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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verschwenden, einen ausgefeilten Plan zu überlegen. Wenn er ›schnell und dreckig‹ vorging, würde er mehr Leute verlieren als bei einem organisierten Angriff, aber das war immer noch besser, als wenn alle den Tod fänden - und genau das würde geschehen, wenn sie die Geiseln nicht sofort wieder in ihre Gewalt brächten.
    Indem er vorwärts sprang, behielt er seine Position in der Mitte der zweiten Angriffswelle bei, und er war fast schon erleichtert darüber, dass sich seine ganze Welt nun auf die wenigen, unerlässlichen Gebote des Kampfes beschränkte.
    »Lasst sie nah herankommen«, wies Alicia ihre Kameraden an, während Tannis und sie eine zentrale Position zwischen den Geiseln und der bedrohten Außenwand des Gebäudes suchten. Die Mannschaft der Star Roamer war immer noch damit beschäftigt, so viele Geiseln wie nur möglich ins Untergeschoss zu bringen, und es sah ganz so aus, als hätte Tannis beim Abschätzen der Kapazitäten dieses Untergeschosses sogar noch zu niedrig gelegen. Doch im Erdgeschoss befanden sich noch über einhundert Zivilisten, als die Außenwand des Gebäudes sich allmählich unter dem Beschuss durch zahlreiche, bewusst energiearme Plasmabolzen aufzulösen begann.
    Hinter sich hörte Alicia Schreie, als die Explosivwirkung der Energieübertragung dieser Bolzen - selbst Plasmabolzen mit ›niedriger‹ Energie hatten eine immense Durchschlagskraft - immer weiter Splitter aus der Wand riss. Einige dieser Splitter waren fünfzehn oder gar zwanzig Zentimeter lang, und die Wucht der Plasmabolzen schleuderte sie pfeifend quer durch die Halle. Drei von ihnen trafen Alicias Panzerung und zerbarsten, doch andere hatten ganz offensichtlich ungepanzerte Opfer gefunden, und Alicia versuchte bewusst, nicht darüber nachzudenken, welche widerlichen Verletzungen solch scharfkantige Projektile reißen mochten.
    Sie warf einen Blick auf ihr HUD. Andersson hatte auf sie gehört und die erbeuteten Schnellfeuergeschütze völlig neu positioniert. Er hatte sie vom Laufsteg heruntergeholt und in den beiden Ecken der Westwand aufgestellt. Zudem hatten Samantha Moyano und er die schweren Waffen von ihren Dreibeinen abmontiert, auf die ihre ursprünglichen Geschützbedienungen - Terroristen ohne Dynamik-Panzerungen - angewiesen waren, und mit ihren Energieklingen kleine, unauffällige Schießscharten ein winziges Stück über dem Boden in die Wand geschnitten. Jetzt lag Andersson reglos vor der nördlichen Ecke und nutzte die massige Waffe dank der ›Muskeln‹ seiner Dynamik-Panzerung wie ein gewöhnliches Sturmgewehr, während Corporal Ewan MacEntee vom Zweiten Trupp des Ersten Zuges - Anderssons dritter Katschmarek in dieser Nacht - dicht genug bei ihm kauerte, um ihm Deckung zu geben und zugleich auch auf mögliche Flankenangriffe zu achten. Moyano, ein Corporal vom Zweiten Zug, hatte die südliche Ecke übernommen, zusammen mit ihrem Katschmarek, Corporal James Krol vom Dritten Trupp des Ersten Zuges.
    Vor der Nordwand des Gebäudes bemannte Alexandra Filipov das dritte Schnellfeuergeschütz; als Katschmarek war ihr Corporal Adam Skogen zugewiesen, während Digory Beckett, zusammen mit seiner Partnerin Karin de Nijs, das vierte Schnellfeuergeschütz vor der Südwand bediente.
    Kiely hatte keinen Katschmarek mehr, und Alicia und Tannis waren die Einzigen ihrer ganzen Einheit, die noch mit dem ursprünglichen Partner ein Team bildeten. Noch.
    Elf Männer und Frauen, erschöpft, angeschlagen und fast ausschließlich mit Waffen ausgerüstet, die sie vom Gegner erbeutet hatten, gegen fünfzig Feinde in Kampfpanzerungen, die verzweifelt darauf aus waren, sie alle zu töten. Jeder Einzelne dieser elf Männer und Frauen wusste genau, wie seine Chancen standen, die nächsten drei Minuten zu überleben, doch das war bedeutungslos. Sie waren die Einzigen, die den kaltblütigen Mord an sechshundert Zivilisten verhindern konnten, und der Blick aus Alicias grünen Augen wurde noch härter, als sie beobachtete, wie die Furchen, die in die Westwand gerissen wurden, größer und größer wurden.
    »Gebt euer Bestes, Leute«, sagte sie fast schon beiläufig.
    Rivera spürte, wie seine Zuversicht wuchs, als seine Truppen lautstark den Hügel hinaufstürmten. Nicht ein einziger Schuss war auf sie abgegeben worden - nicht einer! Vielleicht hatte er diesen Mistkerlen vom Kader doch zu viel zugetraut. Vielleicht hatten sie sich irgendwo versteckt, kauerten dort, zu verängstigt, um sich noch einmal zu zeigen. Oder - was

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