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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nicht das Modell, das im Kader verwendet wurde. Eigentlich war das eine echte ›Alles-oder-nichts‹-Waffe; die Wahrscheinlichkeit, nach dem Einsatz dieses Gewehrs noch Gefangene machen zu können, war extrem gering, und Alicia zog es vor, etwas flexibler vorzugehen - vor allem, wenn sie vielleicht auf Terroristen würde feuern müssen, die sich ganz in der Nähe der Geiseln aufhielten, um deren Befreiung es hier ging. Und Paál hatte recht gehabt mit seiner Abschätzung des Geländes, das sie würden durchqueren müssen: Je leichter ihr Gepäck, desto schneller würden sie ihr Zielgebiet erreichen.
    Doch gleichzeitig musste Alicia auch zugeben, dass es ihr nichts ausgemacht hätte, bei diesem Einsatz wenigstens ein bisschen mehr Feuerkraft hinter sich zu wissen: Im Gegensatz zu ihr würden Michael Doorn und Obaseki Osayaba sehr wohl Plasmagewehre mit sich führen, und Edouard Bonrepaux und Shai Hau-zhi sollten dieses Mal sogar Schnellfeuergeschütze mitnehmen statt der Granatwerfer, die sie üblicherweise einsetzten. Doch das waren dann auch schon sämtliche schwereren Waffen, die ihr Trupp zum Einsatz würde bringen können, und Alicia hoffte inständig, das werde ausreichen.
    Sie schloss die Diagnose ihrer Panzerung ab und deaktivierte ihr SynthoLink. Alle Systeme standen auf ›grün‹, und mit nachdenklicher Miene betrachtete Alicia erneut ihre Zweitwaffe und ihr Kampfgeschirr.
    Die Vorschriften besagten, jeder Kaderangehörige müsse für den Notfall eine Handfeuerwaffe mit sich führen, auch wenn Alicia sich wirklich nicht erinnern konnte, wann sie das letzte Mal davon gehört hatte, irgendjemand habe sie tatsächlich benutzen müssen. Normalerweise führte sie selbst immer einen Colt von Heckler & Koch mit sich, Kaliber drei Millimeter - eine Maschinenpistole mit variabler Schussrate, mit deren Kleinkaliber-Schildbrechern sie praktisch jeden Gegner ausschalten konnte -, es sei denn, er trüge tatsächlich ebenfalls eine Dynamik-Panzerung. Doch dieses Mal entschied sich Alicia für einen Neural-Disruptor, und sie war sich selbst nicht ganz sicher, ob sie damit wirklich zufrieden sein konnte. Mit der Heckler & Koch bestand immer die Gefahr, dass die Waffe nicht ihre volle Mannstoppwirkung entfaltete, weil es zu einem Durchschuss kam, und außerdem gefährdeten derartige Durchschüsse auch Unbeteiligte. Ein Disruptor hingegen hielt sein Ziel in jedem Falle auf, wenn er denn traf. Doch Alicia hatte diese Disruptoren schon immer verabscheut, weil sie das Gefühl hatte, das sei eine ganz besonders widerliche Art, zu sterben. Zugegebenermaßen wäre Alicia ins Schwimmen gekommen, wenn man von ihr verlangt hätte, eine angenehme Art zu nennen, und sie wusste auch, dass das, was sie noch viel mehr beunruhigte, die Leute waren, die bei einem Disruptor-Treffer nicht sofort tot waren. Selbst mit modernster Medizin waren die Folgen häufig ziemlich grässlich.
    Andererseits, schoss es ihr grimmig durch den Kopf, sind wir hier hinter Terroristen her, die jetzt schon mehrere hilflose Geiseln ermordet haben, einfach nur, um in ›Verhandlungen‹ ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wahrscheinlich könnte ich damit leben, falls es für den einen oder anderen von denen ›grässlich‹ wird.
    Dieser Gedanke ließ sie fast ein wenig verbittert schnauben, dann ging Alicia rasch den Rest ihrer Ausrüstungsliste durch. Die Energieklinge könnte dieses Mal etwas nützlicher sein als sonst, dachte sie, schließlich würden sie sich durch dicht bewaldetes Terrain kämpfen müssen. Die Schneide der Klinge der Waffe - fünfunddreißig Zentimeter Panzerstahl -, die sie jetzt in einer Scheide am Gürtel verstaute, war nur wenige Atomlagen dick. Damit war sie bereits beträchtlich gefährlich, doch die eigentliche Funktion dieser Klinge bestand darin, als Matrix für das Kraftfeld der Waffe zu dienen, sie auszubalancieren und ihr überhaupt ein gewisses Eigengewicht zu verleihen. War dieses Kraftfeld aktiviert, dann verlängerte sich die effektive ›Klinge‹ dieser Waffe auf fast siebzig Zentimeter, und die Schneide des Kraftfeldes, das hier aufgebaut wurde, war noch ungleich schärfer als die eigentliche Klinge aus der Hochleistungslegierung. Bislang hatte Alicia noch kein einziges Gewächs (und auch nichts anderes) gefunden, das dieser Schneidkraft irgendetwas hätte entgegensetzen können, vor allem, wenn der Arm, der diese Klinge schwang, auch noch durch die ›Muskeln‹ einer Dynamik-Panzerung bewegt wurde.
    Noch einmal

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