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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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deutlich wider, und hinter sich hörte sie das Klacken weiterer Stiefel. Es erschallte völlig gleichzeitig, bildete das Echo zu ihren eigenen Schritten, und Alicia fühlte ihre Kameraden hinter sich.
    Viele waren es nicht.
    Tannis Cateau war dort - vor zwei Tagen hatte man sie endlich aus dem Lazarett entlassen. Auch Erik Andersson begleitete sie, Jackson Keller, Alexandra Filipov, Digory Beckett, James Król - der einen Tag vor Tannis das Krankenhaus hatte verlassen dürfen - und Karin de Nijs.
    Neun Männer und Frauen, einschließlich Alicia. Die einzigen Überlebenden von Kompanie C, Drittes Bataillon, Zweites Regiment, Fünfte Brigade des Imperialen Kaders.
    Im Gleichschritt marschierten sie über die steinerne Fläche, schwenkten dann scharf nach links, kurz darauf wieder nach rechts, dann blieben sie stehen. Mit perfekter Präzision setzten sie alle den linken Fuß ab, dann nahmen sie Haltung an und blickten zu den vier Männern hinüber, die sie dort bereits erwarteten.
    Nun war nur noch das Rauschen des Oktoberwinds in den Zweigen der Bäume zu hören, das scharfe Flattern der Flaggen, die rings um das Ehrenmal aufgestellt waren, das Plätschern des Springbrunnens unmittelbar vor dem Obelisken, das fast unhörbare Summen der HD-Kameras auf ihren KontraGrav-Kissen und das Kreischen der Vögel in weiter Ferne.
    »Charlie-Kompanie, Drittes Bataillon, meldet sich wie befohlen zum Dienst, Sir!«, sagte Alicia klar und deutlich und riss mit einer schneidigen Bewegung die Hand zum militärischen Gruß empor.
    General Dugald Arbatov, Oberbefehlshaber des Kaders, erwiderte ihre Ehrenbezeigung. Dann blickte er zu dem Mann hinüber, der neben ihm stand.
    »Bitte verlesen Sie die Namensliste, Brigadier«, sagte er.
    »Jawohl, Sir!«, erwiderte Sir Arthur Keita. Dann hob er das altmodische, anachronistische Klemmbrett, das er bislang unter dem linken Arm getragen hatte, und wandte sich den neun Männern und Frauen zu, die in Grundstellung vor ihm standen - auf jener Fläche, die groß genug gewesen wäre, um einem ganzen Bataillon Platz zu bieten.
    »Alwyn, Madison!«, sagte er, ohne auch nur auf die Liste der Namen zu schauen, die in säuberlichen Spalten auf seiner Liste angeordnet waren.
    »Anwesend«, erwiderte Alicia, und ihre Stimme klang klar und deutlich.
    »Andersson, Erik!«
    »Anwesend«, bestätigte Andersson.
    »Arun, Namrata!«
    »Anwesend«, erwiderte Tannis Cateau.
    »Ashmead, Jeremy!«
    »Anwesend«, bellte Alec Howard.
    Klar und deutlich erschallten die Namen und die jeweilige Erwiderung an diesem stillen, stillen Nachmittag. Zweihundertfünfundsiebzig Namen verlas Keita, und zweihundertfünfundsiebzig mal erfolgte die Erwiderung »Anwesend«.
    »Yrjö, Rauha!«, rief Keita den letzten Namen.
    »Anwesend«, erwiderte Alicia ein letztes Mal, wie auch beim ersten Namen, der genannt worden war, und immer noch klang ihre Stimme klar und deutlich, trotz der Tränen, die ihr in die Augen gestiegen waren.
    Keita nickte, klemmte sich die Namensliste wieder unter den Arm, wandte sich Arbatov zu und salutierte.
    »Charlie-Kompanie, Drittes Bataillon, Zweites Regiment, Fünfte Brigade, vollzählig angetreten, Sir!«
    »Danke, Brigadier«, sagte Arbatov leise, erwiderte den militärischen Gruß und wandte sich dem dritten Mann zu, der vor den Überlebenden der Charlie-Kompanie stand.
    Dieser dritte Mann war nicht auffallend groß. Er hatte blondes Haar und blaue Augen, war vielleicht fünfzig Jahre alt und trug eine ganz ähnliche grüne Uniform wie auch Alicia. Doch an dieser Uniform war keinerlei Rangabzeichen oder Truppenkennung befestigt, und auf seinem Kopf ruhte ein schlichtes, goldenes Diadem.
    »Euer Majestät«, ergriff erneut Arbatov das Wort und verneigte sich tief, »ich bitte darum, melden zu dürfen, dass die Charlie-Kompanie, Drittes Bataillon, Zweites Regiment, Fünfte Brigade, vollzählig angetreten ist.«
    »Ich danke Ihnen, General«, erwiderte Seine Majestät Seamus II., Imperator und Prinzprotektor der Menschheit, mit wohltönender, ausgebildeter Tenorstimme, dann wandte er sich Alicia und ihren acht Kameraden zu.
    »Seit vier Jahrhunderten«, begann er dann, »dient der Imperiale Kader Unserem Haus und Unserem Imperium mit einem Mut und einer Hingabe, die in der Geschichte der Menschheit ihresgleichen suchen. Das Imperial Marine Corps und die Imperial Navy haben mit überragender Tapferkeit gekämpft, und viele sind mit überragender Tapferkeit gefallen. Wir und all jene Imperatoren und

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