Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
entsprach, doch es gab auch keinerlei Beweise. Die Rish-Matriarchin, die Alicia davon berichtet hatte, war tot, Watts lag im Koma - die Ärzte hatten eine Chance von kaum mehr als fünfzig Prozent ausgerechnet, dass er jemals wieder das Bewusstsein erlangen würde -, und Alicia befand sich in einer Arrestzelle.
    Keita war zu ihr gegangen, um mit ihr zu sprechen, und genauso gut hätte er auch mit dem Schott reden können. Was auch immer Alicia in der Zeit zwischen ihrem Start von Louvain und den Ereignissen in Wadislaw Watts' Büro getrieben hatte, danach war es völlig verschwunden. So hatte Keita sie noch nie gesehen, noch nie war sie so verschlossen gewesen, noch nie hatte er erlebt, dass sie den Rest des Universums so sehr von sich selbst fernhielt. Doch er begriff sehr wohl, was hier gerade geschah. Alicia betrauerte erneut ihre gefallenen Kameraden, sie sah sie erneut, sah den Mut, mit dem sie in den sicheren Tod gegangen waren, im Dienste ihres Imperators, während der Verräter, der so getan hatte, als sei er ein Freund, sie in diesen Tod schickte ... mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Und da hatte Keita die Entscheidung getroffen, die er sich selbst, das wusste er jetzt, niemals vergeben würde. Damals war es ihm nur logisch erschienen, so zu handeln, doch wenn er gewusst hätte ... wenn er auch nur vermutet hätte ...
    Kurz schüttelte er den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben, und blickte Alicia geradewegs in die Augen. Das war das Mindeste, was er tun konnte.
    »Sie werden ihn nicht hinrichten, Alley«, erklärte er rundheraus, und zum ersten Mal war in diesen grünen Augen doch eine Emotion zu erkennen. Sie wurden düster und eiskalt, und Sir Arthur zuckte zurück, als er begriff, wie verraten Alicia DeVries sich gerade fühlte.
    »Das ist meine Schuld«, sagte er verbittert. »Wenn ich das Ganze nicht unter Verschluss gehalten hätte, wenn ich das Ganze nicht so geheim gehalten hätte, dann könnten die das jetzt nicht tun. Aber ich schwöre dir, Alley, ich habe nicht gewusst, dass so etwas passieren würde. Ich habe einfach gedacht, wenn wir das Ganze einfach nur lange genug geheim halten könnten, um nach Alterde zurückzukehren und auf das einzugehen, was du entdeckt hast, bevor die Rish davon erfahren, dann hätten wir vielleicht ...«
    Er beendete den Satz nicht. Nein. Sie hatte etwas Besseres von ihm verdient als nur Ausflüchte - wie wahr diese Ausflüchte auch sein mochten.
    »Baron Yuroba möchte nichts unternehmen, was Shallingsport in irgendeiner Weise ›in Verruf‹ bringen könnte - oder auch das, was ihr auf Louvain erreicht habt. Er möchte keine große Kriegsgerichtsverhandlung, er möchte keinen Medienzirkus über ›Anklagen wegen Hochverrats‹ ... und er möchte nicht zugeben müssen, dass ein Offizier der Marines in dieser Art und Weise gegen seinen Diensteid verstoßen kann. Und Canaris möchte Watts noch benutzen. Sie weiß, dass die Rish unmöglich wissen können, was Shernsiya dir erzählt hat - und selbst wenn Rethmeryk ganz genau wüsste, was ihre farthi chir gesagt hat, würde doch ihre eigene Ehre sie davon abhalten, davon jemals der Sphäre zu berichten. Deswegen geht die Ministerin davon aus, dass wir, wenn wir alles geheim halten, was Watts weiß, ihn noch benutzen könnten, um jede geheimdienstliche Unternehmung der Rish, in die er in irgendeiner Weise involviert war, aufzurollen.«
    Mit jedem Wort hatte sich Alicias Gesicht mehr angespannt, ihr Blick war immer düsterer geworden, und Keita schüttelte den Kopf.
    »General Arbatov und ich haben beide dagegen protestiert.«
    Tatsächlich war Keitas Protest so heftig ausgefallen, dass Yuroba schließlich gedroht hatte, ihn vor ein Kriegsgericht zu bringen.
    »Ich denke, die beiden hätten uns vielleicht wenigstens zugehört«, fuhr er fort, »wenn Watts keine Lebensversicherung in der Hinterhand gehabt hätte.«
    »Was für eine Lebensversicherung?« Selbst Alicias Worte schienen aus Eis zu bestehen.
    »Er hatte Hinweise darauf - er behauptete sogar, es seien unwiderlegbare Beweise -, mindestens drei Senatoren seien in geheimdienstliche Tätigkeiten der Rishatha verstrickt. Nicht nur irgendwelche Mitarbeiter aus deren Stab, Alicia - die Senatoren selbst. Er behauptete, mit den Informationen, die er uns liefern könne, könnten wir die Senatoren umdrehen - sie an Ort und Stelle belassen, aber sie dann dazu nutzen, den Rish genau die Informationen zukommen zu lassen, die wir ihnen zukommen lassen wollen. Und er hat

Weitere Kostenlose Bücher