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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mochte. Und auch, wenn es genau das war, wofür man sie ausgebildet hatte, kamen Alicia doch gleich mehrere Bedenken. Sie sollte also einzelne Personen gezielt ausschalten - nein: töten! Und es ging hier auch nicht nur um eine oder zwei Personen: Sie sollte das immer und immer wieder tun, bis dieser Einsatz abgeschlossen war. Und so gut sie vielleicht auch schießen können mochte, sie war doch immer noch das neueste, am wenigsten erfahrene Mitglied dieses ganzen Zuges. Das war nicht gerade die Aufgabe, die man sonst ›dem Neuling‹ übertrug.
    »... und danach«, schloss Metternich bald darauf seine Ausführungen, »sagen wir dem Lieutenant Bescheid, dass die Tür jetzt offen ist, und dann geht's schleunigst nach Hause zum Raumhafen. Noch Fragen? Wenn ja, dann solltet ihr die jetzt stellen, Leute.«
    Alle schwiegen.
    »Na dann ...«, sagte er. »Aufsitzen!«

Kapitel 12
    Vorsichtig schlich Alicia DeVries weiter.
    Der späte Nachmittag ging allmählich in den frühen Abend über, und der allgegenwärtige Rauch und die Schatten machten ihre Chamäleon-Tarnung noch effektiver. Dennoch bewegte sie sich langsam und vorsichtig, als wate sie durch hüfttiefes Wasser. Je langsamer sie sich bewegte, desto unwahrscheinlicher war es, dass jemand auf der Gegenseite sie bemerken würde, schließlich rief jede ihrer Bewegungen ein Flackern der Tarnung hervor. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sie überhaupt sehen würde, selbst wenn sie jetzt mit Höchstgeschwindigkeit mitten auf der Straße herumliefe, war zwar äußerst gering, doch sie hatten genügend Zeit, ›ordentlich‹ durchzuführen, was sie hier taten. Je dunkler es wurde, je schlechter die Sicht war, desto besser war es für die Marines - und Sergeant Metternich hatte sich sehr klar und deutlich ausgedrückt, was das Eingehen unnötiger Risiken betraf.
    Ohne Zwischenfall erreichte sie die für sie vorgesehene Position und machte sich bereit. Sie sollte Stellung auf einer Verkehrsinsel beziehen, genau in der Mitte einer großen Kreuzung. Natürlich hatte das seine Nachteile, schon allein, weil praktisch jedes Gebäude im Umkreis eines halben Häuserblocks freies Blickfeld auf genau diese Verkehrsinsel besaß. Andererseits erhielt dadurch aber auch sie ein freies Blick- und Schussfeld auf sämtliche Gebäude, von denen aus man ihre Stellung einsehen konnte.
    Der größte Vorteil dieser Position war, dass sich auf dieser Verkehrsinsel ein halbes Dutzend einheimische Schattenbäume befand. Selbst der kleinste von ihnen hatte noch einen Durchmesser von fünfundzwanzig oder dreißig Zentimetern, und Zweige und Laub waren dicht genug, um selbst jemanden zu verdecken, der von Chamäleon-Tarnungen noch nie auch nur gehört hatte. Dazu kam, dass auf allen vier Seiten dieser Verkehrsinsel grob behauene, massive Steinbänke standen, die nicht nur einen guten Sichtschutz darstellten, sondern auch eine im Kampf effektiv nutzbare Deckung.
    Alicia beobachtete, wie auf ihrem HUD die Icons der restlichen Mitglieder der Schützengruppen Alpha und Bravo die ihnen angewiesenen Positionen bezogen. Für das, was sie jetzt vorhatten, war sie mit Abstand die Bestpositionierte, und Alicia mühte sich nach Kräften, nicht weiter darüber nachzudenken, warum dem wohl so sei.
    Sie ging zur Südseite der Verkehrsinsel hinüber und kauerte sich hinter die dort aufgestellte Steinbank. Sie war gerade hoch genug, dass sie dahinter eine gute Schussposition einnehmen konnte: Die Rückenlehne der Bank bot eine ausgezeichnete Schussauflage.
    »Alpha-Drei, hier Bravo-Fünf«, meldete sie sich leise über das Kom. »In Position.«
    »Alpha-Drei, hier Bravo-Vier«, hörte sie von Cesar Bergerat. »In Position.«
    »Alpha-Drei, hier Bravo-Drei«, war dann auch Gregory Hilton zu hören. »In Position.«
    Nach und nach meldeten sämtliche Mitglieder der drei Schützengruppen, die für diesen Einsatz eingeteilt worden waren, die vorgesehene Position erreicht zu haben, und bestätigten damit das, was Abe Metternich auf seinem HUD ohnehin schon sehen konnte.
    »Alle Wespen in diesem Netz«, ergriff Metternich das Wort, nachdem sämtliche seiner Truppen sich gemeldet hatten, »Alpha-Drei hier. Wir sind bereit. Bravo-Fünf, das Büfett ist eröffnet.«
    »Fünf meldet: Verstanden«, erwiderte Alicia und schloss die Augen.
    Das, was sie mit ihren eigenen Augen sah, verschwand nun, und Alicia konzentrierte sich ganz auf ihr SynthoLink. Jedem Marine des Dritten Trupps war eine eigene Fernsonde zugeteilt. Die

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