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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zurückzuführen war, der damals, wie sich später herausstellte, ohnehin schon mit einer ganz anderen verheiratet gewesen war). Und Edouard Bonrepaux und Flannan O'Clery gifteten einander ständig wegen irgendwelcher Fehler an, die der andere - angeblich - gerade wieder gemacht hatte.
    Doch das alles war bedeutungslos. Sie waren eine Familie, und sie kannten und vertrauten einander bedingungslos. So viel Kummer sie einander zwischen den einzelnen Sprüngen auch machen mochten, welche Streiche sie einander auch spielten, welcher Arger auch immer aufkommen mochte, nichts davon war noch von Bedeutung, nachdem sich die Luke der Absprungsröhren erst einmal hinter ihnen geschlossen hatte.
    Sie waren der Kader, die Samurai, die das Imperium eigens ausgewählt hatte, das Schwert des Imperators, und auf die eine oder andere Weise würden sie diesen Auftrag ausführen.
    »Absprang in fünf Minuten«, verkündete die KI der Marguerite Johnsen über Alicias Schläfenbein, und so lehnte Alicia sich zurück und wartete.
    Unter dem Decknamen Anzhelika Nikolaevna Dubrovskiy - eines Frachters mit Kennung einer Freiwelt - umrundete die Marguerite Johnsen auf ihrem Park-Orbit die Welt Fuller und steuerte auf die Nachtseite des Planeten zu.
    Die Halbinsel Shallingsport befand sich in den obersten Regionen der Nordhalbkugel dieser Welt, viel zu weit oberhalb des Äquators, als dass die Star Roamer darüber einen geostationären Orbit hätte beziehen können, und der Transporter war nicht für die Zusammenarbeit mit ferngelenkten Satelliten ausgelegt. Die Terroristen an Bord des entführten Schiffes hatten ganz offensichtlich versucht, es in eine Position zu bringen, von der aus sie den planetennahen Verkehr so gut wie möglich überwachen konnten - soweit das eben mit den Kommunikations-Links zu ihren Satelliten möglich war, schließlich mussten sie hier mit Geräten für den zivilen Markt zurechtkommen. Trotzdem galt ihre Hauptsorge eindeutig der Ankunft von Schiffen der Navy und nicht etwa der Überwachung jener Raumfahrzeuge, von denen sie wussten, dass sie von Zivilisten gesteuert wurden. Und weil sie keine stationäre Position über Shallingsport halten konnten, war es für sie unmöglich, zu beobachten, was dort eigentlich gerade geschah.
    Lieutenant Strassmann und der Astrogator der Marguerite Johnsen hatten sehr sorgfältig eine Anfahrtsroute zu diesem Planeten ausgewählt, die das Schiff ›ganz zufälligerweise‹ genau in einen ›Routine‹-Parkorbit brachte, auf dem es dann, ebenso erstaunlicherweise, zu verschiedenen Zeitfenstern Shallingsport überfliegen würde, unter anderem genau dann, wenn es praktischerweise im Industriegebiet Green Haven gerade kurz nach lokaler Mitternacht war.
    Strassmann hatte auch den Zeitpunkt für den Absprung festgelegt: Nicht im ersten Zeitfenster nach Mitternacht, und auch nicht im zweiten. Er hatte den Terroristen an Bord der Star Roamer nicht weniger als drei unbemerkte Überflüge der ›Anzhelika Nikolaevna Dubrovskiy‹ lang Zeit gelassen, sich an diesen harmlosen ›Frachter‹ zu gewöhnen.
    In der Zwischenzeit war der Schlachtkreuzer HMS Ctesiphon, der unweit von Fuller mit der Marguerite Johnsen und zwei schweren Kreuzern der Navy zusammengetroffen war, dem Kader-Transporter bis fast nach Fuller gefolgt, wobei das Eintreffen im System genau mit dem Absprung der Charlie-Kompanie zusammenfallen sollte. Im Augenblick hielt der Schlachtkreuzer geradewegs auf das System zu; er plärrte das Transpondersignal eines weiteren Handelsschiffes ins All hinaus und nutzte seine Systeme zur elektronischen Kriegführung dazu, seine Emissionssignatur zu tarnen. Einen leistungsfähigen Ortungssatelliten würde er auf diese Weise nicht täuschen können, wenn er sich ihm zu weit näherte, doch solange der Kreuzer Abstand hielt, wirkte er noch völlig harmlos - und HMS Ctesiphon hatte nicht die Absicht, sich dem Planeten zu nähern, solange die Leute vom Kader ihr Einsatzgebiet nicht erreicht hatten. An Bord des Schlachtkreuzers befand sich ein Marines-Verband mit der Mannstärke fast eines ganzen Bataillons. Man hatte sie aus der Abteilung zusammengesetzt, die ohnehin der HMS Ctesiphon zugeordnet war, sowie aus Truppen, die man von den Kreuzern dorthin abkommandiert hatte; sie befanden sich an Bord der Sturmshuttles, die mit Haltegestellen am Rumpf des Schlachtkreuzers befestigt waren. Doch selbst mit maximaler Beschleunigung würden diese Shuttles immer noch mindestens vier Stunden benötigen, um

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