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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als sie, und er trainierte auch regelmäßig, doch das war bedeutungslos. Mit seiner linken Hand schlug er mit aller Kraft auf ihr rechtes Handgelenk, und die Fingerspitzen ihrer rechten Hand trafen die Innenseite seines Ellenbogengelenks mit der Kraft eines Spaltkeils - das war der mear bruididh. Wieder schrie Watts auf, und endlich ließ Alicia ihn los. Mit dem Knie stieß sie den massigen Schreibtisch zur Seite, und ihre rechte Hand traf den Brustkorb des Marines. Knochen barsten, und ein weiteres Mal kreischte Watts, als ihre linke Hand wie ein Vorschlaghammer seinen Unterleib traf.
    Vor Schmerzen krümmte er sich, und sofort schnellte ihr Knie aufwärts. Mit Urgewalt trat es seinen Kiefer, und Watts' Schädel zuckte zurück, während das Splittern weiterer Knochen zu hören war. Mit ihrer linken Hand packte Alicia seinen Haarschopf, riss seinen Schädel weiter zurück und brach Watts mit ihrer rechten Handkante den linken Wangenknochen. Dann zuckte die Hand erneut vor und ließ auch den anderen Wangenknochen bersten. Blut strömte dem Colonel aus den Trümmern seiner Nase und den Überresten seines Mundes, und wieder zuckte Alicias Knie empor, traf seine Rippen und seinen Unterleib - nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder.
    Mittlerweile schrie Watts nicht mehr. Die Laute, die er jetzt noch ausstieß, hätten von einem eingepferchten, gepeinigten Tier stammen können, das verzweifelt darum bettelte, das Leiden zu beenden, und wieder riss sie seinen Kopf zurück, drehte ihn zur Seite und setzte zum Todesstoß gegen seine Kehle an.
    Und da packten Hände Alicia von hinten.
    Watts schien von ihr fortgeschleudert zu werden, krachte schwerfällig gegen den Schreibtisch, und Alicia drehte langsam - unendlich langsam - den Kopf zur Seite und blickte die beiden Marines an, die sie festhielten. Die haben schneller reagiert, als ich gedacht hätte, hörte sie eine leise Stimme im Hinterkopf. Hatten sie die Schüsse gehört? Oder waren erst Watts' Schreie ihr erstes Warnsignal gewesen?
    Sie wand sich, stieß einen der beiden von sich und streckte erneut die Hände nach Watts aus. Doch der zweite Marine hielt Alicia immer noch fest und zerrte jetzt fast schon verzweifelt an ihr. Sie beugte das linke Knie, konnte ihr Gleichgewicht halten, doch dieser Marine hatte sie dennoch lange genug aufgehalten, dass nun dessen Kamerad auf die Beine kommen und sich zwischen ihr und Watts aufbauen konnte.
    Alicia blickte das Gesicht des Fremden an, der vor ihr stand. Die Miene des jungen Mannes verriet, dass er keine Ahnung hatte, was hier vor sich ging - er wusste nur, dass sein Vorgesetzter hier tätlich angegriffen wurde. Dieser Fremde wollte Alicia wirklich nicht verletzen, und doch zuckte seine Hand jetzt zu der Waffe im Holster an seinem Gürtel hinab.
    Er hat wirklich keine Ahnung, ging es Alicia durch den Kopf, fast schon mitleidig. Er hatte keine Vorstellung davon, wer - oder: was - hier vor ihm stand. Hätte Alicia das gewollt, so hätte sie dafür gesorgt, dass seine Hand diese Pistole niemals erreichte. Sie befand sich immer noch unter dem Einfluss des Tickers, und der Hals ihres Gegenübers war völlig ungeschützt, ebenso dessen Solarplexus ... an so vielen verschiedenen Stellen gleichzeitig hätte sie ihn ausschalten können. Auf drei verschiedene Weisen hätte sie ihn töten können, bevor seine Finger die Pistole auch nur berührt hätten.
    Doch sie kannte den Blick in seinen Augen. Die einzige Möglichkeit für Alicia, Watts zu erreichen, bestand darin, diesen Marine hier auszuschalten, ihn zu töten - und das konnte Alicia nicht tun. Den Mann vor ihr konnte sie nicht töten, sosehr Wadislaw Watts den Tod auch verdiente.
    Und so ließ sie zu, dass der Marine hinter ihr sie zurückriss. Ließ zu, dass die beiden sie festhielten, sie auf das Deck pressten. Und während sie zu Boden gedrückt wurde, beobachtete Alicia, wie Wadislaw Watts von seinem Schreibtisch herunterrutschte und wie ein schlaffer Sack auf dem Boden aufschlug.

Kapitel 32
    Sir Arthur Keita wandte sich vom Fenster ab, als die Tür geöffnet wurde.
    Mit hocherhobenem Kopf trat Alicia DeVries ein, und der Schmerz krampfte ihm das Herz zusammen, als er die beiden uniformierten Kaderangehörigen sah, die sie zu diesem Gespräch ›eskortiert‹ hatten. Hinter ihm, jenseits des Fensters seines Büros in diesem Palast, fiel das Licht der Sonne auf den Hof der Helden und den hoch aufragenden Obelisken des Ehrenmals. Bislang hatte er diesen Ausblick immer

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