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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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oft genug mit dem Kader zusammengearbeitet, um sehr zuversichtlich zu sein, dass Sie in das Zielgebiet vordringen und höchstwahrscheinlich auch alle Ihre Ziele werden erreichen können. Persönlich glaube ich zwar, dass Sie die Verluste, mit denen zu rechnen ist, zu niedrig ansetzen, aber Sie und Sir Arthur besitzen deutlich mehr Gefechtserfahrung als ich, und daher bin ich durchaus gewillt, in dieser Hinsicht auf Ihr Urteilsvermögen zu bauen. Das Problem, das ich mit Ihrem Vorschlag habe, ist Folgendes: Damit dieser Plan gelingt, ist es erforderlich, dass Sie die leitende Kriegsmutter der Rish unversehrt in Gewahrsam nehmen, und dann müssen Sie sie noch dazu bringen, das zu tun, was Sie von ihr verlangen.«
    Er hielt inne und schüttelte den Kopf, dann sprach er weiter.
    »Zunächst einmal denke ich, dass angesichts der wahrscheinlichen Reaktion jeder Kriegsmutter von Rishatha darauf, dass plötzlich bewaffnete Feinde in ihrem Hauptquartier auftauchen, Ihre Chancen, sie tatsächlich in Gewahrsam nehmen zu können, alles andere als gut stehen. Zweitens: Selbst wenn Ihnen das gelingen sollte, wird Ihnen eine Rish mit ihrer mutmaßlichen Erfahrung - vor allem, wenn sie sich bereits auf einen mysorthayak eingestellt hat - wohl eher sagen, Sie sollen sich zum Teufel scheren, als ihren Truppen den Befehl zu erteilen, die Waffen niederzulegen.«
    »Genau das bereitet mir auch Sorgen, Alley«, bestätigte Sir Arthur und nickte bekräftigend. »Und wenn sie Ihnen wirklich sagt, Sie sollen sich zum Teufel scheren, dann sitzen Sie mit einer ganzen Kompanie mitten in der befestigten Zone fest. Falls die Rish das Gelände bereits vermint haben, werden sie die Minen wahrscheinlich zünden, und das würde Sie alle das Leben kosten. Aber selbst wenn sie das unterlassen, steht ihnen in unmittelbarer Nähe gewiss genug Feuerkraft zur Verfügung, um Sie alle letztendlich zu überwältigen.«
    »Und«, merkte Watts nun an, »für den Fall, dass die Operation scheitert, hat Brigadier Sampson seinen Stab und seine Unterstützung aus der Navy bereits angewiesen, einen Plan für den Beschuss mit HG-Waffen auszuarbeiten, um die Stellungen der Echsen auszuheben. Er hat schon mehr als einhundertdreißig Verluste erlitten, seit seine Brigade den Angriff eingeleitet hat, und dazu hat er noch deutlich mehr Verwundete. Er ist nicht bereit, weitere Leute dabei zu verlieren, sich zentimeterweise in befestigte mysorthayak -Stellungen vorzukämpfen. Ich möchte wirklich nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn die Charlie-Kompanie in einem Worst-Case -Szenario genau mitten auf einer seiner wichtigsten Zielscheiben sitzt.«
    »Onkel Arthur ... Colonel«, erwiderte Alicia nach kurzem Nachdenken, »ich weiß zu schätzen, was Sie da gerade sagen. Aber wir müssen über die Konsequenzen nachdenken, die es haben wird, wenn die Kompanie dort nicht einmarschiert. Und bei allem Respekt, Colonel: Was auch immer Brigadier Sampson dort vielleicht würde unternehmen wollen, ich bezweifle doch sehr, dass der Einsatz von HG-Waffen eine politisch akzeptable Option darstellt.«
    Watts stand sichtlich davor, aus der Haut zu fahren, doch Alicia blickte ihn fest an.
    »Die letztendliche Verantwortung liegt bei Unterstaatssekretär Abrams, Colonel«, rief sie ihm ins Gedächtnis zurück.
    Der Ehrenwerte Jesse Abrams war der ständige stellvertretende Unterstaatssekretär, den das Außenministerium für die Zusammenarbeit mit der Planetarregierung von Louvain abgestellt hatte. Bislang hatte er dem Militär mehr oder minder freie Hand gelassen - was sehr dafür sprach, dass dieser Mann wirklich Verstand besaß. Doch die letztendliche Verantwortung - und auch die Verfügungsgewalt - lag bei ihm.
    »Der Brigadier müsste alle derartigen Angriffe auf dieser Ebene zunächst mit ihm absprechen«, fuhr Alicia fort, »und die Tatsache, dass es sich bei Louvain nun einmal um eine Freiwelt handelt, die mitten in der Grenzzone zwischen dem Imperium und der Sphäre liegt, muss für seine Überlegungen von beachtlicher Bedeutung sein.« Nun wanderte Alicias Blick zu Keita hinüber. »Onkel Arthur, glauben Sie wirklich, dass Abrams einem kinetischen Angriff auf Louvain zustimmen wird? Angesichts der derzeitigen Lage dort unten?«
    Kurz blickte Keita sie nur schweigend an, dann seufzte er.
    »Nein«, gab er zu. »Nein, ich bezweifle sehr, dass er dem zustimmen wird.« Der Brigadier verzog die Lippen zu einem angespannten Lächeln. »Da höre ich doch Ihren Vater sprechen, oder

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