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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kordon des Majors hier zu verlassen, und dann geht's ab nach Hause.«
    Fünfzehn Minuten später kam Alicia zu der Erkenntnis, dass sie den Kordon nicht ganz so einfach wieder verlassen konnten, wie sie in ihn hineingekommen waren. Sie bezweifelte zwar, dass es ganz so schwierig werden würde, wie die Gegenseite das offenbar annahm, aber ›einfach‹ war es deswegen noch lange nicht.
    Die Zivilisten, die sie evakuierten, mochten sich ja so willfährig verhalten, wie sie nur konnten, aber sie würden bei dieser Mission keineswegs hilfreich sein. Falls irgendeiner von denen jemals eine militärische Ausbildung absolviert hatte, dann musste das Jahrzehnte her sein. Im Prinzip waren sie nichts anderes als ›Nutzlast‹, die man zu ihrer eigenen Sicherheit in das Innere der Truppentransporter geschafft hatte - aber sie waren eben eine Nutzlast, die durchaus schwerwiegende Fehler begehen konnte, falls wirklich alles schiefging -, und Alicia war durchaus dankbar, dass Sergeant Jackson das zweifelhafte Vergnügen zukam, diesen Zivilisten Deckung zu geben.
    Natürlich hatte die Tatsache, dass der Erste Trupp somit beschäftigt war, zur Folge, dass für den Weg ins Freie eben der Zweite und der Dritte Trupp sorgen mussten.
    Das Blutbad, das Lieutenant Ryan mit seinen Mörsern hatte anrichten lassen, hatte die Aufständischen und die Möchtegern-Guerillas in der Nähe der Promenaden sichtlich schockiert. Als der Zweite Zug den Ring um Jongdombas Stellung durchbrach, hinterließ er praktisch keine Überlebenden, und fast eine halbe Stunde lang wurde aus den Stellungen des ›Feindes‹ fast kein Schuss abgefeuert. Zweifellos fürchteten sie, einen ähnlichen Feuersturm wie vorhin auf sich selbst zu lenken. Doch als Lieutenant Kuramochi schließlich so weit war, die eigentliche Evakuierung einzuleiten, hatte sich das bereits wieder geändert.
    Zumindest einige Angreifer hatten mittlerweile ihren Mut wiedergefunden - oder vielleicht war ihnen auch einfach jeglicher gesunder Menschenverstand abhandengekommen. Nicht nur, dass einige von ihnen Cusherwas Milizsoldaten erneut mit Handfeuerwaffen beschossen: Einige machten sich nun auch daran, die Lücken zu schließen, die Lieutenant Ryan mit seinen Mörsern in ihre Reihen gerissen hatte. Sie waren nicht dumm genug, wieder ihre ursprünglichen Positionen zu beziehen - zumindest nicht mehr, nachdem sie in die mörderisch effektive Gegenwehr einer einzelnen Schützengruppe aus Sergeant Bruckners Zweitem Trupp geraten waren; Lieutenant Kuramochi hatte sie zurückgelassen, um die Milizionäre zu unterstützen, die zuvor diese Stellungen bemannt hatten. Doch das dicht bebaute Gelände der Hauptstadt ermöglichte es den Angreifern, sich hinter die Schuttwälle zurückzuziehen, die der Mörserbeschuss aufgeworfen hatte, und sie fanden außerdem in zahlreichen Hochhäusern neue, hochgelegene Verstecke, von denen aus sie die Straßen und Alleen unter ihnen mühelos unter Beschuss nehmen könnten.
    Ihre neuen Positionen waren selbst mit Fernsonden-Unterstützung deutlich schwerer zu orten. Schlimmer noch: Die Gegner befanden sich jetzt in Deckung - in den weitaus meisten Fällen lagen über ihnen noch mehrere Stockwerke. Und das verringerte natürlich die Effektivität von Lieutenant Ryans Mörsern immens. Doch einige der Angreifer mussten rasch feststellen, dass ›schwerer zu orten‹ nicht das Gleiche war wie ›unmöglich zu orten‹. Noch mehr wirkte sich aus, dass niemand von ihnen Erfahrung im Kampf gegen Marines mit erstklassiger Ausrüstung hatte - und genau diese Unerfahrenheit hatte sie auch davon abgehalten, zu begreifen, wie ... unklug doch ihre Entscheidung gewesen war, sich mit dem Zweiten Zug anzulegen.
    Das Chamäleon-Tarnsystem der Marines erschwerte es dem unbewaffneten Auge immens, sie überhaupt zu erkennen, und viel besser war es auch nicht mit den deutlich leistungsstärkeren optischen Zielvorrichtungen, mit denen die Sturmgewehre der Planetarmiliz ausgestattet waren. Die Personen in den Gebäuden hatten sich wahrscheinlich gedacht, ihre Positionen in dieser Deckung würden das Spiel ein wenig ausgeglichener gestalten, und in einem gewissen Rahmen hatten sie damit sogar recht. Doch die Sensorsysteme der Helme, mit denen die Marines ausgerüstet waren - vor allem mit ihrer Direktverbindung zu den Fernsonden in der Luft -, hoben diesen Vorteil der Gegenseite sofort wieder auf.
    Während der Erste Trupp noch die Evakuierung der Zivilisten zu organisieren versuchte, hatte

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