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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Westmauer sehen. Die beiden anderen setzen Sie dort ein, wo Sie es für richtig halten.«
    »Wird gemacht«, bestätigte Andersson lakonisch, und Alicia blickte zu Thomas Kiely hinüber, der gerade die Plasmakanone begutachtete, die Oselli kampfunfähig gemacht hatte.
    »Kriegen Sie die wieder zum Laufen, Tom?«, fragte sie.
    »Ich denke schon, aber schön wird das nicht werden. Brian ist ihr so nahe gekommen, dass der Rückschlag die Kelchgeneratoren gegrillt hat.«
    Kiely deutete auf einige Bauteile, und Alicia verzog das Gesicht. Diese Kanone war deutlich leistungsstärker als die Plasmagewehre, die der Kader normalerweise mit sich führte. Tatsächlich war diese Kanone sogar kräftig genug, dass der Thermo-Impuls, der bei jedem Schuss unweigerlich erzeugt wurde, für jede Geschützbedienungsmannschaft in der Nähe eine ernstzunehmende Gefahr darstellte. Deswegen erzeugte diese Kanone - wie alle Waffen ihrer Art - ein hohles, kegelförmiges Kraftfeld von etwa einem Dutzend Metern im Durchmesser um den Lauf - den ›Kelch‹. Dieses Kraftfeld schützte alles neben und unmittelbar hinter der Kanone - und genau darauf hatte sich Oselli verlassen, als er sich geopfert hatte, um die Geiseln zu retten. Das Eindämmungsfeld des Plasmabolzens war in dem Augenblick geborsten, in dem er Osellis Panzerung traf, sodass sich in einer gewaltigen Explosion die gesamte Energie des Bolzens entlud. Doch dabei war Alicias Kamerad der Kanone so nah gewesen, dass der Kelch fast die gesamte Wucht abgefangen hatte, und schon der kleine Teil der Energie, der an Osellis verkochendem Leichnam vorbeigedrungen war, hatte ausgereicht, um sämtliche Geiseln in einem Umkreis von zwanzig Metern zu töten und allen, die weniger als weitere zehn Meter davon entfernt gewesen waren, entsetzliche Verbrennungen zuzufügen. Doch hätte Oselli nicht genau das getan, wofür er sich entschieden hatte, dann wäre unweigerlich zumindest die Hälfte aller Geiseln in der Halle ums Leben gekommen.
    »Wie schlimm sieht's aus?«, fragte Alicia nach.
    »Das kann ich nicht beurteilen, solange ich kein vollständiges Diagnoseprogramm habe durchlaufen lassen, und dafür haben wir einfach keine Zeit«, beantwortete Kiely die Frage. »Soll ich mal abschätzen? Wir aktivieren den Kelch, der bringt das Treiberfeld durcheinander - und dann sind wir jegliche Präzision quitt.«
    »Und wenn wir den Kelch nicht aktivieren, dann fackelt das Ding hier alles in einem Umkreis von fünfundzwanzig Metern ab«, gab Alicia zu bedenken.
    »Na und?« Alicia glaubte Kielys wolfsartiges Grinsen beinahe zu sehen. »Wir stehen hier sowieso auf ziemlich dünnem Eis, Sarge. Ich glaube, mich würde die Vorstellung überhaupt nicht stören, meine eigenen Flanken mit der größten Schrotflinte gesichert zu wissen, die wir hier nur kriegen können.«
    »Hat was für sich, der Gedanke«, gab sie zu, und über das Kom hörte sie ihren Kameraden allen Ernstes leise lachen, während er erneut seine Energieklinge zückte. Dann vollführte er damit geschickt eine präzise Kreisbewegung und trennte das beschädigte Generator-Aggregat vom Ende des Kanonenrohrs ab.
    »Das war meine Idee, also übernehme ich das auch«, sagte er, und Alicia nickte.
    »Also gut. Durch diese Wand hier ...« - sie deutete auf die Wand, die genau vor ihnen lag - »werden sie uns am ehesten angreifen.«
    »Obwohl sie wissen, dass das Gebäude mit dem Ding hier gesichert gewesen ist?«
    »Die Kämpfer da draußen wissen das vielleicht nicht. Oder sie gehen davon aus, dass wir die Kanone vollständig ausgeschaltet haben - Brian hätte es ja beinahe geschafft. Wie dem auch sei: Was auch immer sie nun wissen oder nicht wissen, die Sonde, die ich draußen postiert habe, meldet mir, dass sie sich gerade sammeln.«
    »Die Vollidioten«, murmelte Kiely.
    »Holen Sie sich, was Sie nur kriegen können«, riet Alicia ihrem Kameraden, dann zuckte sie mit den Schultern. »Eigentlich haben sie vielleicht sogar gar keine andere Wahl. Hier hatten sich deren größte Truppenteile verschanzt, und sie haben nicht die Zeit, die Einheiten noch groß umzugruppieren. Egal, auf jeden Fall möchte ich nicht, dass man Sie von draußen sehen kann, sonst nimmt Sie irgendein Heckenschütze aufs Korn. Also ziehen Sie das Geschütz dreißig Meter weiter zurück. Ohne den Kelch werden Sie bei Ihrem ersten Schuss den gesamten Mittelteil dieser Wand einfach mitnehmen, deswegen mache ich mir keine Sorgen, woher Sie freies Schussfeld bekommen. Soweit alles

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