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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Nachrichtendienstes! -, macht er sich zu viele Gedanken über irgendwelche Skandale, um unseren toten Kameraden Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Nein, Onkel Arthur. Das kann ich nicht zulassen.«
    »Du hast keine andere Wahl, Alley. Und ich auch nicht.«
    Ruckartig hob sie den Kopf, die Wangenmuskeln sichtlich angespannt; doch Keita schüttelte den Kopf.
    »Genau das habe ich Yuroba auch gesagt«, erklärte er. »Ich habe ihm gesagt, ich würde mich an den Imperator persönlich wenden. Und daraufhin hat mir Yuroba gesagt, Großherzog Phillip habe mit Seiner Majestät bereits darüber gesprochen. Ich glaube keine Sekunde lang, dass der Großherzog dieses Gespräch nur zufällig geführt hat, noch bevor Arbatov und ich herausgefunden haben, was er, Yuroba und Canaris bereits beschlossen hatten. Aber das ist bedeutungslos. Der Imperator ist alles andere als glücklich darüber - so viel hat Yuroba wenigstens eingestanden, und ich kenne Seine Majestät gut genug, um zu wissen, das ›alles andere als glücklich‹ nicht einmal ansatzweise ausreicht, um zu beschreiben, wie er über diese Angelegenheit tatsächlich denkt. Aber sosehr ich das auch verabscheuen mag: Canaris hat dennoch nicht ganz unrecht. Das hier bietet uns die Gelegenheit für einen nachrichtendienstlichen Coup, wie er sich nur einmal in vielleicht fünfzig Jahren ergibt und der Hunderten oder Tausenden das Leben retten könnte. Und die Ministerin ist verpflichtet, das auch anzuerkennen. Ich denke zwar, dass die Vorteile, die diese Situation bietet, ziemlich vergänglich sind, und deutlich weniger effektiv, als sie glauben mag - so ist das nun einmal mit geheimdienstlichen Strategien -, aber der Imperator ist verpflichtet, sich ihre Argumente anzuhören. Und angesichts der Tatsache, dass alle relevanten Kabinettsmitglieder und der Premierminister hier einer Meinung sind, hat er das Gefühl, er könne gar nichts anderes tun, als einzuwilligen. Und da Canaris' ganze Strategie davon abhängt, dass die Rish nicht erfahren, was wir über Watts wissen, hat mir Yuroba persönlich die Anweisung erteilt, und zwar im Namen des Imperators, jegliche Aufzeichnung darüber zu vernichten, was an Bord der MacArthur vorgefallen ist.«
    »Onkel Arthur ...«, setzte Alicia an, und schließlich zeigte ihre Miene doch noch Emotionen: Sie wirkte verzweifelt. Doch wieder schüttelte Keita den Kopf, langsam und traurig.
    »So muss es laufen, Alley, wenn das hier funktionieren soll. Daraufläuft es hinaus, und die uns Weisungsbefugten haben uns befohlen, darüber auf jeden Fall den Mund zu halten, damit es auch wirklich funktioniert.«
    »Und wenn ich es vorziehe, diesen Befehl nicht zu befolgen, Sir?«, fragte Alicia kühl.
    »Baron Yuroba hat mich instruiert, Sie darauf hinzuweisen«, erwiderte Keita mit einer Stimme, als würde ein Granitblock bersten, »dass Sie offiziell darüber belehrt wurden, bei Ihrem Eid als Angehörige des Kaders im Dienste des Imperators über diese Angelegenheit für alle Zeiten Stillschweigen zu bewahren. Sollten Sie dem zuwiderhandeln - wenn Sie mit dem, was Shernsiya Ihnen mitgeteilt hat, an die Öffentlichkeit gehen -, dann wird man Sie vor ein Kriegsgericht stellen. Die Anklage wird lauten, einen Vorgesetzten tätlich angegriffen zu haben. Und da sich das Imperium dann in einem Ausnahmezustand befinden wird, steht darauf, sollten Sie schuldig gesprochen werden, die Todesstrafe.«
    Alicia starrte ihn an, und Keita sah, dass irgendetwas tief in ihrem Inneren zerbrach. Irgendetwas, das er bislang immer in ihren Augen gesehen hatte, verschwand einfach, und unendliche Trauer erfasste Sir Arthur Keita, als er begriff, was genau das war.
    »Alley«, setzte er an. »Ich denke nicht ...«
    Er hielt inne, seine Kiefer mahlten, und lange blickte er nur schweigend aus dem Fenster am gegenüberliegenden Ende seines Büros hinaus. Er sah den Obelisken des Ehrenmals, und alles, wofür er stand, alles, wofür diese junge Frau, die ihm hier an diesem Couchtisch gegenübersaß, und alle Mitglieder ihrer Kompanie keine Mühe und keine Opfer gescheut hatten, durchfuhr wie dröhnender Donnerhall seine Seele.
    »Alley«, sagte er und blickte sie schließlich wieder an. »Nicht.«
    »Nicht was?« Ihre Stimme war tonlos und rau, als sei irgendetwas in ihr für alle Zeiten zerstört.
    »Lass das nicht zu«, sagte er ihr und beugte sich über den Tisch hinweg zu ihr hinüber. »Geh an die Öffentlichkeit! Erzähl dem ganzen Imperium, was dieser gottverdammte Bastard

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