreiungsfront von Gyangtse‹, oder so etwas in der Art?«, erkundigte sie sich nach kurzem Schweigen, und Medrano blickte kurz zu ihr hinüber.
    »Du hast es erfasst, Larve.«
    »Und die stellt sich gegen die Eingliederung?«
    Medrano nickte, und Alicia verzog gequält das Gesicht. Natürlich stellten die sich dagegen! Und alleine schon vom Namen her ließ sich vermuten, dass sie alles nur Erdenkliche versuchten, um die örtlichen Debatten über das Für und Wider einer Eingliederung zu behindern. Einige ehemalige Liga-Welten, das wusste Alicia, hatten zwanzig- oder sogar dreißigmal abgestimmt, bis ihre Bürger sich endlich entschlossen hatten, das Gewesene zu vergessen. Oder zumindest hinreichend zu verdrängen, um bereitwillige Untertanen des Imperators zu werden.
    »Ist es schon zu Zwischenfällen gekommen?«, fragte Alicia weiter, und Medrano stieß einen Grunzlaut aus.
    »Sogar 'ne ganze Menge«, gab er zurück und klang dabei recht grimmig.
    »Zwischenfälle welcher Art?«, setzte Alicia nach und legte nachdenklich die Stirn in Falten. Medrano hob eine Augenbraue, und der Neuzugang bei den Aufklärern zuckte mit den Schultern. »Ich meine: Gehören die eher zu der Kategorie ›Wir wollen euch so lästig fallen, dass ihr mit uns in Verhandlungen tretet und uns gebt, was wir wollen, und dann verziehen wir uns‹, oder mehr zu der ›wir sind so gemeingefährlich und so wahnsinnig, dass wir allen Ernstes glauben, wir könnten genug von euch umbringen, damit ihr euch verzieht‹?«
    »Ja, das ist die große Frage, was, Larve?«,

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