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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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blickte sie verwirrt an, und wieder spiegelten Alicias Lippen ein freundliches Lächeln vor.
    »Vertrauen Sie mir, das ist wirklich von Bedeutung. Wie lange?«
    »Eigentlich schon auf der Kadettenanstalt«, erwiderte er dann langsam. »In meinem ersten oder zweiten Jahr bin ich den Mitarbeitern des Nachrichtendienstes wohl aufgefallen. Warum fragen Sie?«
    »Noch vor diesem Einsatz in Shallingsport hat Vartkes Kalachian ... erinnern Sie sich noch an den? Einer von den Jungs aus meinem Trupp? Nicht?« Watts' Gesichtsausdruck, der höfliches Unverständnis verriet, brachte Alicia dazu, mit den Achseln zu zucken. »Sie hätten wahrscheinlich auch keinen Grund dazu. Aber er war eine Zeit lang unserer Botschaft auf Rishatha Prime zugeteilt - dem dortigen Wachdienst. Und er hat mir erzählt, er kenne Sie noch von früher - wahrscheinlich sind Sie ihm im Gedächtnis geblieben, weil die Echsen Sie zu einer persona non grata erklärt haben.«
    »Kalachian? Kalachian.« Watts schürzte die Lippen, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, tut mir leid, Alley. Ich erinnere mich wirklich nicht an ihn. Und sosehr ich es auch bedauere, ich verstehe immer noch nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Na ja, ich weiß, dass Sie seitdem viel mit dem Kader zusammengearbeitet haben, und auch mit dem Nachrichtendienst der Marines. Und ich weiß, dass Brigadier Sampson ausdrücklich Sie angefordert hat, nachdem man ihn über die Lage auf Louvain in Kenntnis gesetzt hatte. Aber erst vor kurzem habe ich begriffen, dass Sie, was die Sphäre betrifft, eine der führenden Autoritäten des Corps darstellen.«
    »So hätte ich das gewiss nicht ausgedrückt«, gab Watts langsam zurück. »Ich habe die Rish studiert - ich habe gehört, für Sie gilt das Gleiche. Und ich war mehrmals recht erfolgreich dabei, sie abzuwehren. Aber ich würde mich kaum als ›eine führende Autorität‹ auf diesem Gebiet bezeichnen.«
    »Ach, tatsächlich?« Alicia neigte den Kopf zur Seite. »Das überrascht mich jetzt aber doch.«
    »Warum das?« Allmählich klingt der Colonel deutlich weniger entspannt, ging ihr durch den Kopf, während sie ihn, eingehüllt in den zeitverlangsamenden Kokon des Tickers, immer weiter beobachtete.
    »Natürlich wussten Sie, dass der Theryian-Clan für den Angriff auf Louvain verantwortlich war«, sagte sie, und Watts kniff die Augen zusammen, überrascht von diesem vermeintlichen, abrupten Themenwechsel.
    »Das wussten wir doch alle«, erwiderte er nachdenklich, lehnte sich in seinem Sessel zurück und öffnete die oberste Schublade seines Schreibtischs. Dann nahm er mit der linken Hand einen Stift heraus. Er ließ die Schublade offen und trommelte dann mit dem Stift auf seine Schreibtischplatte; ganz offensichtlich dachte er sehr konzentriert nach.
    »Natürlich bezweifle ich, dass die Idee ursprünglich vom Theryian-Clan stammte«, sprach er dann weiter. »Irgendjemand im Hohen Rat der Kriegsmütter, der einen Groll gegen diesen Clan hegte, hat wohl dafür gesorgt, dass ihm diese zweifelhafte Ehre zukam.« Er zuckte mit den Schultern. »Die Clans der Sphäre liegen ständig im Streit miteinander; da hält immer irgendjemand einem anderen den Dolch an die Kehle.«
    »Das ist wahr«, stimmte Alicia zu. »Andererseits: Wenn einer der Clans der Sphäre sich für etwas Derartiges ›freiwillig‹ meldet, dann legt er es normalerweise nicht gleich auf einen mysorthayak an. Das gehört zu den Dingen, die mich bei diesem Einsatz von Anfang an irgendwie gestört haben. Sie nicht?«
    »Eigentlich nicht.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich gebe Ihnen Recht: Ungewöhnlich war das schon. Aber ich habe mir mehr Sorgen um die praktischen Folgen davon gemacht als über die Frage, warum es dazu wohl gekommen ist.«
    »Oh, das kann ich mir denken«, erwiderte Alicia leise, und die Augen des Colonels weiteten sich.
    »Was wollen Sie damit sagen?«, verlangte er mit rauer Stimme zu wissen.
    »Sie müssen sich selbst nicht ganz sicher gewesen sein, was Sie davon halten sollten, als Sie es erfahren haben«, erklärte sie. »Der Theryian-Clan, und dann noch ein mysorthayak - und Sie waren persönlich dort involviert, nachdem Brigadier Sampson ausdrücklich Sie als leitenden Offizier des Nachrichtendienstes angefordert hatte. Sagen Sie mir, was haben Sie empfunden, als Sie erfuhren, wohin es gehen sollte?«
    Das Klopfen mit dem Stift hatte aufgehört. Reglos saß Watts hinter seinem Schreibtisch, den Blick fest auf Alicias Gesicht gerichtet, und ihr Lächeln

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