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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ehrenschuld.
    Louvain sollte zum Grab des Theryian-Clans werden, ebenso wie Shallingsport zum Grab der Kompanie hätte werden sollen.«
    Nun herrschte völliges Schweigen in der kleinen Kabine, und Alicias Augen schienen aus vereister Jade zu bestehen.
    »Und da waren Sie«, fuhr sie fort. »Sie wussten, wer sich dort unten befand, und Sie sind wirklich ein Experte, was die Rish betrifft. Also wussten Sie auch, warum sich der Theryian-Clan dort unten befand. Sie müssen völlig verängstigt gewesen sein.«
    »Ich weiß nicht ...« Watts schluckte kräftig. »Warum hätte ich Angst haben sollen?«
    »Weil Sie sich nicht sicher sein konnten. Sie konnten unmöglich wissen, welche der ranghöheren Linientöchter vielleicht eingeweiht waren - Linientöchter, die vielleicht in Gefangenschaft geraten wären und bei einer entsprechenden Befragung diese Information preisgegeben hätten. Nicht einmal bei einer mysorthayak -Verteidigung kann man sich ganz sicher sein, dass wirklich alle Betroffenen den Tod finden, nicht wahr? Aber auch dafür hatten Sie eine Antwort parat, nicht wahr?«
    Sie entblößte die Zähne und trat mit fließenden Bewegungen näher an den Schreibtisch des Marines heran.
    »Ich habe es nachgeprüft, Wadislaw.« Sie säuselte es fast. »Sie haben gesagt, Brigadier Sampson hätte seine Schiffe angewiesen, einen Angriff mit HG-Bewaffnung vorzubereiten. Aber was Sie nicht gesagt haben, in dieser Besprechung mit Onkel Arthur und mir, das war, dass Sie derjenige waren, der dem Brigadier dieses Vorgehen überhaupt erst vorgeschlagen hat.«
    »Ich ... ich ...«
    Watts sackte in seinem Sessel zusammen.
    »Und das hätte auch funktioniert, wenn mir nicht plötzlich ein paar Ideen gekommen wären«, erklärte Alicia ihm mit nun völlig ruhiger Stimme. Was sie sagte, klang fast beiläufig. »Der Angriff mit HG-Bewaffnung wäre erfolgt, jede einzelne Rish dort unten hätte den Tod gefunden, und so hätte es keinerlei Gefangene gegeben: niemanden, der uns hätte erzählen können, welcher Nachrichtendienst-Spezialist der Menschen ein Doppelagent war, der schon seit seinem ersten Einsatz auf Rishatha Prime für die Sphäre arbeitete. Niemand hätte uns erklären können, warum diese Abkommandierung von besagtem Doppelagenten zum Fünften Bataillon der entscheidende Faktor dafür gewesen war, gerade Shallingsport und die Charlie-Kompanie auszuwählen. Niemand hätte uns erklären können, wie dieser Doppelagent die Einsatzbesprechung manipulieren und so sicherstellen sollte, dass niemand sich ausgiebig genug mit Shallingsport befasste, um zu begreifen, auf was wir uns dort tatsächlich einließen. Es musste sicherstellen, dass wir auch die richtige Landezone für deren Hinterhalt auswählten.«
    Wadislaw Watts blickte in die eisigen Augen der Frau, die dort vor seinem Schreibtisch stand, und in diesen Augen erkannte er den Tod.
    Ruckartig beugte er sich vor, seine Hand schnellte in die immer noch offenstehende Schublade seines Schreibtischs. Die Finger schlossen sich um den Griff der darin liegenden Heckler & Koch, und Watts' Augen weiteten sich in einem Anflug von Hoffnung, als es ihm gelang, die Waffe zu ziehen, während Alicia ihn nur schweigend anblickte.
    Doch Alicia stand unter dem Einfluss des Tickers.
    Sie beobachtete ihn, schaute zu, wie seine Hand sich langsam, quälend langsam bewegte. Sie schaute zu, wie diese Hand wie in Zeitlupe die Pistole erreichte. Sie sah, wie er die Waffe hob, schaute zu, wie er sie mit dem Daumen entsicherte, und erst dann bewegte sie sich.
    Entsetzt schrie Watts auf, als ihre Hand über die Tischplatte schnellte wie eine angreifende Schlange. Wie eine Klinge traf sie sein Handgelenk. Dieser Schlag war der fairche leagahd, der fallende Hammer‹ des deillseag òrd, und aus Watts' Schrei des Entsetzens wurde ein Schmerzensschrei, als das Handgelenk brach. Aus der Pistole löste sich ein Schuss, drei Projektile schlugen in die Oberfläche seines Schreibtischs ein, und der Rückstoß der Waffe riss sie Watts aus der nun völlig kraftlosen Hand.
    Die Panzerbrecher erzeugten drei saubere, kaum ausgefranste Löcher in der schweren Oberfläche aus Extruder-Plastik, das Krachen der Pistole war ohrenbetäubend, doch Wadislaw Watts bemerkte es kaum. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, in Todesangst zu kreischen, als Alicia DeVries mit ihrer rechten Hand nun nach ihm griff und ihn mühelos über seinen Schreibtisch hinweg zu sich herüberzerrte.
    Er war mindestens einen Zentimeter größer

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