Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
klar?«
    »Dreißig Meter ist ganz schön weit, Sarge. Was ist mit den Geiseln?«
    »Schauen Sie«, erwiderte Alicia nur und deutete hinter ihn. Kiely wandte sich um und stieß einen leisen, bewundernden Pfiff aus.
    Sie verstand seine Reaktion gut. Stetig strömten die Geiseln auf die beiden breiten Treppenhäuser zu, die Tannis entdeckt hatte, und es sah ganz so aus, als wären schon mindestens einhundert von ihnen im Untergeschoss angekommen. Natürlich lag auch dieses Untergeschoss nicht tief genug unter der Oberfläche, um sie alle vor einem direkten Treffer einer modernen Waffe zu schützen, doch zumindest brauchten sie keine Naheinschläge zu befürchten - und zugleich befanden sich damit sämtliche Geiseln eindeutig außerhalb der eigentlichen Schussbahn.
    »Hallo Sarge.« Alicia blickte auf, als Tannis plötzlich unmittelbar neben ihr auftauchte.
    »Wie hast du es denn geschafft, dass die sich so schnell in Bewegung gesetzt haben?«, fragte sie.
    »Ich habe die Mannschaft der Star Roamer damit beauftragt«, erwiderte Tannis unbekümmert. »Ich dachte mir, sie werden schon die ganze Zeit über versucht haben, für ihre Passagiere zu tun, was sie nur können. Sieht ganz so aus, als hätte ich recht gehabt - so ergibt sich wenigstens noch ein bisschen Ordnung und Zusammenhalt.«
    »Gute Idee.« Alicia legte ihrem Katschmarek die Hand auf die Schulter, dann holte sie tief Luft.
    »Tannis, du und ich spielen hier die fliegende Verstärkung«, sagte sie.
    »Check.« Falls Tannis beunruhigt war, ließ sich das an ihrer Stimme nicht ablesen. Oder zumindest kaum. »Wie sieht's bei dir mit Munition aus, Sarge?«
    »Fast nichts mehr«, gestand Alicia. »Noch drei Schuss, um genau zu sein.«
    »Ist ja nicht gerade viel für eine fliegende Verstärkung«, merkte Tannis an. »Ich hingegen habe noch einundvierzig.«
    »Angeberin«, gab Alicia zurück und lachte müde. Tannis Cateau war die Einzige, die Alicia DeVries auf der Schießbahn das Gefühl geben konnte, unzulänglich zu sein. Tannis verfehlte ihr Ziel einfach nie ... wirklich nie. Und das galt nicht nur für die Schießbahn. Unter Kampfbedingungen wurde sie nur noch präziser und ging mit der Munition noch sparsamer um.
    »Ich dachte, dass du wahrscheinlich bald nichts mehr haben würdest«, sprach Tannis weiter. »Deswegen habe ich dir das hier mitgebracht.«
    Alicia nahm Tannis das M-97 aus der Hand, das ihr Katschmarek einem der toten Terroristen abgenommen hatte, und überprüfte das Magazin, während Kiely die Plasmakanone anhob und in die neue Position brachte. Immerhin war Alicias neues Gewehr mit schweren Panzerbrechern geladen, mit denen sie eine gute Chance hatte, auch eine Kampfpanzerung zu durchschlagen, wie Marines sie trugen - zumindest auf die Entfernung, in der diese Schlacht hier stattfinden wird, ging es ihr durch den Kopf. Für die Waffe, die fester Bestandteil ihrer Dynamik-Panzerung war, stellte dieses Gewehr nur einen sehr mäßigen Ersatz dar, aber es war immer noch besser als gar nichts, und Tannis hatte auch noch ein halbes Dutzend zusätzlicher Magazine organisiert.
    »Hätte nicht gedacht, dass ich eines von denen noch mal wiedersehen würde«, sagte Alicia, als sie ihrer Panzerung den Befehl erteilte, das eigene Gewehr abzuwerfen - dieses Gewehr, das ihr bislang so gute Dienste geleistet hatte. Dann ließ sie einen zweiten Befehl folgen, um die Zugriffskraft ihrer Handschuhe neu zu justieren - es wäre ja nicht gerade hilfreich, wenn sie in einem unbedachten Moment ihr neues Gewehr einfach zerquetschen würde -, und wies den Computer ihrer Panzerung dann an, sich mit der Schnittstelle des M-97 zu verbinden.
    Tannis wollte noch etwas hinzufügen. »In der Not frisst der Teu ...«
    »Sie kommen!«, fiel ihr Andersson ins Wort.
    »Bringt diese Mistkerle um!«, brüllte Jaime Rivera, und seine Truppen stürmten den Hügel hinauf.
    Große Feinheit lag ihrer Strategie nicht zugrunde. Die taktische Lage war geradezu brutal einfach, und Rivera hatte deutlich länger dafür gebraucht, seine Leute neu zu gruppieren, als er eigentlich erwartet hatte. Das bedeutete, dass der Zeitrahmen vermutlich sogar noch knapper war, als er ursprünglich gedacht hatte. Die Imps hätten es niemals gewagt, ihre Sturmshuttles abzusetzen, solange sie nicht genau gewusst hätten, dass die Kader-Truppen die Luftabwehrsysteme ausgeschaltet und die Anlage gesichert hatten. Das hatte ihm einige zusätzliche Minuten verschafft - doch nicht genug Zeit, um sie darauf zu

Weitere Kostenlose Bücher